Rede zu Sahaja Yogis, Das Ei und die Wiedergeburt

Caxton Hall, London (England)

1980-04-10 How the Egg is Related to Rebirth, Caxton Hall, UK, Opt, 52' Download subtitles: CS,DE,EN,IT (4)View subtitles:
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Caxton Hall, London (UK), 10 April 1980.

Neulich habe Ich im Ashram über die Bedeutung von Ostern sowie die Geburt von Jesus Christus und Seine Auferstehung gesprochen. Die Auferstehung ist die wichtigste Botschaft des Christentums und in diesem Zusammenhang hat auch das Ei große Bedeutung. Überraschenderweise kann man sogar in einer der alten indischen Schriften nachlesen, warum man Ostern mit Eiern feiern soll und warum Christus als Ei symbolisiert wird. Was ist das Ei? Im Sanskrit wird ein Brahmane dvijaha genannt. Mit dvihi jayati bezeichnet man jemand, der zweimal geboren ist. Auch ein Vogel wird so genannt, da er zuerst als Ei und dann erst als Vogel geboren wird. Auf die gleiche Weise wird auch der Mensch zuerst sozusagen in einem Ei-Zustand geboren, bevor er als Realisierte Seele nochmals geboren wird.

Es ist sehr bezeichnend, dass beide in der gleichen Weise benannt werden. Ein Tier wird nur als dvijaha bezeichnet, wenn es zuerst in Ei-Form zur Welt kommt und später in anderer Form aus dem Ei schlüpft. Unter den Säugetieren wird keines als dvijaha bezeichnet – außer dem Menschen. Das ist äußerst bemerkenswert, da Säugetiere ihren Nachwuchs direkt gebären und keine Eier legen. Dennoch werden Menschen, welche ja auch zur Gattung der Säuger gehören, als dvijaha bezeichnet; genau wie die Vögel. Daraus könnte man ableiten, dass Menschen nach ihrer Geburt Eier sind. Aber wie werden sie zu Eiern?

Es hängt damit zusammen, wie sich Ego und Superego in uns entwickeln. Ihr seid alle Sahaja Yogis und Ich denke, dass ihr versteht, was Ich euch damit sagen will. Gemeint ist, dass der Mensch zum Ei wird, wenn sich in ihm Ego und Superego vollständig entwickelt haben und die Fontanelle verkalkt. Durch diesen Vorgang wurdet ihr gänzlich der alles durchdringenden Kraft Gottes, die eure Mutter ist, getrennt. Der Mensch bleibt dann in seinem Ei-Zustand so lange sich selbst überlassen, bis er innerhalb der Schale so weit herangereift ist, dass er sich an einem bestimmten Punkt frei entscheiden kann, aus dem Ei zu schlüpfen. Damit ihr das könnt, muss die Vogelmutter das Ei an der Spitze öffnen. Ihr habt euch innerhalb der Schale heranentwickelt und seid jetzt bereit zu schlüpfen, um in die Domäne der alles durchdringenden Kraft der göttlichen Liebe zu fliegen.

Aber was hat das alles mit Ostern und Jesus Christus zu tun? Christus kam auf diese Erde, weil Er wusste, wie die Hürde dieser ‚Eierschale’ im Bewusstsein der Menschen überwunden werden kann. Er war diesbezüglich ein Experte, da er von Anfang an nicht an diese Grenzen gebunden war und es vorlebte. Man musste den Menschen nur beibringen, dass sie wiedergeboren werden können. Jede Religion spricht davon und auch jeder Prophet erklärte, dass ihr (im Geist) wiedergeboren werden müsst. Solange das nicht eintritt, könnt ihr nicht zu dvijahas werden. Ich spreche von der wahren Taufe und nicht von dem, was (von den Kirchen) als Taufe bezeichnet wird. Irgendjemand muss euch zeigen, dass es möglich ist. Christus ist selbst die göttliche Kraft, das Pranava, das Brahma. In Seinem Fall war Seine Wiedergeburt die körperliche Auferstehung, während eure Auferstehung im Bewusstsein stattfinden muss. Es ist ganz klar zu sehen. Das ist es, was Ostern ausmacht!

In Sahaja Yoga müsst ihr euch mit euch selbst konfrontieren. Sogar Christus musste als gewöhnlicher Mensch auf diese Erde kommen und durch alle Härten des Lebens gehen. Und auch ihr müsst dieses Hindernis überwinden und das ewige Leben erlangen. Christus war das ewige Leben und Er wurde zum ewigen Leben und Er ist das ewige Leben. Um euch zu zeigen, dass ihr zum ewigen Leben werden müsst, muss euer Bewusstsein diesen Bereich erreichen. Nach eurer Selbstverwirklichung ist das nur möglich, wenn ihr den Wert des ewigen Lebens erkennt. Dazu muss es für euch Priorität haben, muss es das höchste Ziel sein.

Da wir jedoch noch immer mit so vielen anderen Dingen identifiziert sind, könnte man auf das Ei bezogen sagen, dass uns noch immer etwas Dotter und all diese Dinge anhaften. Wir sind sozusagen noch von unserer Umgebung kontaminiert. Daher kann es sein, dass wir uns sogar nach unserer Zweiten Geburt noch immer nicht mit dem freien Raum identifizieren können. Unsere Flügel müssen einfach noch etwas wachsen und wir haben noch Angst vor dem Fliegen – in dieser Zeit muss sich jemand um euch kümmern.

Ihr neigt auch immer noch dazu, wieder in euer Ei zurückkehren zu wollen. Wenn das so ist, könnt ihr das tun. Das ist der einzige Unterschied zwischen einem ‚menschlichen Ei’ und einem Vogelei. Dennoch kann man sagen, dass eine Realisierte Seele ihre Selbstverwirklichung nie mehr verliert. Sie kann aber so stark mit ‚Wolken’ überzogen werden, dass ihr Wachstum gehemmt wird. Dafür ist die Atmosphäre, in der ihr lebt, verantwortlich. Um euch durchzusetzen, benötigt ihr Willenskraft, ein gutes Verständnis und einen starken Charakter.

Ihr werdet überrascht sein, dass unsere Haushühner nicht fliegen können, obwohl sie genauso aussehen wie unsere wilden Hühner, die zu den schnellsten Fliegern im Wald gehören. Wenn man sie zusammengibt, kann man keinen Unterschied zwischen ihnen feststellen. Beide haben die gleiche Färbung des Gefieders, das gleiche Gewicht und die gleiche äußere Erscheinung. Sie laufen auf die gleiche Art und Weise und man kann auch sonst keinen Unterschied feststellen. Die Wildhühner fliegen aber bei der kleinsten Störung sofort auf und flüchten, während die Haushühner nicht wissen, wo sie hinlaufen sollen. Das Haushuhn versucht sich irgendwo zu verstecken und wird lediglich krächzen und sich in ein Loch verkriechen, um letztendlich von dort gefangen und geschlachtet zu werden.

Wenn die Menschen die Bedeutung des ewigen Lebens verstehen sollen, müssen sie erkennen, dass sie die Atmosphäre verändern können. Sie haben wesentlich mehr Macht als Hühner, oder? Hühner werden von der Atmosphäre beherrscht. Eine Realisierte Seele hingegen kann mit Hilfe ihres vibratorischen Bewusstseins und der durch sie fließenden Schwingungen die Atmosphäre verändern. Sie kann ihre Umgebung, ihre Freunde und Eltern, Brüder und Schwestern und Verwandten verändern. Sie kann ihre Stadt, ihr Land und sogar die gesamte Welt verändern.
Aus diesem Grund haben Sahaja Yogis auch eine besondere Verantwortung, da sie die ersten sind, die sich selbst transformieren können. Damit meine Ich moderne Sahaja Yogis. Die Realisierten Seelen der alten Zeit wussten nichts von Sahaja Yoga und sollten deshalb auch nicht Sahaja Yogis genannt werden. Sie wussten nichts über die Kundalini und auch nicht, wie man Sie heben kann. Sie hatten zwar einen Bewusstseinszustand erreicht, indem sie erkennen konnten, dass sie sich von anderen unterscheiden, was aber nur dazu führte, dass sie entweder zynisch oder egoistisch wurden.

Die Verantwortung der modernen Sahaja Yogis ist deshalb so groß, weil sie den Wendepunkt darstellen. Sie werden diese Welle, die entweder retten oder verderben kann, umdrehen. Eine Welle kann Verderben bringen, indem sie tausende Menschen durch ihren Sog in die falsche Richtung zieht oder sie retten, indem sie diese an die Küste befördert. Daher ist die Verantwortung der Sahaja Yogis so groß. Ihre Bedeutung ist wesentlich höher als die aller anderen Heiligen, die zuvor auf dieser Erde geboren wurden. Der Grund dafür ist, dass diese nicht wussten, was mit den anderen Menschen passieren würde, wenn sie ihrer Pflicht nicht nachkommen. Einige von ihnen haben gute Bücher geschrieben, obwohl Ich sicher bin, dass darin auch Fehler enthalten sind. Diese großen, Realisierten Seelen wussten von der Kundalini nicht einmal ein Tausendstel von dem was ihr wisst. Ausgenommen einiger weniger besaßen sie auch nicht die Kraft, anderen die Kundalini zu heben und ihnen die Selbstverwirklichung zu geben.

Wir hatten zum Beispiel Johannes den Täufer, der den Leuten auftrug, zur Taufe ins Wasser einzutauchen, wodurch sie auch gereinigt wurden. Er tauchte sie immer wieder unter und hob mit Hilfe seiner Vibrationen die Kundalini. Trotzdem bin Ich mir nicht sicher, ob er wirklich jemandem die Selbstverwirklichung geben konnte. Er hatte zwar die Kraft dazu, aber dennoch sprach damals niemand von diesen Menschen wie eine Realisierte Seele. Da sie ihr Ziel nicht erreicht hatten, suchten sie nach dieser Taufe noch immer und hatten auch das Wissen noch nicht erlangt.

In Indien haben viele Menschen über die Selbstverwirklichung geschrieben. Die Inder hatten also den Vorteil, dass es viele Bücher zu dem Thema gab, während die Schüler von Christus diesen Vorteil nicht hatten. Ansonsten hätten sie vielleicht auch mehr darüber geschrieben. Das Schreiben ist aber nicht das Wichtigste, vielmehr kann man eine Realisierte Seele an der Art, wie sie spricht, erkennen. Man merkt es, wenn jemand nicht realisiert ist. So wie man leicht herausfinden kann, ob ein Ei schlecht ist, kann man auch ganz leicht feststellen, wenn ein Sahaja Yogi noch grün hinter den Ohren ist. Um herauszufinden, ob ein Ei stinkt, muss man es nicht auseinanderbrechen. Man merkt es am Gewicht und kann es außerdem herausfinden, wenn man es ins Wasser gibt. Es gibt also mehrere einfache Methoden, um festzustellen, ob ein Ei schlecht ist oder nicht. Einige verderben, manche sind vollkommen verdorben und riechen schlecht.

Das erste, was nach der Selbstverwirklichung passiert, ist, dass sie ihre Aufmerksamkeit gleich den verdorbensten Typen zuwenden und sie zu Mir bringen, obwohl sie nicht korrigiert werden können. Ich kann Mich dann mit ihnen abmühen. Mir ist nicht klar, welches psychische Muster dahinter steckt, dass wir Mutter mit den schwierigsten Aufgaben betrauen müssen, um Ihr die höchste, heiligste Position zuzuweisen. Ich bereue nichts und möchte Mich auch nicht beschweren, aber wir verschwenden dadurch viel Zeit. Wir sollten uns daher bemühen, Leute zu finden, die nicht so verdorben sind, ganz normale Leute eben. Wie sollen wir alles wieder einsammeln, wenn die Schale zerbrochen und der Dotter zu Boden gefallen ist? Die meisten der Eier sind zum Glück ziemlich sicher. Aber wir wissen nicht, wie wir sie erreichen sollen, da sie infolge von Hitzeeinwirkung schlecht werden.

Dadurch werden sie schlecht. Ihr habt gesehen, dass im Körper ebenso Hitze auftreten kann. Sie wird von Krankheiten wie Krebs oder anderen Dingen verursacht. Wenn Sahaja Yogis diese Hitze spüren, bedeutet das, dass etwas nicht stimmt. Die Vogelmutter brütet die Eier mit ihrer Wärme aus. Durch diese Wärme verwirklichen sich diese kleinen Eier zu Vögeln. Auf die gleiche Weise vollbringt die Wärme der göttlichen Liebe diese Arbeit. Aber die Menschen erkennen noch immer nicht die Wichtigkeit dieser Tatsache. Die besten sind jene, die gleich fliegen, nachdem das Ei das erste Mal geöffnet wurde. Jene, die nicht dasitzen und schmollen oder alles zu analysieren versuchen oder sich fürchten oder sich wundern, warum ihr Fortschritt nur so langsam vonstatten geht.
Wenn sie geboren werden, wirkt eine gewaltige Kraft im Hintergrund, mit deren Hilfe sie ganz leicht aus dem Ei herauskommen. Wenn ihr aber schmollt und an eure Ängste denkt, werden sich diese Ängste in euren Gliedern und Schwingen festsetzen und dann könnt ihr nicht fliegen. All das Denken und Analysieren nach der Selbstverwirklichung lässt die Schwingen sehr schwer werden.

Ich habe beobachtet, dass die Leute aus den indischen Dörfern noch nicht so kompliziert sind. Wenn sie die Selbstverwirklichung bekommen, breiten sie ihre Schwingen aus und fliegen, ohne Angst zu haben. Sie machen es, als wäre es ihr Geburtsrecht. Sie sind einfach dort und haben kein Problem. Wann immer sie wollen, können sie wieder herunterkommen und danach sind sie auch gleich wieder dort (oben). Aber all jene, die Angst, Ego oder falsche Identifizierungen haben, fliegen ein bisschen und plumpsen gleich wieder zu Boden. Dann fliegen sie wieder etwas und stürzen wieder ab. Aber jedes Mal, wenn sie zu Boden fallen, passiert etwas mit ihnen. Sie verletzen sich und versuchen dann, Mir die Schuld zu geben. Das Schlimmste ist allerdings, dass sie glauben, Ich hätte sie zum Fliegen aufgefordert und deshalb zu Fall gebracht. Sogar das erlaube Ich, weil sie noch immer jung und ziemlich naiv sind. Wenn ihr die Selbstverwirklichung bekommen habt, wäre es das Beste, einfach eure Flügel zu gebrauchen.

Warum erzähle Ich euch das? Warum erzähle Ich das Leuten, die schon ziemlich weit gekommen sind? Der Grund ist, dass ihr viel Zeit braucht, zumindest die meisten von euch. Wenn ihr neue Leute bringt, könnt ihr ihnen erzählen, dass der Grund dafür, dass ihr so lange für die Erlangung eurer Meisterschaft gebraucht habt, der war, dass ihr all diese Fehler gemacht habt. Ihr habt drei Schritte vorwärts und vier Schritte rückwärts gemacht. Aber die Neuen bitten wir, einfach die Flügel auszubreiten und ihren Spaß daran zu haben.
Drittens ist von großer Wichtigkeit zu verstehen, dass die Bezeichnung ‚Verstand’ sehr verwirrend sein kann. Ich kann nicht sagen, was das englische Wort mind bedeutet, aber wenn ihr annehmt, dass es sich dabei um euren Intellekt, den buddhi handelt, dann herrscht darin ein großes Getöse, vor allem im Westen. Die Komplikationen werden noch schlimmer, denn der Verstand geht ständig rundherum. Daher ist die erste Auswirkung der Selbstverwirklichung, dieser Auferstehung, selten ein Gefühl der Freude, und sogar wenn es so ist, geht sie bald wieder verloren. In vielen Fällen hält dieses Gefühl der Freude vielleicht nur eine Stunde lang, bis ihr wieder zu eurer (alten) Position zurückkommt. Dann beginnt ihr, euch wieder zu erheben.
Wenn ihr beginnt aufzusteigen, seht ihr euch euren Komplikationen und euren komplizierten Angelegenheiten gegenüber. Als erstes müsst ihr erkennen, dass ihr aufgrund eures intellektuellen Herangehens an die Dinge eure Prioritäten falsch gesetzt hattet und dadurch eure Energie an belanglose Dinge verschwendet habt. Angenommen, das hier ist nicht richtig befestigt und man regt sich deshalb auf oder jemand kommt zu spät, worüber ihr euch ärgert. Diese Normen, die für euch so wichtig sind – zum Beispiel dass ihr pünktlich sein müsst. Für euch ist die Zeit so wichtig. Wozu? Weil ihr die Schlacht von Waterloo aufgrund des Zeitfaktors gewonnen habt? Aber heute muss niemand hier einen Krieg führen. Wir haben heutzutage nicht den gleichen Job wie die Menschen damals. Wir sind keine Soldaten, die in den Krieg ziehen müssen. Wir sind Soldaten der Geduld.

Ihr identifiziert euch zu stark mit der Zeit, – zum Beispiel dieser Pünktlichkeitswahn! Dabei kommen zweierlei Kräfte ins Spiel. Zum Einen ist es eure Identifizierung mit der Zeit und zum Anderen ist es Mein Spiel mit euch, indem Ich euch zum Narren halte. Nach der Realisation wird es euch nie gelingen, die Dinge pünktlich abzuwickeln. Der Zeitpunkt wird nie der richtige sein. Langsam werdet ihr beginnen zu begreifen, wie unbedeutend das ist. Allein die Identifikation mit der Zeit, denkt ein wenig weiter, was bedeutet Zeit für die Kundalini! Könnt ihr genau sagen, wann und zu welcher Uhrzeit ihr die Realisation bekommt? Auf Meiner Uhr ist es gerade sieben Uhr dreißig, aber genau so gut könnte es sieben oder sechs Uhr sein. Es ist Meine Uhr und Ich stelle sie so wie Ich möchte. Genauso wenig solltet ihr euch von der Zeit versklaven lassen.

Also die Zeiteinteilung [Shri Mataji lacht] – wenn ihr irgendwelche Tricks probiert, irgendwelche Dummheiten. Wenn zum Beispiel manche Leute besonders heikel in Bezug auf bestimmte Eigenarten von anderen Menschen sind, gegenüber sich selbst aber nachsichtig sind. Wenn jemand anderer nur eine kleine Eigenart hat, ist er schon erledigt. Sie haben mit niemand Geduld, dabei ist all das nur im Außen und ihr seht das Innere eines anderen Menschen gar nicht. Und wenn diese falschen Identifikationen in euch zu stark werden, dann muss Ich etwas unternehmen, oder? Dann gibt es keine andere Möglichkeit, als mit euch ein paar Spielchen zu spielen, was euch bezüglich Sahaja Yoga etwas durcheinander bringen wird. Dann werdet ihr denken: „Was ist jetzt los, ich war doch gerade noch vollkommen in Ordnung?“

Einmal gab Ich in Amerika einer indischstämmigen Frau die Selbstverwirklichung. Sie betrieb einen Laden und konnte tagein tagaus an nichts anderes als an ihr Geschäft denken. Sie kannte alle Artikel, die sie in ihrem Geschäft hatte, wusste alle Preise auswendig, kannte ihren Umsatz und so weiter. Als sie ihre Selbstverwirklichung bekam, vergaß sie all das plötzlich. Sie hat es einfach vergessen, war aber ziemlich besorgt, weil sie sich gar keine Sorgen mehr um ihr Geschäft machte und nicht mehr wusste, wo sie all die Sachen hingestellt hatte und all das. Obwohl sie nicht wusste, was los war, erzielte sie im Endeffekt jedoch viel mehr Gewinn als zuvor. Sie erzählte Mir: „Mutter, ich verstehe das nicht. Nach meiner Selbstverwirklichung war ich vollkommen durcheinander. Ich verlor jegliches Gefühl für Richtung, Zeit und all das andere und habe trotzdem einen so hohen Gewinn gemacht. Was ist da los? Was ist mit mir passiert? Ich kann nicht verstehen, wie das funktioniert.”
Sie war zuvor sehr genau in ihrer Buchhaltung gewesen und obwohl sie diese nach der Selbstverwirklichung völlig vernachlässigte, stellte sie fest, dass sie ohne das ständige Rechnen wesentlich mehr Geld verdient hatte. Das Geschäft begann zu florieren. Ich sagte dann zu ihr: „Gut, dann mach jetzt auf diese Weise weiter. Warum möchtest du wieder jeden einzelnen Dollar aufschreiben wie zuvor?“ Dann sagte sie: „Ich notiere ab jetzt nur mehr alle einhundert Dollar.“ So funktioniert das.

Gut, aber was passiert in solch einem Fall wirklich? Wenn so etwas geschieht, dann geht ihr jenseits von Gedanken und nehmt die Selbstverwirklichung als Segen, als etwas das ihr erreicht habt, an. Wenn ihr in einen Bereich jenseits der Gedanken geht, könnt ihr es als Auferstehung betrachten. Weil ihr jenseits der Gedanken geht, unterlasst ihr all jene fiktiven Dinge, wozu euch eure Gedanken verleitet haben. Wenn eure Gedanken vergehen, fällt auch jene Information weg, welche euch eure Effizienz oder den Mangel daran vor Augen führte. Im gedankenfreien Bewusstsein werdet ihr weniger auf eure Leistungsfähigkeit achten, aber dafür arbeitet die dynamische Kraft Gottes für euch, und die daraus resultierenden Ergebnisse in völliger Entspanntheit werden euch verblüffen. Es ist, als würden alle göttlichen Kräfte für euch arbeiten, während ihr entspannt zuseht.

Aber bis ihr die Bedeutung des gedankenfreien Bewusstseins begreift, jene Ebene auf der auch Ich spreche und wo ihr gleichzeitig die Bedeutung des gedankenfreien Bewusstsein eurer Auferstehung und den Eintritt in den Bereich der göttlichen Segen versteht, werdet ihr an euren Gedanken kleben. Lasst ihr euch dann von euren Gedanken leiten, komme Ich ins Spiel und werde alles vereiteln, bis es für euch offensichtlich wird, dass ihr mittels eurer Gedanken nichts bewerkstelligen könnt.

Wenn ihr über etwas nachdenkt und plant, muss es schief gehen, da ihr ansonsten nie mit dem Denken aufhören würdet. Dann sind sie verwirrt und sagen: „Mutter, ich wollte das machen und das, und ich habe daran geglaubt.“ Eure Meinungen und Wünsche werden dadurch vollkommen neutralisiert und ihr seid verwirrt, da ihr nicht erkennt, dass ihr alles den Händen Gottes übergeben müsst. Er vollbringt alles! Ihr bewirkt nichts! Er ist allmächtig. Warum wollt ihr es unnötigerweise selbst machen, wenn es einen Allmächtigen gibt, der diese Arbeit für euch erledigt? Nur um eurem Ego zu schmeicheln? Aber dieses Ego liegt falsch, da ihr in Wirklichkeit gar nichts tut. Denkt einmal darüber nach! Nur Gott kann (die Früchte) bekommen, da Er es ist, der alles vollbringt.
[… ein Teil der Rede fehlt – vermutlich wurde an dieser Stelle das Band gewechselt]

Es ist unverkennbar, dass sie immerzu mit ihrem vibratorischen Bewusstsein unterwegs sind. Die Wahrheit hat sie erreicht, sie erkennen Wahrheit und Unwahrheit. Sie können es mit Hilfe ihrer Aufmerksamkeit, ihrer chitta, überprüfen. Dennoch fehlt die Freude, weil sie aufgrund der umherschweifenden Gedankenaktivität nicht zu tragen kommt.
Wenn eine unkomplizierte Person die Selbstverwirklichung erhält, zischt sie ab wie eine Rakete. Sie macht sich nichts aus diesen Gedanken und Gefühlen. Wie ein kleiner Vogel, der gerade aus dem Ei geschlüpft ist, beginnen sie zu denken: ‚Wie soll ich jetzt meine Flügel gebrauchen?’ Dann gehen sie in eine Bibliothek und versuchen es herauszufinden. Und wenn sie nichts finden, konsultieren sie andere Vogelbabys. ‚Setzen wir uns zusammen und versuchen wir herauszufinden, wie wir unsere Flügel bewegen müssen.’

Den Flügeln wohnt die Kraft zum Fliegen inne. Ihr müsst es ihnen nur erlauben. Das muss passieren. Darum gibt es dieses Gedankengewirr. Man geht auf die eine Seite der Wahrheit, um alles darüber herauszufinden. Dann ist die Aufmerksamkeit mehr auf dem kollektiven Bewusstsein und auf der Wahrheit. Auf diese Weise findet man ganz natürlich die Wahrheit über andere heraus und sofort sagen sie: „Oh, er ‚catcht’ dort, er ‚catcht’ da. Bei dieser Sache stimmt das nicht und bei dieser Angelegenheit das.“

Wenn ihr aber so wie Ich im Zustand der Freude seid? Ich weiß nicht viel über Sahaja Yoga. Das meiste erfahre Ich eigentlich über euch. Ich bin vollkommen in Seligkeit. Und dort seht ihr dann: „Oh, er ‚catcht’ da und er ist so! Der hat das Problem und der andere hat dort ein Problem und das muss der Grund dafür sein.“ Gut, ihr seid jetzt alle zu Vögeln geworden. Keiner von euch befindet sich noch im Ei-Zustand. Hier und da klebt noch etwas Dotter an ihnen, aber Mutter wird sie reinigen und dann ist das erledigt. Nun ist es aber leider so, dass wir denken, noch immer das Ei zu sein, denn wir ziehen uns in unsere Schale zurück. Wie kann man fliegen, wenn man sich in der Schale befindet und sich fürchtet, die Flügel auszubreiten! Man will nicht herauskommen, aber es geht eben nicht, ohne die Schale zu verlassen. Anstatt die Schale zu entfernen, zieht ihr euch in sie zurück und denkt: „Oh Gott, warum ist er in der Schale, auch ich muss in meine Schale zurück.“

Dadurch wird die Wiedererweckung verzögert. Sie ist erst vollständig, wenn ihr den Zustand der Freude (Seligkeit) erreicht habt. Lasst uns einmal sehen, was geschieht, wenn Ich einem gewöhnlichen Dorfbewohner in Indien die Selbstverwirklichung gebe. Er genießt einfach die Freude und will gar nicht mehr darüber wissen. Das Verstehen betrachtet er nicht als seine Aufgabe. Er versteht nur die Freude. Im besten Fall weiß er vielleicht ein bisschen über die Chakras Bescheid, wie sie arbeiten und all das. Sein Stil ist dann einfach, alles aus dieser Warte (der Seligkeit) zu beobachten. Er sieht alles so klar. Wir haben in Indien einige großartige Sahaja Yogis wie ihr wisst. Sie haben eine sehr hohe Stufe erreicht. Einmal habe Ich einen Brief von einem dieser Yogis bekommen. Ich war überrascht. Er sprach wie Sokrates.

Ein anderes Mal lernte Ich den Fahrer eines Ochsengespanns kennen. Er fuhr Mich auf einer dieser Prozessionen, die wir in den Dörfern veranstalteten. Aus heiterem Himmel sprach er zu Mir: „Die ganze Welt hat sich nun für uns geöffnet, das gesamte Universum öffnet sich und wundert sich, was für ein Lotus entstanden ist und mein Duft […].“ Ich war erstaunt, er sprach wie Kabir, und seine Poesie beinhaltet alles, obwohl er nur ein Ochsenkarrenlenker war. Er kannte diese umherwandernden Gedanken nicht. Er war einfach da, er hatte es erreicht und wenn er gefragt wurde, was mit diesem Kerl los ist, antwortete er: ‚Oh, er fängt sich schon wieder. Er ist sehr gut, es geht im jetzt viel besser. Viel, viel besser!’ Sie würden Mir niemals erzählen, dass er auf diesem oder jenem Chakra ‚catcht’ oder sonstige Details erwähnen. Aber sie erzählen Mir, dass er um 5:00 Uhr am Nabhi ‚gecatcht’ hat. Um 5:02 Uhr blockierte sein Herz und um 5:05 sein Agnya. Und dann begann gewiss sein linkes Swadishthana zu ‚catchen’. Das ist ihre Antwort, wenn man sie fragt, woran er leidet. Sie betrachten es wie ein Examen – das sind sie gewohnt.

Ihr wollt die ganze Sache auf eine Weise studieren, als würdet ihr zu einer Prüfung antreten. Dann wollt ihr die gesamte Geschichte des Patienten aufschreiben und so zu einer Schlussfolgerung kommen. Diese Schlussfolgerung wird dann völlig falsch sein, da der Patient zu diesem Zeitpunkt dann schon seine Selbstverwirklichung erhalten hat und eure Chakras checkt. Das ist die Art, wie Sahaja Yoga alles auf den Kopf stellt. Es ist hoch interessant zu sehen, welches Spiel es mit euch treibt, um euch Menschen verständlich zu machen, dass es nicht angeht, euren Humor zu verlieren und todernst zu werden, um letztendlich total frustriert eure Haltung zu verlieren. Ihr müsst in die Freude eintauchen, das ist es. Ihr könnt diese Freude haben, wenn ihr eure umherwandernden Gedanken aufgebt.

Ein Inder schrieb Mir: ‚Mutter, wir sind Gregoires Buch durchgegangen, aber es ist zu schwierig für uns. Wir verstanden kein Wort.’ Und das, obwohl sie große Sahaja Yogis sind. Er schrieb: ‚Dann haben wir es aufgegeben. Obwohl wir Englisch können, war uns das zu viel. Wir kamen einfach nicht mit. Nur der autobiografische Teil von seiner Suche und der Geschichte, wie er Euch getroffen hat, war in Ordnung. Beim Rest wussten wir nicht, was er eigentlich meint. Davon verstehen wir nichts. Warum schreibt Ihr nicht ein anderes Buch, wenn Ihr das nächste Mal kommt? Wo einfach erzählt wird, was wir gefunden haben.’

Obwohl sie alle gebildet sind, sind sie sehr unkompliziert. Wir sollten uns vor den Komplikationen, die im Westen vorherrschend sind, in acht nehmen und Ich sage euch auch, warum: Die Rahmenbedingungen für die Bewegung gehen vom Westen aus und dort führt alles ins Extrem. In allem! Wenn man ihnen beispielsweise etwas schenken will. Es kann etwas ganz Einfaches sein. Angenommen ihr schenkt Mir zehn Blumen. Dann werde Ich sie in einer Vase irgendwo hinstellen. Aber wenn du einem Westler zehn Blumen schenkst, wird er dir einen Brief schreiben, in dem dann steht: ‚Danke vielmals für die beiden Narzissen, das Gänseblümchen und dieses und jenes. Ich weiß, wo du sie gekauft hast. Und dann wird er in das Geschäft gehen, um herauszufinden was sie gekostet haben. So wollen sie herausfinden, wie viel sie zurückbezahlen müssen. Wenn du ihnen zehn Blumen geschenkt hast, geben sie dir zumindest eine mehr zurück. Es geht also auch um den Preis. Und dann wollen sie herausfinden, ob bestimmte Dinge ästhetisch sind und was sie schenken sollen. Das bereitet einem Kopfschmerzen, das sage Ich euch. Und das schon bei so einer einfachen Sache, wie dem Schenken von 10 Blumen. Sie gehen also ins Extrem.

Das Problem bei all diesen Aktionen ist folgendes: „Erkennt ihr, wie ihr euch erniedrigt und degradiert?“ Könnt ihr das erkennen? Seht ihr es? Was ist das Wichtigste? Es sind nicht unsere wirtschaftlichen Aktivitäten und auch nicht unsere Trinkgewohnheiten. Das ist vielleicht das Zweit- oder Drittwichtigste. Oder Drogen. All das ist nicht wichtig. Für die Menschen im Westen wurde jetzt eine nebensächliche Aktivität, die jedes Tier kennt, zur wichtigen Aktivität für ihre Gemüter. Dadurch werden wir zu Sexbesessenen reduziert. Das ist schon eine Verrücktheit, kann Ich euch sagen. Ihr seid doch jetzt erweckt. Ihr könnt es doch jetzt so klar sehen. Was ist dann mit all jenen, die es nicht erkennen können? Was sagt ihr zu ihnen? Wie wollt ihr sie ansprechen? Das größte Problem ist, dass ihr nicht erkennt, in welche Richtung ihr geht. Wer seid ihr? Aufgrund eurer umherwandernden Gedanken habt ihr eure Gemütslage verloren und könnt diese Tiefe wo ihr schon wart, nicht mehr finden.

Es ist, wie wenn ihr überall umherzieht und dann doch wieder am selben Ort landet. Ich habe einmal einen Film gesehen, wo einige Leute mit einen Flugzeug vom Kurs abgekommen sind und plötzlich ohnmächtig wurden. Sie dachten dann alle, dass sie ins All geflogen und an irgendeinem neuen Ort gelandet wären. Der neue Ort war wunderschön, mit einem Fluss und einem prächtigen Berg. Sie dachten, dass sie am Mond oder auf irgendeinem anderen Planeten gelandet wären und waren sehr glücklich. Dann sagten sie: ‚Lassen wir uns hier nieder und leben wir wie Robin Hood. Dann werden wir glücklich sein!’ Mit dieser Idee in ihren Köpfen schliefen sie dann ein. Am nächsten Morgen wurden sie dann von einem englischen Polizisten geweckt, der fragte, was sie hier tun. Sie befanden sich also noch in England und hatten nur die Orientierung verloren. In der gleichen Weise erkennen sie bezüglich der Sexualität auch nicht, dass sie wieder an den gleichen rückständigen Punkt, dem Ausgangspunkt zurückgekehrt sind und gar nichts erreicht haben – keinerlei Aufstieg. Ihr habt damit nur eine Halluzination geschaffen. Nur eine melodramatische Abwandlung des Ganzen. Das ist das Hauptproblem.

Man muss darauf aufmerksam machen und es muss auch verstanden werden. Wenn ihr das als Sahaja Yogis einmal verstanden habt, werdet ihr auch erkennen, wie wichtig es für die Sahaja Yogis im Westen ist, dass viele zu Sahaja Yoga kommen. Darum konntet ihr vorerst noch nicht in die Freude eintauchen. Ihr müsst selbst erkennen, dass diese abschweifenden Gedanken ein Problem sind und es ihnen erklären. Angenommen ihr trefft einen westlichen Philosophen, einen Intellektuellen – Ich habe viele von ihnen kennen gelernt. Es bereitet einem Kopfschmerzen, das kann Ich euch sagen. Ich bin in diesen Dingen auch nicht so gut und sie beginnen das Gespräch in etwa immer mit: ‚Haben Sie Mr. Madcap gelesen? Wenn Ich dann frage, wer das sein soll, sagen sie: „Oh, er hat einen Doktortitel in diesem Fach, einen Titel in jenem Fach.’ ‚Ich habe noch nichts von ihm gelesen.’ ‚Oh, das tut mir aber leid…’. Wenn man mit einem von ihnen sprechen will, muss man eine ganze Bibliothek lesen. Und dann sagen sie: ‚Sie müssen verstehen, Ihr – dieses System passt nicht für unsere Kultur.’ Ist das wirklich die englische Kultur oder die Kultur der westlichen Menschen?

Das sind diese modernen Intellektuellen. Es gipfelt wieder in der gleichen primitiven Sache. Sie sagen euch, dass ihr euer Ego behalten sollt und an diesem Punkt endet alles. Wenn man mit solchen Narren diskutieren muss, wäre es besser, man würde alle Analysen kennen. Sie wollen gar nichts von Gott hören, oder über Christus. Sie wollen nichts über irgendjemand anderen hören. Ein Mann, der ihnen sagt, dass sie es einfach nur werden müssen. Sie betreiben keine Evolution, sondern vielmehr eine Regression. Sie verkörpern eine Degeneration. Solche Personen werden von ihnen akzeptiert und als Gott betrachtet. Sahaja Yogis in den westlichen Ländern sollten also ihre Wichtigkeit verstehen und erkennen. Welche Kräfte sie haben sollten, damit sie gegen all das ankämpfen können. Das ist der Wendepunkt.

Und auch für Mich ist das der Wendepunkt. Ihr seid hier alle Sahaja Yogis – oder ist auch jemand neuer hier? Sind Sie noch nie hier gewesen? Das tut Mir leid. Gebt ihr die Selbstverwirklichung…

[Es folgt die Selbstverwirklichungssitzung]