(Shri Mataji hat den Brief in Marathi geschrieben. Er wurde ins Englische übersetzt.)
Mein lieber Damle,
viele Blessings!
Ich habe deinen Brief erhalten. Es ist ein sehr gutes Zeichen, ein Ziehen im Sahasrara zu spüren, denn nur durch das Sahasrara ergießen sich endlose Strahlen in das Herz des Menschen und es öffnen sich neue Türen zu seinem inneren Wesen. Aber bevor diese Gnade kommt, sollte eine Anziehungskraft vom Sahasrara ausgehen. Wir verstehen den Ruf des Herzens, der ebenfalls still ist, aber er ist einseitig, das heißt emotional. Aber die Anziehungskraft des Sahasraras wird umfassend. Der Mensch ist dann in einem Zustand der Einheit, in dem Dharma (Rechtschaffenheit) und Bewusstsein inständig um Chaitanya bitten (Göttliches Bewusstsein), das heißt um Gottes Liebe. Das geschieht spontan. Auch wenn eure Kundalini diese Fähigkeit hat, sollte eure Persönlichkeit die Kundalini stärken. Ihr habt diese Qualität in früheren Leben verdient. Dieses Leben ist deshalb etwas Großes, und die Menschen, die für meine Arbeit zur Verfügung stehen, sind Juwelen.
Wenn ihr versteht, dass mein physisches Wesen zwar hier ist, ich aber überall bin, dann solltet ihr auch verstehen, dass selbst dieser Körper eine unwirkliche Erscheinung ist (Mithya). Es ist schwierig, auf diese Ebene zu gelangen, aber wenn das Unwirkliche nach und nach erkannt wird, wird die Wahrheit ganz ohne Anstrengung etabliert und Wellen einer großen Gnade werden sich in eurem Wesen entfalten. Ich erkläre in diesem Brief, was unwirklich ist (Mithya). Er sollte allen vorgelesen werden und alle sollten es absorbieren.
Das Unwirkliche beginnt gleich nach der Geburt. Euer Name, Ort, Land, Horoskop, die Voraussagen für euch und vieles mehr verknüpfen sich mit eurer Persönlichkeit oder werden euch von anderen zugewiesen. Wenn das Brahmarandhra einmal geschlossen ist, werden alle möglichen illusorischen Ideen Teil eures Denkens. Falsche Gedanken wie „das gehört mir“ oder „sie gehören mir“ führen zu Identifikationen mit Objekten im Äußeren. Außerdem werden euch künstliche Prinzipien wie „mein Körper sollte gesund und schön sein“ eingeimpft. Dann sind unwirkliche Beziehungen wie „er ist mein Vater, er ist mein Bruder, sie ist meine Mutter“ in euren Köpfen. Mit der Entwicklung des Egos entstehen unsinnige Vorstellungen wie „ich bin reich, ich bin arm, ich bin hilflos oder ich komme aus einer hoch stehenden Familie“. Viele hoch stehende Personen und Politiker werden zu Egoisten (Eseln). Dann sind da Zorn, Hass, Nachsicht, Trennungen, Sorge, Verhaftungen unter dem Deckmäntelchen der Liebe und Versuchungen im Namen von gesellschaftlichem Status. Der Mensch hält liebevoll an dieser unwirklichen Lebensweise fest. Der Versuch, von all dem frei zu werden, führt zu illusorischem Wissen, weil die Aufmerksamkeit sich im Pingala Nadi bewegt und man dadurch mit Siddhis (Kräften) und anderen Versuchungen zu tun bekommt. Auch ist es eine Illusion, wenn man die Kundalini oder die Chakren sehen kann. Das bringt nichts, sondern schadet vielmehr. Welche Selbstkontrollen und Kasteiungen auch immer ihr effektiv praktizieren wollt, sie alle tragen nur zur Begrenzung eurer Aufmerksamkeit bei. Auf diese Weise ist keine Befreiung möglich.
Aber all das Unwirkliche fällt mit der Selbstverwirklichung nicht einfach ab von euch. Es kann nach und nach „weggebrochen“ werden. Wenn ihr fest entschlossen und von ganzem Herzen alles, was unwirklich ist (Mithya), ablehnt, bekommt ihr die Realisation eures Selbst (Atman) in ihrer reinen Form. Dann wird sie in euch etabliert. Das sterbliche menschliche Chitta (Aufmerksamkeit) wird getränkt mit dem, was seinem Wesen nach Liebe und Wahrheit ist, keinen Anfang und kein Ende hat ist, als Beweis für Shiva. Menschliches Chitta dient dazu, die Wirklichkeit zu erkennen. Dieses Chitta muss eins werden mit dem Atma. Nur das Chitta, das immer mehr alles Unwirkliche (Mithya) verneint, durchbricht alle bekannten und unbekannten Bindungen und wird wirklich zum Selbst.
Das Atma kann niemals gestört oder zerstört werden. Nur die menschliche Aufmerksamkeit (Chitta), die Wünschen hinterher läuft, verlässt ihren inneren Pfad. Das ist Maya (Illusion). Sie wurde absichtlich geschaffen. Ohne sie hätte sich die Aufmerksamkeit (Chitta) nicht entwickeln können. Ihr solltet keine Angst haben vor der Maya und solltet sie erkennen, so dass sie euren Weg erleuchten kann. Wolken verdecken die Sonne, aber sie geben auch die Sicht auf sie frei. So ist es auch mit der Maya. Sobald man sie erkannt ist, weicht sie zur Seite und man kann die Sonne sehen. Die Sonne ist immer da, was ist also der Sinn der Wolken? Wegen der Wolken habt ihr das Bedürfnis, die Sonne zu sehen, die für einen Moment hervorkommt und sich dann wieder irgendwo versteckt. Sie geben euch die Kraft und den Mut, die Sonne zu sehen. Der Mensch wurde mit so großer Anstrengung geschaffen. Er muss nur einen Schritt machen und alles wird zum Erfolg. Aber immer noch ist es nicht möglich. Deshalb bin ich als eure Mutter gekommen.
Schreibt mir eure Probleme in Briefen. Setzt euch hin und meditiert. Am besten ist es, wenn ihr nur über Sahaja Yoga sprecht, auch miteinander. Die Aufmerksamkeit (Chitta) sollte immer gehalten werden und ihr solltet innerlich immer tiefer gehen. Vergesst das Äußere so gut es geht. Vertraut, dass für alles Äußere gesorgt wird. Es gibt viele Beispiele, die das beweisen. Was auch immer ihr dann tut, euer Chitta (Aufmerksamkeit) bleibt dann eins mit dem Selbst. Alle infolge von Sünden (Pap) oder Verdiensten (Punyas) bestehenden Bindungen werden aufgelöst. Unterscheidungen wie weltlich und nicht-weltlich verschwinden, weil die böse Finsternis, die zu all diesen Unterscheidungen führte, zu Ende geht. Alles wird gottgefällig im Licht des wahren Wissens, sei es die Zerstörung durch Shri Krishna oder das Kreuz von Jesus Christus.
All das kann durch bloße Erklärungen nicht verstanden werden. Nur den Weg zeigen, wird nicht helfen. Ihr werdet den Weg erst kennen, wenn ihr ihn beschritten habt. Wenn ich eure Briefe bekomme, setze ich die Ziele fest. Nach einiger Zeit wird aber auch das nicht mehr nötig sein. Aber zum jetzigen Zeitpunkt sollten alle ihre persönlichen Erfahrungen und die Fortschritte, die sie gemacht haben, aufschreiben. Wenn ich komme, werden wir sehen, wie viele Kanäle (Nadis) der Virata in euch erweckt sind. Es scheint, dass diese Arbeit zuerst im heiligen Land Indien geschieht, und wenn es dort voll entwickelt ist, wird es sich in alle Richtungen und über alle Länder ausbreiten.
Heute, zum Sahasrara Tag am 05. Mai, habe ich nur ca. 20-25 Leute eingeladen und entschieden, wie es weiter gehen soll.
Ich schicke euch allen viele Blessings und unendlich viel Liebe!
Auf immer eure Mutter
Nirmala.