Shri Buddha Puja (Auszüge)

Brighton (England)

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Buddha Puja, UK26.05.1983 (Auszüge)

Buddha begann mit der Idee, dass die Menschen zuerst Buddha werden müssen. Buddha bedeutet ‚selbstverwirklicht‘, bzw. ‚zu wissen‘. Mit ‚Buddha‘ wird daher ein Mensch bezeichnet der weiß, der ein Wissender, eine realisierte Seele ist. Er sagt daher: ‚Buddham Sharanam Gachhami‘. Das bedeutet: ‚Ich verbeuge mich, bzw. ‚ich gebe mich hin‘. ‚Sharanam‘ bedeutet Hingabe. Ich gebe mich den Buddhas hin – d.h. all den Sahaja Yogis. Ihr seid Buddhas, weil ihr Wissende seid. Wenn ihr ein Wissender seid, seid ihr der Buddha. Ihr habt jetzt eure Selbstverwirklichung erreicht, ohne diesen Unsinn zu machen, wie ein Asket zu werden, sich die Haare zu scheren oder bestimmte Roben anzuziehen. Das ist der kurze Weg. Warum? Weil Buddha von der anderen Seite aufgebrochen ist. Wenn er direkt bei seinem Selbst begonnen hätte, wäre es besser gewesen. Ich will es euch auf ganz praktische Weise erklären. Angenommen ihr wollt euer Haus reparieren und benötigt dafür bestimmtes Werkzeug. Aber wenn ihr euch um alle Häuser dieser Welt sorgt und sie reparieren wollt, werdet ihr weder mit eurem Haus noch mit irgendeinem anderen der Häuser je fertig werden. Daher müsst ihr zuerst bei euch selbst beginnen und Erfahrungen machen. Legt eure Aufmerksamkeit zu Beginn auf euch selbst. Bei dieser Methode seht ihr jedoch nicht worauf es ankommt. Ihr seht die Wirklichkeit nicht. Wie wollt ihr die Welt verbessern, wenn ihr selbst noch nicht so weit in Ordnung seid?

Wenn eure Aufmerksamkeit zu anderen Dingen geht müsst ihr wissen, dass irgendetwas mit euch nicht stimmt und ihr das korrigieren müsst. Er bewegte sich immer wieder im Kreis und das kostete ihn sehr viel Zeit. Um seine Selbstverwirklichung zu bekommen musste er seine Ehefrau und seine Familie verlassen und alles aufgeben. Aber Er erkannte, dass die Selbstverwirklichung dadurch in Reichweite kommen würde. Dieser Weg ist allerdings sehr umständlich. Man könnte nämlich auch sagen: ‚All diese Dinge existieren in Wahrheit gar nicht, lass mich daher zuerst in Ordnung kommen’ – das ist Sahaja Yoga.

Was dann geschah wurde für die Menschen zu einer Möglichkeit Gott zu erreichen. Viele glaubten, dass sie wie Christus leiden müssen, wenn sie Gott erreichen wollen. Wenn man Gott erreichen will, dann muss man der Welt abschwören.

Aber in Wahrheit ist diese Lossagung von der Welt und all das nur ein Mythos. Wie distanziert man sich von der Welt? Es ist ein Mythos. Von was sagt man sich los? Ist es nicht so, dass ihr sowieso nichts mitnehmen könnt? Ihr könnt (nach dem Tod) nicht einmal einen Faden mitnehmen. Ihr könnt nichts mitnehmen! Wenn ihr auf diese Welt kommt, sind eure Hände zu Fäusten geballt und wenn ihr geht, sind eure Hände offen.

Habt ihr schon einmal eine Leiche gesehen? Sie halten ihre Hände immer auf diese Weise. Wir können nichts mitnehmen und gehen immer mit leeren Händen. Ihr könnt also nichts aus dieser Welt mitnehmen. Diese ‚Lossagung’ – ‚Ich gebe das auf, ich gebe dies auf, ich verlasse meine Ehefrau und all das hat überhaupt keine Bedeutung. Es hängt vielmehr mit dem gegenwärtigen Bewusstseinszustand zusammen – Ich kenne das englische Wort dafür nicht, wenn man nicht an etwas haftet. Wie sagt ihr dazu? Für alles, das nicht an einem haftet. Wir kennen alle möglichen Dinge, an denen wir festhalten.

Sahaja Yogi: Losgelöst?

Shri Mataji: Nein, es handelt sich um eine spezielle Veranlagung, die von allem losgelöst ist und an nichts und niemanden haftet. Man könnte es in etwa mit einer Seife vergleichen.

Sahaja Yogi: Wie Quecksilber. Mutter, wie Quecksilber, es fließt einfach.

Shri Mataji: Ah, wie Quecksilber. Unter Anwendung von Hitze kann das bei Quecksilber manchmal zutreffen, aber diese Qualität geht darüber hinaus. Sie enthält etwas Absolutes, das nirgends haften bleibt. Und auf einmal wird man so und es ist völlig egal was man trägt.

Der Name der Göttin ist Nirmama, Sie ist völlig losgelöst, nennt nichts Ihr Eigen und existiert trotzdem in allem. Man könnte es am ehesten mit einer Flamme vergleichen, sie ist völlig eigenständig und an nichts gebunden, verbrennt aber alles, das an ihr haften bleibt! Sehr empfehlenswert!

Eine erleuchtete Persönlichkeit haftet also an nichts und alles, dem ihr ganz nahe zu kommen versucht, wird verbrannt. Daher ist eine solche Person an nichts gebunden. Aber man kann das nicht auf der mentalen Ebene erreichen, indem man sagt: ‚Oh, ich bin nicht an dich gebunden’. Das ist weit verbreitet, besonders in diesem Land. Sie sagen: ‘Ich hasse dich!’ – dann könnt ihr niemanden hassen. Wie sollte das funktionieren? Und ihr könnt auch niemanden lieben, weil euch die Bindung nicht beide Qualitäten verleihen kann. Angenommen ihr seid an jemanden gebunden und sagt, dass ihr ihn hasst und gleichzeitig begehrt. Beides sind duale Qualitäten der Bindung. Wenn man daher eine Bindung aufbaut, baut man automatisch beides auf. Einen Augenblick lang hasst man jemanden und im nächsten liebt man ihn, dann hasst man ihn wieder und dann begehrt man ihn wieder und dann weiß man nicht mehr, was mit einem los ist. Aber genau das ist die Eigenschaft des Gemüts (mind), dass es entweder mental etwas begehrt oder mental ablehnt. Sie sagen alle, dass sie sich sehr lieben. Trotzdem könnt ihr nicht gemeinsam sterben, was immer ihr auch versucht. Ihr könnt nicht gemeinsam sterben. Der eine muss etwas früher gehen und der andere später. Die Frage, die sich Buddha stellte war daher: ‚Wodurch wird all das hervorgerufen?’ Und er erkannte, dass es an den Wünschen liegt. Die menschlichen Wünsche rufen all das hervor, selbst den Tod, das Alter und die Krankheiten werden letztlich durch unsere Wünsche verursacht.

Gut, wie sollen wir Budhha gemäß unserer Sahaja Yoga Terminologie verstehen. Wir wissen, dass die linke Seite den Wunsch repräsentiert. Die linke Seite bringt euch auch den Tod. Wenn man die linke Seite sehr stark nutzt führt das letztendlich zum Tod, weil sie dann erschöpft ist. Es führt auch zur Alterung wenn man die linke Seite zu stark beansprucht. Natürlich ist die die rechte Seite das ausführende Organ, aber Ursache dafür findet sich in der linken Seite. Wenn ihr keinen Wunsch hättet, dann würdet ihr auch nicht in die rechte Seite gehen.

Daher beginnt es beim Wunsch. Buddha war an diesem Punkt angekommen, hat aber nicht klar gesagt, was dieser Wunsch bedeutet. Der Wunsch meint die linke Seite. Wenn wir den reinen Wunsch haben, nämlich die Kundalini, dann werden alle anderen Dinge neutralisiert. Wenn die Kundalini aufsteigt, der reine Wunsch, der einzige Wunsch, gibt Sie euch das Absolute wodurch ihr nicht mehr altert, nicht mehr sterbt und nicht mehr krank werdet. Dann habt ihr das Ewige erreicht und das Ewige stirbt nicht. Dann seid ihr der Spirit geworden.

Dann sterbt ihr nur, wenn ihr sterben wollt und wenn ihr wiedergeboren werden wollt, werdet ihr wiedergeboren. Dann habt ihr ein realisiertes Temperament in euch, das niemals stirbt. Das ist es, was ihr mitnehmt. Wenn ihr sterbt, nehmt ihr eure Selbstverwirklichung mit. Buddha versuchte die Erkenntnis in den Menschen aufzubauen, dass sie keine Wünsche haben sollten. Das war Sein eigener Weg. Er ging von einem Wunsch zum nächsten, gab diesen auf, gab jenen auf, und so weiter bis er letztendlich zur Kundalini kam.

Es gibt da einen Spruch: ‚Ya neti neti vachanair nigama avocham:’ Wenn man immerzu sagt: ‚Nicht dies, nicht das, nicht dies, nicht das’, dann kommt man schließlich zu einem Punkt wo nur mehr ein einziger Wunsch übrig bleibt, und das ist der reine Wunsch, die Kundalini.

Wenn beispielsweise der Gedanke aufsteigt: ‚Ich möchte ein Haus haben’, denkt man: ‚Nein, nein, ich werde kein Haus haben.’ ‚Ich möchte ein Auto haben. Nein, nein, kein Auto, keine Frau, nichts davon! Ich werde keine einzige Frau ansehen. Ich habe nichts damit zu tun. Ich gebe all das auf. Ich gebe dies auf, ich gebe das auf. Das geht so weiter, bis ihr einen Punkt erreicht, der der absolute Punkt ist. Und dann stellt ihr fest, dass die Kundalini aufsteigt. Aber Ich glaube, dass das zu weit gehen würde. Warum beginnen wir nicht gleich mit dem Aufsteigen der Kundalini? Das ist das Einfachste. Sahaja Yoga nimmt die Sache von der anderen Seite in Angriff und empfiehlt gleich mit der Kundalini zu beginnen, wodurch die gesamte linke Seite neutralisiert wird. Seht ihr den Punkt? Deshalb wurde Buddha immer als Atheist betrachtet. Aber das war er nicht. Er war kein Atheist. Aber gemäß ihrer Grundsätze entschieden sich Buddha und sein Zeitgenosse Mahavira nicht über Gott zu sprechen. Sie dachten, dass die Menschen große Philosophien entwerfen und Forderungen stellen würden, wenn man wieder mit einer Gottes-Firma beginnen würde. Das ist wirklich so. Jeder der die Geeta liest, wird genau genommen zu einer Art Shri Krishna. Hört euch an, wie sie sprechen. Man ist schockiert, wie diese Leute reden. Sie sind dann Shri Krishna und geben Ratschläge an Arjuna als würden sie gerade selbst am Streitwagen sitzen.

[…] Buddha fürchtete den Ritualismus so sehr, dass er sagte: ‚Ihr sollte nichts anbeten und ihr sollt keine Tempel errichten.’ Aber auch dafür fanden sie wieder ein Schlupfloch indem sie sich sagten: ‚Wenn wir keine Tempel bauen dürfen, dann bauen wir halt Stupas.’

In diesen Stupas bewahren sie dann beispielsweise einen Zahn von Buddha auf. Ich muss schon sagen, dass das in gewisser Weise vernünftig war, auch wenn Buddha gesagt hat, dass sie es nicht tun sollen. Sie bewahren sie dort auf. Buddha hatte zwei Schüler namens Sariputta und Moggallana. Diese beiden waren seine Musterschüler. Nach ihrem Tod wurden sie verbrannt und man sammelte die übrig gebliebenen Knochen ein und bewahrte sie in einer Stupa auf. Auch das machte Sinn, da die Gebeine nicht zu sehr gestört (disturbed – auch: durcheinander gebracht) werden sollen, da das ansonsten ein Problem für den Körper darstellt (wenn jemand wiedergeboren wird). Es wäre in Ordnung gewesen, wenn man die Gebeine wenigstens in Mutter Erde bestattet hätte, aber sie haben die Knochen in Schatullen aufbewahrt. Die erste Schatulle war aus Gold, die zweite aus Silber, die dritte aus Eisen und die vierte aus Holz, in denen diese Teile mumifiziert wurden. Und das war völlig falsch. Wenn man so etwas mit Körperteilen solch großer Seelen macht, kann das deren Wiedergeburt behindern, insbesondere in Bezug auf ihren Körper mit dem sie inkarnieren wollen.

Es ist in Ordnung Haare oder Nägel solcher Personen aufzubewahren, aber nicht andere Leichenteile. Aus dieser Praxis entstanden weitere unsinnige Ideen dieser schrecklichen Menschen. Sie wollten einen Körperteil eines Heiligen aufbewahren und dachten, dass sie der Leiche zu diesem Zweck eine Hand oder ähnliches abtrennen könnten. In Tibet und anderen Orten, insbesondere in Ladhak wurden den Verstorbenen dann die Hände abgetrennt und sie machten ein riesen Ritual daraus und bewegten sich dadurch in Richtung des Todes und gingen in die linke Seite. Die meisten Buddhisten gingen nach links, was von Buddha eigentlich absolut verboten worden war, da sich der Buddha ja auf der rechten Seite befindet.

Er sagte: ‚Verwerft eure Wünsche und belastet euer Karma nicht mehr damit.’ Das war Seine Vorstellung. Aktiviert eure rechte Seite (Handlung) ohne Wunsch. Das war Seine Philosophie. Aber anstelle dessen gingen sie alle in die linke Seite. Sie haben Wünsche, nicht nur – aber was sie auch tun, entspringt ihren Wünschen.

Am schlimmsten sind die Japaner. Sie glauben, dass man im Namen seiner Nation Selbstmord begehen kann. Sie begehen mit diesem Wunsch einen Suizid. Sie begehen einen Suizid, um ihr Land zu retten. Das ist doch absurd. Er sagte: ‘Was auch immer ihr tut, tut es ohne Wunsch.’ Für Menschen ist das schwierig. Wie viele gibt es, die das ohne Wunsch machen? Alles was wir tun, entspringt unseren Wünschen, sogar auf einer subtileren Ebene. Sogar wenn wir ein Puja machen, tun wir das, weil wir unsere Vibrationen verbessern wollen.

Können wir uns überhaupt einen absolut wunschlosen Zustand vorstellen? Nur eine Person ist absolut frei von Wünschen. Wenn alles ohne jeden Wunsch getan wird, gibt es keine Enttäuschung und kein Unglücklich sein. Wenn man nach Amerika fährt, weiß man schon vorher, dass es eine schreckliche Erfahrung werden wird. Aber in Wahrheit ist es trotzdem nur ein Witz. Ihr müsst versuchen, diesen Witz zu erkennen. Vielleicht arbeitet irgendetwas Großes aus, wenn man überhaupt nicht voreingenommen ist und keine Wünsche hat.

Ich habe jedes Gefühl zu wünschen verloren und wenn Ich einmal etwas wünschen muss, muss Ich euch darum bitten, dass ihr es wünscht. Ich habe schon oft gesagt, dass ihr es an Meiner Stelle wünschen sollt. Solange ihr Mich nicht darum bittet, kann Ich es nicht machen. Darum habe Ich euch gebeten, Mir einen Brief zu schreiben. Ich kann einfach nicht wünschen. Ich mache gar nichts! Es geschieht alles ohne dass Ich etwas mache. Warum sollte Ich dann etwas wünschen? Ich mache wirklich nichts. […]