Shri Krishna Puja, Wien, Österreich 1983

Wien (Austria)

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Bevor Ich nach Amerika fahre, wollte Ich mehr über das Vishuddhi-Chakra sprechen und über Shri Krishnas Aspekt in uns. Im ersten Puja in Genf sprach Ich ziemlich viel darüber; man kann endlos darüber reden, denn es ist das Zentrum der Virata (des gesamten Universums). Aber man soll erkennen, dass die Botschaft von Shri Krishna die Hingabe (an Gott) war. Wenn wir ‚Hingabe’ im groben Sinn verstehen, denken wir, dass sich ein Feind dem anderen unterwirft. Wenn man also von Hingabe/Ergebung spricht, bauen wir unsere Barrieren auf, indem wir denken: nun müssen wir uns unterwerfen, müssen etwas der anderen Partei überlassen. Aber wenn Shri Krishna über Hingabe sprach, meinte Er: „Überlasst eure Feinde Mir, so dass Ich sie für euch loswerde!”

Der schlimmste Feind, den wir haben, ist unser Ego. Mit dem Ego beginnen aller Art anderer Probleme, denn es ist die größte Barriere für unser Wachstum – und das Ego beginnt, wie ihr wisst, im Vishuddhi-Chakra und kann im Vishuddhi-Chakra weggesaugt werden.

Nun lasst uns sehen, wie das Vishuddhi-Chakra aufgebaut ist. Alle Vokale, die wir verwenden, kommen vom Vishuddhi-Chakra, und wie in der Devanagari-Sprache sind es 16: a aa i ii u uu e ei o au ru ruu lu luu om aha. Wie ihr wisst, könnt ihr kein Wort erstellen ohne einen Vokal, das ist sehr wichtig. Ein Konsonant (Mitlaut) ist schwach, ohne nirbal, ohne Stärke, ohne den Vokal.

Die Stärke einer Person gelangt also durch das Vishuddhi-Chakra in ihre Sprache. Aber es kann auch absolut hart und steif sein, die Stärke könnte absolut steif sein. Angenommen, ihr habt eine sehr starke Waffe und könnt sie nicht heben, worin liegt dann der Sinn, eine solche Waffe zu haben? Also versucht dieser Herr Ego, die Waffe schwer und hart zu machen wie festgeklemmte Maschinengewehre. Das ist es, was Er gesagt hat: „Unterwerft Mir euer Ego!” Damit, wenn ihr ein Mantra sagt oder Worte sprecht, sie wirken wie Waffen, gute Waffen, gute und wirksame Waffen, effizient.

Wenn wir sprechen, lasst uns sehen, wie Ich euer Ego sehe, wie es sich in eurer Rede ausdrückt, damit ihr versteht, wie ihr Mich ansprechen sollt und euch selbst beurteilen könnt. Zum Beispiel euren Kopf zu oft zu schütteln ist ein Zeichen für Herrn Ego, der seinen Kopf für nichts und wieder nichts schüttelt. So haben viele Leute die Gewohnheit „ja” zu sagen und das zehnmal hintereinander – dazu besteht kein Anlass. Eigentlich sollt ihr nur einmal mit dem Kopf nicken – in Demut: „Ja, Mutter, geht in Ordnung!”. Ihr müsst euren Nacken mit Respekt bewegen und mit dem Verständnis, dass Shri Krishna hier sitzt. Mit Würde. Aber wir vergessen es dauernd und beginnen ihn dazu zu gebrauchen, uns selbst zu bestätigen, wenn wir mit jemandem sprechen, und wir schütteln ihn zu sehr oder wir bewegen ihn derart, dass die andere Person irgendwie davon dominiert wird.

Nun gibt es noch eine Praktik, mit Mir zu reden, wenn ihr sagt: „Nein, Mutter!” – es ist sehr verbreitet. Wenn Ich etwas sage, könnte die erste Reaktion der Leute sein: „Nein, Mutter!” Seht ihr, schließlich wirkt da eine Kraft; sogar wenn Ich spreche, ist es ein Mantra, und wenn Ich nicht spreche, fließt ein Mantra – und plötzlich kommt ihr hervor mit eurem „Nein, Mutter!” Damit verursacht ihr eine Gegenströmung in dem ganzen Fluss. Zu dieser Zeit, wenn ihr Mir zuhört, was Ich sage, das Sprechen selbst wird es ausarbeiten, ihr braucht nichts zu tun.

Eine weitere Art und Weise ist der Stil, in dem ihr mit Mir sprecht. Hier kann Ich ebenfalls das Rechte Vishuddhi agieren sehen. Es ist, wenn wir normal miteinander sprechen, wenn wir „Ja” sagen müssen, wir stattdessen sagen „m-m”; genauso ist hier üblich ein „ha-a”, es ist der Stil, wenn sie sagen „hum-um”, in der Art, und „a-a” – ein besonderer Stil – und dann, um das zu übertreffen, sagen sie „hmmm-mh”. Wenn ihr das klar seht, bedeutet das: ihr gewinnt nichts daraus, aber ihr versucht irgendwie, einen gleichmäßigen Druck auf den Fluss auszuüben.

Demut ist der beste Weg, dieses Ego des Vishuddhi zu bezwingen. Und wenn ihr mit anderen redet, versucht süße Methoden zu entwickeln, liebevolle Wege zu finden, andere Menschen nicht zu verletzen. Und ihr werdet staunen, das Vishuddhi wird unmittelbar auf eine süße, liebevolle Art darauf reagieren, denn Bhuts mögen keine süße Art. Sie sind streitsüchtig, hart und grob und versuchen immer, etwas Schroffes zu sagen.

 

[Sahaja Yogini: Hier ist Mr.Srivastava] Seht jetzt – zur falschen Zeit. Nun gut, Ich werde besser mit ihm sprechen. Eine Minute. […]

 

Dieses Vishuddhi auf der Rechten Seite ist durch Hingabe zu kontrollieren, wie man sagt. Eigentlich übergebt ihr euer Ego, um damit zu beginnen. Wenn ihr dieses Ego hingebt, dann müsst ihr das von ganzem Herzen tun, es sollte kein Lippenbekenntnis sein. Von eurem Herzen (sagt): „Ich möchte dieses Ego nicht mehr, ich möchte Realität. Lass die Wirklichkeit von mir gesehen werden, von mir gefühlt werden, von mir genossen werden!” Und wenn ihr das einmal beginnt von Herzen zu wünschen, werdet ihr staunen, dass eure Stimme süß werden wird. Darüberhinaus wird durch sie die göttliche Kraft fließen. Deswegen sagen wir, dass ihr die Wak Shakti erhalten habt, das bedeutet ‚die Macht der Sprache’.

 

Wenn ihr also euer Ego hingebt, tut ihr eigentlich nichts als dass ihr sagt: „Ich tue nichts, Du bist es, die alles tut!” Ein kleiner Tropfen ist also zum Ozean geworden – und so hat euer Klang/eure Stimme die Kraft des Ozeans erhalten.

 

Die zweite Sache, die ihr hingeben müsst, sind Stolz und Eitelkeit. Die Eitelkeit kann verschiedener Art sein, die alle künstlicher Natur sind, absolut. Vor Gott – was ist euer Eigentum? Was ist euer Geld? Was ist eure Position? Was ist eure Familie? Was ist eure Ausbildung? Seht ihr, alle diese Dinge haben keinen Wert in der Gegenwart Gottes. Die Besitztümer, die wir so sehr schätzen, haben keinen Wert. Also muss man erkennen, dass, wenn wir die Besitztümer Gottes sind, wir nur auf eines stolz sein sollten, nämlich dass Seine Vibrationen durch uns fließen. Das heißt: Er ist stolz auf uns.

Angenommen, ihr gebt mir eine Frucht oder einen Ganesha oder irgendetwas, dann steigt es im Wert, weil Ich es berührt habe und Vibrationen da sind. Wie dieser Ganesha jetzt zum Beispiel, dessen Wert gleicht null ist so weit es das Metall betrifft, aber wenn es zum Kunstwerk wird, hat er viel höheren Wert.

In dieser Welt steigt der Wert mit der Kunst, aber im Reich Gottes oder in der spirituellen Welt könnte der Wert des Ganeshas, des selben Ganeshas, tausendmal höher sein als er jetzt ist als bloßes Kunstwerk. Das ist es also was euch gegeben wurde, ein sehr hoher Wert. Der Stolz und die Eitelkeit der Künstlichkeit, der künstlichen Dinge – das ist alles von Menschenhand geschaffen, mythisch (unwirklich) und sollte Gott hingegeben werden, da es ein Mythos (Märchen) ist.

 

Dann hat der menschliche Verstand noch eine andere Fähigkeit, nämlich eifersüchtig zu sein. Das kommt auch von unweisem Verstehen. Wenn ihr eure Eifersucht den Lotusfüßen Gottes hingeben könnt, meine Ich, eigentlich gebt ihr Gott allen Müll hin. Eure dummen Eifersüchteleien haben, wie ihr wisst, keinen Wert, weder in dieser Welt noch in der anderen. Das Erstaunlichste ist, dass die Sahaja Yogis aufeinander eifersüchtig sind. Ich kann noch immer nicht verstehen, wie kann das möglich sein?

Wenn ihr in der Sonne steht, dann seid ihr alle neidisch auf eure Schatten? [Gelächter] Manche haben einen großen Schatten, andere haben einen kleinen, seid ihr deswegen neidisch aufeinander? [Shri Mataji lacht]. Manchmal gebe Ich jemandem ein Geschenk, das Ich nicht anderen geben kann, dann werden sie neidisch. Wenn Ich jemandem mehr Zeit widme, dann werden andere eifersüchtig! Ich widme manchmal Leuten mehr Zeit, die wirklich drohen verloren zu gehen.

 

Man muss verstehen, dass all unsere Gedanken über Eifersucht dumm sind und Ich kann jene nicht verstehen, die nicht realisiert sind, dass sie eifersüchtig auf Sahaja Yogis sind und versuchen, sie zu Fall zu bringen. Anstatt eifersüchtig zu sein, sollt ihr wie Sahaja Yogis werden! In Sahaja Yoga habe Ich auch sehr eigenartige Geschehnisse beobachtet – ein Vorfall: eine Person kam zu Mir, ganz aufgebracht darüber: „Mutter, sieh, Sie haben soviel Zeit mit einer gewissen Person verbracht und Ich bin sehr eifersüchtig. Also würde ich gerne wissen, wie ich es der Person gleichtun kann, die eine so lange Zeit mit Ihnen war?” Ich antwortete: „Dieser Kerl ist wirklich ein Geistesgestörter! Willst du ein Geistesgestörter werden? Hast du keine Unterscheidungsfähigkeit?”

Ein Sahaja Yogi muss Unterscheidungskraft besitzen, wenn sein Vishuddhi so weit in Ordnung ist zu verstehen, dass das was Ich sage, mit Urteilskraft verwendet werden soll, nicht blindlings. So könnt ihr verstehen, dass ihr ohne Unterscheidungskraft alles was Ich sage, ins Lächerliche ziehen und eurem Wachstum schaden könnt.

 

Ein anderer Spross des Egos wird Jähzorn genannt. Natürlich ist er dazu da, um gegen Leute eingesetzt zu werden, die versuchen, eure Mutter zu beleidigen, das müsst ihr tun. Das muss verwendet werden gegen Leute, die gegen den Heiligen Geist sind, wie Christus gesagt hat. Genau so sollt ihr keinen wie immer gearteten Unsinn gegen Mich, von wem auch immer, tolerieren, nicht einmal ansatzweise. Aber ihr könnt andere Sahaja Yogis in anderen Angelegenheiten tolerieren.

Ein anderer Feind ist die Gier. Ich meine materielle Gier – und auch menschliche Gier, – wie seine Frau besitzen, seine Kinder besitzen, dieses und jenes besitzen, sogar Mataji besitzen. Auch das muss hingegeben werden. Das kann auch sehr gefährlich werden, wenn man glaubt: „Das ist mein Kind, das ist mein Sohn, ich muss das besitzen”, das kann sehr gefährlich sein auch in Sahaja Yoga. „Das ist mein Teppich, das ist meine Kamera, das ist mein Kassettenrekorder.” Einmal werdet ihr zu verstehen beginnen, was „mein“ ist, ist nicht die Wahrheit. Nichts ist „mein“, das ist die Wahrheit! Einige Leute, die Ich kenne, sagen „mein Beruf“, „meine Arbeit”, „mein Geschäft“ oder „mein Unternehmen“. Vor kurzem hatten wir einen Herrn in Genf, der sehr lästig war, weil er sich dieser Dinge sehr bewusst ist.

 

So weit die Gier. Ebenso die Lust auf andere Frauen und sich der Lust zu sehr hinzugeben – zuviel Bedeutung den verschiedenen Angelegenheiten der Lust beizumessen – das schafft Probleme, nicht nur für Sahaja Yogis sondern auch für Sahaja Yoga insgesamt. Es drückt sich in beiden Typen von Leuten aus: jenen, die in einer sehr freien Welt leben als auch jenen, die übermäßig unterdrückt werden. Ich weiß von Leuten, welche angeblich in einer so genannten sehr religiösen Atmosphäre erzogen wurden, in Gegenwart von Frauen sich diesen plötzlich zu stark hingezogen fühlen.

 

Es ist also jene Reife eurer Unschuld, die entwickelt werden muss, die euch eine sehr religiöse Person, dharmische Person bleiben lässt. Und diese Unschuld, zu wissen, wie weit man mit Männern und Frauen gehen kann, das ist die Weisheit der Unschuld. Kinder, wenn ihr seht, wissen das genau, wenn da eine Dame ist, wenn da ein Mann ist, wie sie sich benehmen sollen. Die Unschuld ist also keine Dummheit, sondern vollkommene Weisheit, und wenn sie zu ihrer vollen Form reift, weiß sie einfach, wie sie sich mit Leuten verhalten muss, ohne einem dieser Feinde nachzugeben. Jeder einzelne dieser Feinde ist ausreichend, um nicht nur eine Person, sondern Millionen und Milliarden zu erledigen.

Der beste Weg, jene absolute Natur eures Vishuddhi-Chakras zu entwickeln, ist, das Ganze mit einem losgelösten Verstand zu betrachten und Liebe für eure Mutter in eurem Herzen zu entwickeln, so dass Sie all diese Feinde derart reinigt, damit ihr ihnen als mächtige Person gegenübersteht.

 

Vom Verstand aus gesehen, denke ich, verstehen die meisten Sahaja Yogis, dass Gehorsam gegenüber dem Göttlichen der einzige Weg ist – mental und rational. Mental: Sogar wenn ihr etwas mental versteht, ist es nicht eure innere Natur. Es ist so wie Ich euch gestern erzählt habe: Wenn ihr etwas mental annehmt, aber es trotzdem nicht tun könnt, fühlt ihr euch schuldig deswegen. Dann werdet euer eigener Guru und bestraft euch selbst und versucht, das zu eurer inneren Natur zu machen. Es ist ein Zustand, es ‚klickt’; wenn es einmal ‚klickt’, könnt ihr sofort sehen. Ich weiß, wer hingegeben ist.

Shri Krishna sagte: „Sarva dharmanam … twamekam sharanam prajam.“ „Gebt all eure Dharmas auf und übergebt sie Mir, gebt sie allein Meinem Dharma hin!”

Die Dharmas, die wir in unserem Land haben, wie wir sie nennen, Pitru-Dharma – was ihr eurem Vater schuldet, Matru-Dharma – was ihr eurer Mutter schuldet, dann euer Desha-Dharma – was ihr eurem Land schuldet, dann Vishwa-Dharma – was ihr dem ganzen Universum schuldet, Pati-Dharma – was ihr eurem Ehemann schuldet, Patni-Dharma –  was ihr eurer Frau schuldet und so weiter, seht ihr, jene Beziehung, in der ihr etwas schuldet, etwas zu tun habt.

Aber wenn Er sagt, ‚gebt all eure Dharmas hin!’, meint Er damit, ihr sollt nur wissen, was ihr Mir schuldet, meinend das Göttliche. Nun ist aber Shri Krishna nicht da. Ich bin Shri Krishna, also müsst ihr wissen, was ihr Mir schuldet. Ich habe nur Meine Sprache verändert. Er erhob immer seinen Finger und sagte: „Gib alles auf und gebt alles Mir hin!” Ich mache es nicht so, Ich halte einen großen Vortrag und bringe euch auf den Punkt. [Shri Mataji lacht]