„Seid immer dankbar!“
Rede vor einem Musikabend
- September 1984, Riffelberg, Schweiz
Vor etwa einer Stunde erzählte ich, dass die Sahaja Yogis vielleicht gar nicht wissen, wie sich das Göttliche um sie kümmert, auch auf materieller Ebene. Und was tun sie im Gegenzug dafür?
Sie haben noch immer so viele Identifikationen, jedoch identifizieren sie sich nicht vollständig mit dem Göttlichen, das Göttliche aber, identifiziert sich sehr mit euch. Das ist definitiv ein großes Wunder, das so sein sollte. Könnt ihr das jetzt klar verstehen? So viele Wunder geschehen, aber was ist mit unserer Aufrichtigkeit? Die Aufrichtigkeit des Göttlichen ist da, aber sind wir auch ehrlich zum Göttlichen? Es gibt so viele Wunder wie dieses, nicht nur eines, sondern abertausende, die im Leben eines jeden einzelnen wie im Kollektiv geschehen sind. Jemand muss es aufschreiben, es ist bemerkenswert.
Aber manchmal identifizieren wir uns mit dem Ego, manchmal mit den Konditionierungen von Dingen, die wir nicht erkennen und manchmal sind wir mit sehr unsinnigen Kleinigkeiten verhaftet. Das ist nicht richtig. Und es sollte keine Andeutungen irgendeines Ego geben, das dazu führt, dass man denkt: „Gott ist so freundlich zu uns, also sind wir etwas Großartiges!“ Es ist sehr falsch. So viele Leute machen es auf diese Weise, ich habe es gesehen. Nicht nur in Europa, also in England, sondern auch in Indien sagen sie: „Das ist Mutters Aufgabe, Mutter macht das“, oder wenn ihr ihnen etwas erzählt, sagen sie: „Es ist Mutter, hast du sagt, also tat ich es.“ Es ist alles falsch. Ihr müsst sagen: „Es bin ich, der es tut“, dann identifiziert ihr euch mit mir. Sofern und solange ihr nicht die Herrlichkeit von Sahaja Yoga annehmt, dass es eure Aufgabe ist, es zu etablieren und damit identifiziert zu werden.
In dieser Welt identifizieren sich Menschen sogar mit einer Flagge, sie identifizieren sich mit einem kleinen Stück Stoff. Sie haben ihr Leben nur für eine Fahne aufgeben, könnt ihr euch das vorstellen! So viele haben ihr Leben gegeben, um diese Ganesha Sache zu erklimmen (Swayambhu – Matterhorn). Die Menschen haben ihr Leben für dumme Dinge geopfert, haben ihre Familien aufgegeben, alles aufgegeben. Und was machen wir? Ihr müsst darüber nachdenken.
Gott ist also sehr segensreich, sehr segensreich. Wir sollten nicht das Gefühl entwickeln, dass uns sagt: „Wir sind so besondere Menschen, deshalb hat Gott uns gesegnet, so dass Mutter die ganze Arbeit tun kann und wir setzen uns hin und lassen den Segen über uns ergießen.“ Wie viel das Göttliche bis jetzt gearbeitet hat und noch für uns arbeitet, so behutsam, so umsichtig. Und wie viel haben wir zurückgegeben?
Wir haben es genossen. Gut, wir sind hier und alle genießen, sehr nett. Gehen wir dann zurück nach Hause und denken, dass, was immer wir genossen haben, wir Sahaja Yoga auch zurückgegeben haben. Was haben wir gegeben? Ihr müsst nichts aufgeben, kein Geld und alle diese unsinnigen Dinge, aber ihr müsst euer Herz hinein legen. Ist euer Herz dabei oder habt ihr andere Überlegungen? Seid also vorsichtig.
Viele Leute glauben auch, dass, wenn man Sahaja Yogi geworden ist, man ein Recht darauf hat, zu genießen und nichts für Sahaja Yoga zu tun braucht. Und einige von ihnen, die etwas tun, denken, dass sie jetzt an Bord sind und ihnen nichts passieren kann.
Aber man muss sich jeden Moment daran erinnern, dass man in seinem spirituellen Leben stetig weiter gehen muss. Wie viel Zeit spendet ihr für Sahaja Yoga und wie viel Zeit bringt ihr für kollektive Arbeit in Sahaja Yoga auf, das solltet ihr herausfinden. Wie viel ihr Sahaja Yoga schadet, sollte auch betrachtet werden. Diejenigen, die sich nicht vollständig identifizieren, können keine Freude im Leben haben. Sie sind weder hier noch da.
Und den größten Segen, den ihr verspüren solltet, ist, wenn ihr feststellt, dass ihr nichts für Sahaja Yoga tut. Was habe ich gemacht? Nichts.
Ihr könnt dankbar sein.
Selbst gestern, als ich mit meinem Mann sprach, sagte ich: „Dank Sahaja Yoga gehe ich nach Zermatt, sonst wäre ich nie dorthin gekommen.“ Meine Tochter sagte mir: „Du trägst keine Nylons, was wird mit dir sein? Du musst es einmal in deinem Leben tragen, denn sonst würden sie jetzt nicht Seidensaris produzieren.“ Ich sagte: „Dank Sahaja Yoga, habe ich mein ganzes Leben lang kein Problem damit!“
Schätz es also in jedem Augenblick. Seid dankbar. So werdet ihr die die Freude von Sahaja Yoga erfahren. Ansonsten wird die Freude verloren sein, selbst wenn ihr Segen erhaltet, die Freude wäre nicht vorhanden.
Möge Gott euch segnen.