Gurupuja, Kosmisches Bewusstsein

(Austria)

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Guru Puja. Gmunden (Austria), 6 July 1986.

Ich bin wie verzaubert, wenn Ich sehe, wie mannigfaltig sich eure Liebe hier durch soviel Aufmerksamkeit und Kreativität Ausdruck verschafft. Ich bin sicherlich der glücklichste Guru, denn diese wunderschöne Nachbildung der Natur in diesem Gebäude ist einzigartig. Es gibt bestimmt keinen Guru, dessen Herz bei dieser Betrachtung nicht schmelzen würde. Meine Anhänger sind in der Tat sehr kluge Leute. Sie nehmen jedem Guru den Wind aus den Segeln, sodass sogar sein Stock, welcher eigentlich zur Disziplinierung seiner Schüler gedacht ist, sich in einen Lotus verwandelt. Es ist jedes Mal so schön zu beobachten, wie die Sahaja Yogis eins mit dem Göttlichen werden. Man kann den Ausdruck ihrer Freude und das Konzept des Göttlichen deutlich erkennen. So möchte Ich euch im Königreich Gottes platziert sehen, genau so wie Ich heute hier sitze.

Es muss uns bewusst werden, dass wir nun ein Teil des kosmischen Bewusstseins geworden sind – Brahma. Dasjenige, das schafft und das bis ins kleinste Detail alles plant und koordiniert; und dasjenige, welches durch Seine Schöpfung liebt, durch Seinen Ausdruck, dies ist das kosmische Bewusstsein. Wir sind nicht nur Teil davon, wir können uns dessen auch bedienen. Wir können es regeln, benützen und ausarbeiten. Wenn wir dieses Stadium erreicht haben, sind wir Guru. „Guru“ ist etwas, das höher und stärker ist als die Anziehungskraft der Erde. Was ist eigentlich die Erdanziehungskraft? Oberflächlich betrachtet könnte man sie als etwas verstehen, das auf unseren Körper wirkt, um uns auf dem Boden zu halten. Dazu kommt noch der Druck der Atmosphäre, der wie das Gewicht von vielen Elefanten auf unserem Kopf lastet. Und die Mutter Erde hat die Gravitation, um uns an Sie zu ziehen. So kann man die Schwerkraft und teilweise auch das Guru-Prinzip grobstofflich erklären.

Auf grober Ebene denken wir, dass ein Guru aufgrund seiner körperlichen oder auch anders gelagerten Anziehungskraft uns an sich bindet. Das ist auch der Grund, warum die Menschen unentwegt den falschen Gurus auf den Leim gehen, welche oberflächlich sind. Aber derjenige, der über der Gravitation der Mutter Erde steht, derjenige, der über allem Grobstofflichen, dem Subtilsten und jeglicher Anziehungskraft dieser geschaffenen Welt in allen ihren Aspekten steht, das ist der wirkliche Guru!

Somit können wir beobachten, wie Menschen auf der grobstofflichen Ebene sich aufgrund des Körperelements gegenseitig angezogen fühlen. Die Anziehungskraft wirkt durch den Körper. Heutzutage findet ein Guru, der wie ein Filmschauspieler aussieht, großen Anklang, weil die Menschen die Schönheit in ihrer Gesamtheit nicht sehen können, sondern nur einen Aspekt. Auch in Indien bemalten sich die falschen Gurus von früher ihre Gesichter. Sie suchten sogar spezielle Stylisten auf, die ihre Haare wie Shivas Locken aussehen ließen und ihre Augen tiefschwarz umrandeten. Ihren ganzen Körper bestaubten sie mit einem komischen Pulver. Oder sie trugen ein kashaya, ein safranfärbiges Tuch. Dieses Kleidungsstück ist für nur zwei Rupien erhältlich und trotzdem fühlen sich die Leute zu einer solchen Person hingezogen. Um ihre oberflächliche Anziehungskraft auf die Menschen zusätzlich zu fördern, erscheinen diese Gurus oft mit Elefanten, auf denen sie reiten. So ziehen sie dann durch die Straßen und die Menschen verneigen sich vor ihnen und geben ihnen, was immer sie verlangen.

Das kann niemanden in seiner Entwicklung heben. Eine körperliche Anziehung kann euch eher versklaven als befreien. Auch seinem Guru kann man verfallen, wenn er es aufgrund seiner körperlichen Anziehung auf verschiedene Art und Weise darauf anlegt.
Das ganze Verständnis des kosmischen Bewusstseins kann man in einem Satz ausdrücken: Es kann nicht beeindruckt werden durch die Anziehungskraft irgendwelcher Sterne, der Erde, des Mondes oder der Sonne. Die anderen Anziehungen, die man von Mutter Erde erfährt, betreffen alle das Essen, die Gier und die Lust, – und als Schlechtestes den Materialismus. Er kommt aus der Materie. All das wurzelt in der Materie. Wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, wird man zum Sklaven, nicht zum Guru.

Das erste Bestreben sollte für jeden sein, dass man sich als guter Guru über die materielle Anziehung erheben muss. Auf einer subtileren Ebene kann man erkennen, welche Formen Materialismus annehmen kann: Eine Frau oder ein Mann kaufen in Sahaja Yoga einen Ashram und die Yogis ziehen dort ein. Der Besitzer beginnt, sich um die materiellen Sachbestände im Haus mehr zu sorgen als um die Emanzipation der dort lebenden Yogis. Seine ganze Aufmerksamkeit gilt dem materiellen Sachwerten im Haus, anstatt den Yogis, die im Sinne des kosmischen Bewusstseins wachsen sollten! Beginnt sich jemand zu verhalten, als wäre er ein Guru oder sogar ein Sahaja Yogi, dann ist er fehl am Platz.

Es geht nur darum, wo eure Aufmerksamkeit ist. Als Guru muss man sich fragen: Wo ist meine Aufmerksamkeit? Ist sie auf Verbesserung und Unterstützung eures eigenen Wachstums und dem eurer Mitmenschen ausgerichtet, dann seid ihr in erster Linie ein Sahaja Yogi. Erst wenn ihr euch auch über die Anziehungskraft der Materie und der materiellen Dinge erhebt, dann kann man euch als Guru bezeichnen!

Alles Lebendige besitzt die Eigenschaft, sich entgegen der Anziehungskraft zu bewegen, bis zu einem gewissen Punkt. Nehmen wir zum Beispiel die Bäume. Sie entspringen der Mutter Erde, wachsen in die Höhe und füllen ihren Platz aus. Jede Baumart hat ihre vorgegebenen Grenzen. Die Zeder wächst wie eine Zeder, die Rose wächst wie eine Rose. Das wird durch die Gravitation bestimmt. Es gibt aber eine Sache, der keinerlei Grenzen durch die Schwerkraft gesetzt sind, und das ist die Kundalini. Sie kann durch die Schwerkraft nicht beeinflusst werden, wenn ihr es nicht wollt. Nur ihr seid in der Lage, sie zu kontrollieren. Sobald ihr für eure Kundalini verantwortlich zeichnet, seid ihr einen Schritt voraus, dadurch habt ihr euch über den Einfluss der Schwerkraft erhoben!

Gewöhnlich ist der Kreislauf der fünf Elemente aneinandergekettet. Sie sind so aneinander gebunden, dass nichts verdorben oder verschwendet wird; alles ist organisiert. Aber durch die Erweckung der Kundalini kann dieser Kreislauf gebrochen werden, denn dadurch gelangt ihr auf die allerhöchste Stufe, auf die des kosmischen Bewusstseins, wodurch ihr wisst, wie ihr selbst alles steuern könnt. Dieses kosmische Bewusstsein ist Param-Tattwa, das Prinzip aller Prinzipien, es kontrolliert alle Prinzipien. Es kontrolliert auch alle fünf Elemente. Es steuert die Mana-Shakti; es steuert die Evolution und gibt euch die Kraft, andere zu entwickeln. Die mächtige Brahma-Shakti liegt zu euren Lotusfüßen.

Möglicherweise sind die Yogis sich dessen nicht bewusst, was sie erreicht haben.
Der einzige Unterschied zwischen einem Adi Guru und einem Guru liegt darin, dass ein Adi Guru weiß, dass er die kontrollierende Kraft ist. Er ist sich dessen bewusst, dass er in absoluter Einheit ist mit dem Brahma-Tattwa, mit dem kosmischen Bewusstsein selbst. Es ist der Ursprung der Autorität, mit welcher er spricht, und des vollkommenen Vertrauens, mit der er Dinge verkündet. Es besteht keinerlei Zweifel in ihm. In all seinen Lehren wird er sagen: „Ich sage euch wahrlich, dass mein Vertrauen eins ist mit dem Brahma-Tattwa, dass ich Brahma bin und alle Tattwas beherrsche…“ – Das macht ihn zum Propheten. Denn was er auch über die Zukunft prophezeit, ist die Wahrheit; was immer er über die Vergangenheit sagt, ist die Wahrheit. Und er weiß es. Er ist ohne Zweifel.
Mit dieser Autorität sprach Moses, sprach Sokrates, sprach Lao-Tse und alle anderen Adi Gurus, von Adi Nath bis zu Shirdi Sai Nath. Sie sagten nicht, dass es gut wäre, wenn ihr es so oder so machen würdet, nein, – sie sagten: „So ist es und so sollt ihr es machen!“

Heutzutage aber kommen diese Gurus möglicherweise nicht zum Ziel. Aus diesem Grund musste eine Mutter kommen. Zuerst einmal, um die Realisation zu geben. All diese Gurus begriffen nämlich nicht, dass sie von ihren Jüngern nicht verstanden wurden! Was immer die Jünger dieser Gurus taten, sie taten es aus Ehrfurcht. Aber Ehrfurcht birgt kein Verständnis in sich. Die frühesten Jünger brachten vielleicht das nötige Verständnis mit, aber die Generation danach sicher nicht. Dadurch wurden die Gurus zur „Fassade“ degradiert und die ehrlichen, realisierten Lehren wurden für ihre eigenen Beweggründe missbraucht. Dadurch entstanden alle möglichen Probleme, sie zerstörten den universellen und kollektiven Aspekt der Lehre. Das Brahma-Tattwa ist die Kraft der Kollektivität. Es ist in allem enthalten, in den Atomen, in den Molekülen, im menschlichen Herz, überall ist es reflektiert, abhängig vom Reflektor. Und es kontrolliert.
Dieses Verständnis war den Gurus eigen, aber das menschliche Verständnis fehlte ihnen vielleicht. Sie wussten nicht, dass die Menschen morgen bereits vergessen haben, was man ihnen heute gesagt hat.

Es war also nötig, euch allen die Realisation zu geben. Ohne der Realisation ist es vergebens. Wie kann man den Menschen von Farben erzählen, wenn ihnen die Augen zum Sehen fehlen? Die Realisation muss gegeben werden. Aber es sollte nicht zögerlich getan werden. Wenn ein Guru die Vibrationen nicht ordentlich spüren kann, ist er unsicher beim Geben der Realisation. Aber auch wenn er sie deutlich spüren kann, wird er nicht mit Autorität sprechen. Autorität darf man keinesfalls mit Aggression verwechseln! Autorität bedeutet niemals Aggression. Autorität ist nur dann vorhanden, wenn ihr sie wirklich besitzt. Nur dann kann man sie auch zum Ausdruck bringen.

Genau wie das Licht dieser Lampen Mein Gesicht beleuchtet. Es ist nicht aggressiv, sondern leuchtend, denn das ist seine Qualität! Auf dieselbe Weise leuchtet ein Guru vor seinen Schülern. Das Wort ‚leuchten’ ist leicht erklärt: Ist etwas verschmutzt, kann es nicht leuchten. Sogar Gold, das ja immer leuchtet weil es nicht anläuft, wird sein Leuchten verlieren, wenn man es mit Schlamm bedeckt. Man braucht es nur zu waschen und zu polieren, um es wieder zum Leuchten zu bringen.

Im Falle des Guru-Tattwas muss man beim Ursprung beginnen. Auch Gold war zuerst mit anderen Dingen vermengt. Man musste es erst erhitzen, schmelzen, sieben und so weiter, bevor es zu dem wurde, was wir als Gold kennen. Es musste sich einigen Reinigungsprozessen unterziehen, um das zu werden was es heute ist.
Wenn ihr ausgereifte Sahaja Yogis geworden seid, seid ihr Gold geworden. Die zweite Aufgabe liegt darin, den Glanz dieses Goldes zu erhalten; und drittens solltet ihr euch einen Platz in der Krone eurer Mutter sichern, damit ihr nicht mehr verunreinigt werden könnt!

Diese drei Stadien heißt es zu durchlaufen. Um euch als Guru bezeichnen zu können, müsst ihr zuallererst eure eigene Schwerkraft besitzen, welche unabhängig ist von der Schwerkraft der Mutter Erde. Das ist das Mindeste. Das bedeutet keinesfalls, dass ihr äußerlich ein kashaya (Kleidungsstück eines Sanyasin) tragen sollt, um anzudeuten, dass ihr ein Sanyasin seid. Aber innerlich sollt ihr ein Sanyasin sein. Jemand, der innerlich ein Sanyasin ist, könnte ohne weiteres über ein dickes Bankkonto verfügen, es wäre ihm aber gleichgültig, und er wäre jederzeit bereit, es zu teilen. Ein wahrer Sanyasin ist außerdem ohne Lust und Begierde. Er sollte nicht einmal wissen, was Begierde eigentlich ist. Dieses Stadium kann man durch die Kundalini und das Muladhara erreichen, denn dadurch bekommt man die Fähigkeit, sich über die Anziehungskraft zu erheben. Ihr seid nun in der Lage, euch über derlei Begierden zu erheben, welche eure Aufmerksamkeit völlig zerstören.

Aber in Sahaja Yoga haben wir alle möglichen Typen von Menschen. Auf den Straßen Indiens findet man alles: die modernsten Autos wie Rolls Royce und Mercedes, bis hin zum Ochsenkarren und auch Kühe und Büffeln. In Sahaja Yoga verhält es sich ähnlich, da sind alle möglichen Typen zu finden. Einerseits haben wir großartige Leute, die wirklich alles daran setzen, um dieses Stadium der Reinheit zu erreichen, die unentwegt an ihrer Aufmerksamkeit arbeiten, andererseits haben wir solche, die völlig unbrauchbar sind, ja die Sahaja Yoga für ihre eigenen Zwecke missbrauchen, vielleicht um populär zu sein oder Ich weiß nicht wofür. Es gibt Leute, die Vorträge über Sahaja Yoga halten, aber persönlich in einem schlimmen Zustand sind.

Vergesst nicht, dass die Schwerkraft der Mutter Erde in euch wirkt. Diese Schwerkraft solltet ihr versuchen in euch zu lokalisieren. Aber einige (der Sahaja Yogis) sind bloß Würmer, sie können nicht wachsen. Das Problem dabei ist, dass Außenstehende nur diese ‚Würmer’ sehen und Sahaja Yoga an ihnen messen.
Eure Kundalini hat die Macht. Sie hat alle Kräfte, um aus euch die Allerhöchsten zu machen. Gewöhnliches Gras kann zur Zeder werden. Es gibt keine Grenzen! Ihr müsst nur genug Vertrauen haben, in euch selbst und in Sahaja Yoga. Aber das Höchste von allen ist der ehrliche Wunsch nach spirituellem Wachstum, den kann euch niemand von außen einimpfen.

Es existieren unzählige Beschreibungen darüber, wie den Guru, ein Satguru sein sollte. Nicht im Westen, da habe Ich es nicht gesehen, denn sie glaubten nie an Gurus, obwohl sie viele Gurus haben, wie zum Beispiel der Papst einer der schrecklichen, falschen Gurus ist. Dann haben wir einen weiteren, den Erzbischof von Canterbury.
Sie alle sind falsche Gurus, sie wissen nichts über die Kundalini, nichts über Brahma. Sie wollen nur die indischen Ideen verunglimpfen, nicht weil sie aus Indien kommen, sondern weil sie ihren Job und ihr Einkommen einbüßen werden, wenn sich Sahaja Yoga etabliert! Woher sollten sie dann ihr Vermögen und ihre Kronen bekommen? Sie verkünden weiterhin, dass sie die Lösung haben, erreichen aber nicht das Geringste, ruinieren den Namen von Christus, indem sie alles Mögliche gegen ihn sagen, ohne das Göttliche zu kennen.

Auch im Islam haben wir viele schreckliche Leute, genau das Gegenteil von Mohammed; auch sie vollbringen schreckliche Dinge in Seinem Namen. Sie verhalten sich wie die Diebe und Betrüger, die vorgeben Könige zu sein, um ihre wahre Identität zu verbergen und um ihre Machenschaften weiter zu verfolgen. So sind sie alle, ohne Ausnahme! Sogar in Indien haben wir viele Brahmanen dieser Kategorie. Dieses Priestertum muss aufhören. Wo ein Priester ist, ist zweifelsohne auch die Mafia; es ist eine verfeinerte Mafia.

Ein Guru von Sahaja Yoga wird weder Geld nehmen, noch wird sich jemand vor denen verbeugen, noch werden sie eine besondere Behandlung verlangen.
Wir hatten einmal ein Ashram, in dem der Guru und die Guruvi sehr wichtig wurden; die Guruvi wollte ihren Tee mit einem Tischchen ans Bett serviert bekommen – sie wurde eine „Mini-Mataji“ beziehungsweise eine „Über-Mataji“, denn Ich verlange nicht solche Dinge, wie sie verlangte. Ich verlange niemals etwas, was immer ihr Mir gebt, ist Mir recht.
Aber diese Leute glaubten, große Gurus zu sein, in dem sie dieses Privileg und jenes Privileg verlangten. Ein Guru muss am meisten aushalten. Deshalb kann er Anordnungen geben. Er muss ein Vorbild sein an Entbehrung und Losgelöstheit. Nur so wird er Respekt ernten.

Auch in Sahaja Yoga wird keiner respektiert werden, der glaubt ein Guru zu sein, weil er durch Sahaja Yoga zu Geld gekommen ist. Wenn eine Person die Aufmerksamkeit auf Geld hat, bedeutet es, dass diese Person nicht wirklich ein Sahaja Yogi ist. Ich habe zum Beispiel nie um ein Haus oder ähnliches gebeten. Diese Idee, dass Ich ein Haus haben sollte, kam von einigen Sahaja Yogis. Wer könnte Mich ‚behausen’? Denkt einmal daran! [Gelächter] Wäre das möglich? Nein, es ist unmöglich! Es wurde zu dem Zweck angeschafft, damit wir in Meinem Namen etwas haben, wo praktischerweise alle im Herzen des Universums eine Schlafstätte haben.
Es musste eine dynamische Aktion gesetzt werden und trotzdem kam mir zu Ohren, dass dumme Leute Bemerkungen darüber gemacht haben. Das ist wiederum ein Zeichen von Nichtverstehen! Wenn Mutter einmal ja gesagt hat, solltet ihr wissen, dass es einen guten Grund dafür gibt!

Die Kraft des Verstehens kommt nur dann, wenn wir zur Kraft des kosmischen Bewusstseins werden. Das kosmische Bewusstsein versteht alles. Sogar hier sitzend könnt ihr alles verstehen, ihr müsst gar nicht erst wohin gehen! Denn eure Mutter ist Mahamaya. Sie zeigt es vielleicht nicht, aber eines Tages wird es offenbar werden. Ihr müsst euch in dieser Hinsicht auf Sahaja Yoga verlassen, dass es die Aufgabe von Mahamaya ist. Wir sollten nicht beunruhigt oder enttäuscht sein; letztlich wird es sich zeigen.

Ihr seid also doppelt gesegnet. Erstens habt ihr die Realisation bekommen, wovon man sagt, dass es das am schwersten zu Erreichende ist. Dadurch habt ihr die Schwerkraft (der Materie) überwunden. Und zweitens ist eure Mutter die Mutter aller Adi Gurus. Sie ist es, die alle Adi Gurus gelehrt hat. Sie hat alle Adi Gurus geschaffen und aus euch wird Sie die Adi Gurus der Zukunft machen.

Aber eure Qualität muss die des Goldes sein! Der Guru muss selbst alle Herausforderungen annehmen, durchstehen und ausarbeiten. Er muss sich selbst reinigen und muss sehen, wieweit er gekommen ist. Er kann sich nicht auf eine Urkunde verlassen, die ihr ihm ausgestellt habt. Es geht hier nicht um etwas Künstliches, Oberflächliches, Unwahres, es geht um die Realität. Wenn ihr euch der Realität nähert, muss sich bei euch die Selbstzufriedenheit einstellen. Danach kommt die Sicherheit und damit auch die Autorität. Ihr müsst selbstsicher sein, um zu wissen, dass alles, was ihr tut, die Realität ist – die Realität und nichts anderes.

Und diese Kraft liegt in euch. Die Kundalini ist in euch – Sie ist eure eigene Mutter.
Leider habt ihr viel Zeit eures Lebens damit vergeudet, alle möglichen Dinge zu tun. Die Menschen begaben sich in alle möglichen selbst auferlegten Bußen, Askese und andere „Anti-Kultur-Aktivitäten“, die nichts anderes als Selbstzerstörung sind. Was haben sie dadurch erreicht? Von einem Übel ins andere sind sie geraten. Heute sind sie auf diesem Trip, morgen wieder auf einem anderen Trip. Und was immer sie Dummes tun, sie tun es sehr ernst.
Es überrascht mich immer wieder, wie zielstrebig und ernsthaft die Menschen diese unsinnigen Richtungen verfolgen. Nicht das geringste Detail wird ausgelassen, bis zum bitteren Ende wird alles getan. Die totale Dummheit muss mit voller Ernsthaftigkeit erreicht werden. Dazu kommt noch, mit welcher Sicherheit sie diese Dinge verfolgen. Wenn man danach fragt, warum sie dies und jenes getan haben, dann lautet ihre Antwort: „Warum nicht, was spricht dagegen?“ Es ist erstaunlich! Es müsste dafür ein neues Wort erfunden werden, ‚aufgeblasen’ beschreibt es nicht genau genug. Wenn ihr euch die Nase abschneidet und der Arzt euch fragt: „Warum hast du das getan?“, und ihr antwortet: „Was ist falsch daran? Ich habe es gut gemacht, besser als du es könntest!“

So ist die menschliche Natur, so dumm. […] In zerstörerischer Weise arbeiten wir an unserem Untergang. Wenn es aber um unseren Aufbau und unseren Aufstieg geht, gehen wir da ebenfalls mit dieser Beharrlichkeit, dieser Vorsicht, dieser Achtsamkeit und diesem detaillierten Verständnis vor?
Und das Beste daran ist – wenn man dies tut –, dass man Freude erfährt, als sofortige Belohnung. Zum Beispiel habt ihr bei all diesen Vorbereitungen für das Puja zweifellos eure Freude daran gehabt! Was auch immer ihr im Namen Gottes macht, wird sofort belohnt, und zwar auf der subtilen Ebene in Form von Freude, und auf der grobstofflichen Ebene in Form von allen möglichen Dingen. Warum sollten wir dann nicht mit vollstem Verständnis, vorsichtig und zielstrebig daran arbeiten? Mit ganzem Einsatz und voller Aufmerksamkeit? Denn die Belohnung ist Freude.

Letztendlich ist das, was wir wirklich suchen, nichts als Freude. Sicherlich ist uns das auf der Vernunftebene bewusst, aber nicht so recht vom Herzen. Es im Herzen zu spüren ist nicht leicht. Dann bitten Mich die Leute, ihr Herz zu öffnen! Wie sollte Ich das bewerkstelligen? Man müsste sich einer ‚Herzöffnungsoperation’ unterziehen, so wie die Dinge liegen. Um das Herz öffnen zu können, muss der Guru großzügig sein. Was hingegen die Agurus tun, ist genau das Gegenteil. Wenn ihr zum Beispiel Leute in eurem Haus habt und ihr Guru seid, stellt euch die Frage, was ihr ihnen gegeben habt, – auf der materiellen Ebene, dann auf der körperlichen Ebene. Habt ihr ihnen den Kopf massiert? Ich habe so vielen Leuten den Kopf massiert, zumindest 50% von euch. Was für körperlichen Komfort habt ihr euren Gästen angedeihen lassen? Wenn ihr wirklich ein Guru seid, dann stellt euch die Frage, welchen emotionellen Beistand ihr eurem Gast gegeben habt. Oder habt ihr sie vielleicht getadelt, weil sie dies oder jenes im Haus falsch platziert haben?

Es kann bei den Menschen aber auch umgekehrt sein: Wenn ihr zu jemandem nett seid, wird die Person egoistisch. Ziemlich gefährlich! Gibt man einer Person Geld oder auch andere Dinge und ist nett und freundlich, macht sich eventuell das Ego bemerkbar. Ich wundere Mich manchmal, wie das sein kann, aber es passiert. Auch Ich wurde bereits Opfer von solchem Unsinn, so dass Leute sagten: „Mutter, Du hast diese Person verwöhnt!“ Aber Ich weiß nicht, wie Ich jemanden verderben/verwöhnen kann. Die Menschen scheinen nicht verstehen zu können, dass es jemanden gibt, der sich um sie sorgt, denn sie sorgen sich um niemanden. Wenn sich dann jemand um sie kümmert, werden sie egoistisch.

Ich kenne zum Beispiel gewisse Inder (falsche Gurus), die ins Ausland gegangen sind und die Leute dort so beeindruckt haben, dass sie diese Inder wie Adi Gurus behandelten. Diese können schlimmer sein als ihr – und sie sind es zweifellos. Und dann werden sie verehrt, weil sie Inder sind. Bis euch dann bewusst wird, dass es nur ein indischer Esel ist, der euch fortwährend tritt. Dadurch verschwindet das Bild der ‚indischen Gutherzigkeit’. Und wegen dieses Problems ist es für einen (wirklichen) Guru fast unmöglich, mit seinen Anhängern zurechtzukommen.

Eine Lösung gibt es allerdings! Überlasst alles eurer Mutter, und Ich werde es in Ordnung bringen! All diese Probleme könnt ihr Mir überlassen. Wenn die Menschen sich euch gegenüber egoistisch verhalten oder euch ausnützen, dann sagt ihnen: „Ich übergebe es unserer Mutter, ich kümmere mich nun nicht mehr um euch!“ Das wird sie einbremsen. Sie wissen nicht, dass das kosmische Bewusstsein auch sehr boshaft und schelmisch sein kann. Es verfügt über unzählige Streiche, so dass die Leute darüber erstaunt sein werden. Also übergebt Mir, was ihr nicht bewältigen könnt.
Eine andere Methode wäre, auf ihrer Kundalini zu arbeiten. Sagt ihnen, welche Blockaden sie haben und wie sie zu korrigieren sind. Ihr alle könnt Gurus werden.

Jeder einzelne von euch kann ein Guru werden und somit eins mit dem kosmischen Bewusstsein. Jenseits und losgelöst aus den Klauen des Materialismus und der Anziehungskraft der Erde. Wenn ihr das nicht erreicht habt, habt ihr auch kein Recht, anderen zu sagen, was sie tun oder lassen sollten. Zuerst sollte es euer oberstes Gebot sein, woran ihr euch selbst haltet. Wenn ihr mit gutem Beispiel vorangeht, werden die Anderen überzeugt sein.

Mit diesem Verständnis müsst ihr euch über die Schwerkraft des Materialismus, welcher heutzutage die oberste Religion bedeutet, ob es nun Kommunismus, Kapitalismus, Hinduismus, Christentum, Islam, Demokratie oder Dämonokratie heißt, emporheben. Unter dem Strich sind sie alle nichts als Materialismus in seinen verschiedenen, absurden Formen. Die Kundalini ist das einzige, was euch wie der Stängel einer Lotusblume über den Sumpf des Materialismus hinausheben kann.
Das gilt es zu erreichen, vor allem im Westen. Materialismus zeigt sich auch in seinen subtilsten Formen. Seid wachsam! Letztendlich findet er als Ego seinen Ausdruck. Materialisten sind Egoisten und Rassisten, sind Räuber und Plünderer. Sie dringen in andere Länder ein, wie zum Beispiel Südafrika, lassen sich dort bequem nieder, um den Reichtum anderer zu rauben und zu plündern.

Natürlich wird man es beschönigt und kultiviert darstellen. Wir müssen gegen den Materialismus kämpfen. Aber um gegen ihn zu kämpfen, müssen wir zuerst selbst völlig von ihm befreit sein. Sind wir selbst darinnen, können wir ihn nicht bekämpfen. Wir alle sollten versuchen, völlig außerhalb zu stehen. Das soll nicht heißen, dass wir unsere Kleider weggeben sollen und sagen: „Wir haben alles aufgegeben!“ Auch diese Bewegung gibt es. Ich meine damit, dass ihr alles Schöne und Gute respektieren sollt, aber euch nicht von irgendetwas dominieren lassen sollt; ihr seid von nichts abhängig. Wenn Ich will, trage Ich eine Goldkette, ansonsten gehe Ich ohne, es hat keinerlei Einfluss auf Mich.

So sollte ein Sahaja Yogi eingestellt sein. Wenn Ich es habe, benütze Ich es, und wenn nicht, dann eben nicht. Nichts kann Mich dominieren, nichts kann Mir eine Stellung geben. Ich stehe in Meinem eigenen Rang, in Meiner Position und in Meiner Autorität. Denn Ich bin das reine Bewusstsein. Nichts kann Mich verderben, nichts kann Mich hinunterziehen, nichts kann Mich beugen. Und niemand kann von Mir dominiert werden.

So werden aus uns großartige Gurus. Stellt euch vor, hier befinden sich heute 620 Leute – und ein Guru reicht aus, um die Welt zu verändern. Mit 620 Gurus kann man nur sagen: „Gott schütze die Welt!“

Es gibt einen wunderschönen Text von Adi Shankaracharya, Tad Niskala, über das Brahma-Tattwa, in welchem er sagt: „Ich bin Brahma.“ […] So versteht ihr am besten, was ihr seid. Es ist sehr berühmt. Habt ihr das Buch hier? […] Lest es auf Englisch. […] Es beschreibt, was mit euch geschieht, wenn ihr euer Nirvana erreicht habt:

[Sahaja Yogi: Tad Niskala – Sechs Verse über das Nirvana

OM. Ich bin nicht Gemüt noch Intelligenz, nicht Ego noch Chitta.
Ich bin nicht Geruch noch Sehen, nicht Zunge noch Ohr,
Weder Äther noch Luft oder Feuer, nicht Wasser oder Erde.
Ich bin unendliche Seligkeit und Bewusstsein.
Ich bin Shiva! Ich bin Shiva!

Ich bin nicht Prana und nicht seine fünf Lebenshauche;
Bin weder die sieben Elemente des Körpers noch seine fünf Hüllen;
Weder Hände noch Füße noch Zunge, kein Handlungsorgan.
Ich bin unendliche Seligkeit und Bewusstsein.
Ich bin Shiva! Ich bin Shiva!

Mich rührt weder Hass oder Abneigung, noch rührt mich Gier oder Anziehung;
Nicht kenne ich Stolz oder Eifersucht, nicht Dharma, noch such’ ich Befreiung;
Und keinen Besitz kenne ich und keinen Wunsch danach.
Ich bin unendliche Seligkeit und Bewusstsein.
Ich bin Shiva! Ich bin Shiva!

Ich weiß nicht von Tugend, nicht von Sünde, noch von Freude oder Leid;
Noch weiß ich von Mantra, von Veden, noch von Opfern oder heiligen Orten;
Nicht bin ich der Essende, nicht die Nahrung und nicht der Vorgang des Essens.
Ich bin unendliche Seligkeit und Bewusstsein.
Ich bin Shiva! Ich bin Shiva!

Ich habe keine Furcht vor dem Tod, noch kenne ich Kastenunterschiede;
Ich habe nicht Vater noch Mutter, noch bin ich geboren;
Ich habe nicht Freunde oder Gefährten, kenne nicht Schüler noch Guru.
Ich bin unendliche Seligkeit und Bewusstsein.
Ich bin Shiva! Ich bin Shiva!

Ich bin ohne Zweifel und existiere ohne Form;
Ich bin das Alldurchdringende; bin überall, auch in allen Sinnen;
Ewig bin ich, unveränderlich; bin nicht befreit und nicht gebunden.
Ich bin unendliche Seligkeit und Bewusstsein.
Ich bin Shiva! Ich bin Shiva!]

Shri Mataji: Das ist es, was ihr seid! Ihr seid unendliche Freude und Bewusstsein. Das reine Bewusstsein. Ihr solltet das alle auswendig lernen und in den Ashrams aufsagen, um euch einzuprägen, was ihr wirklich seid.

Möge Gott euch segnen!

[… …]
Und Ich hoffe, dass Ich keine Berichte erhalte über Leader und deren Frauen – speziell der Frauen. Mit den Frauen gibt es ein großes Problem; Ich wünschte, Ich hätte etwas über sie gesagt, vielleicht kann Ich am Abend etwas über die Frauen der Leader sagen. Ich habe immer wieder über sie gesprochen.
Die Frauen (der Leader) haben eine größere Verantwortung, denn sie sind die Quelle des Mitgefühls und nicht der Disziplinierung. Sie sind die Quelle der Freude – nicht der Maßregelung. Sie sind die Quelle der Mütterlichkeit – nicht des Gurutums.
Sie müssen also andere Persönlichkeiten sein. Stattdessen denken sie aber: „Wir sind die Frauen der Leader, also können wir tun was wir wollen. Wir können andere dominieren, mit Leuten schreien und alles nach unserem Kopf organisieren.“ Nein! Sie müssen sich ganz im Hintergrund halten. Und dazu muss Ich erwähnen, dass sehr viele von ihnen sehr gute Frauen sind, die ein überaus großes Verständnis über ihre Rolle als Sahaja Yoginis besitzen.

Ich ersuche euch also, nicht selbst zu Gurus zu werden, sondern zu Guruvis. Und Guruvis sind diejenigen, die sich um die andere Seite des Gurus kümmern, welche wegen seines disziplinierenden Charakters vernachlässigt werden könnte, die er aber haben muss. Sie sind tatsächlich wie der Zement. Wenn der Guru der Ziegel ist, sind sie der Zement. Aber manchmal wirkt es umgekehrt.
Ich habe nicht viel über sie gesagt, aber Ich hoffe, dass Ich am Abend einiges über sie sagen kann.
Möge Gott euch segnen!