Shri Hamsa Swamini Puja, Grafenaschau, Deutschland, 1988

(Germany)

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Heute haben wir uns entschieden, in Deutschland ein Hamsa-Puja abzuhalten. Dem Hamsa-Chakra haben wir nie so viel Aufmerksamkeit geschenkt, dabei ist es sehr von Bedeutung, für die westliche Welt noch viel mehr als für Indien und den Osten. Der Grund dafür ist, dass beim Hamsa-Chakra ein Teil des Ida- und des Pingala-Nadis herauskommt und sich manifestiert. Das heißt: Ida und Pingala drücken sich durch das Hamsa-Chakra aus.

Das Hamsa-Chakra reicht nicht bis zum Agnya-Chakra, aber es enthält bestimmte Stränge oder Teile des Ida und Pingala. Diese beginnen durch die Nase zu fließen, sich durch die Augen auszudrücken, durch den Mund und die Stirn. Ihr wisst ja, dass das Vishuddhi-Chakra 16 Blütenblätter hat, welche Augen, Nase, Kehle, Zunge, Zähne versorgen, aber der Aspekt des Ausdruckes kommt erst durch das Hamsa-Chakra zustande. Es ist also für den westlichen Intellekt sehr wichtig, das Hamsa-Chakra zu verstehen.

Es gibt darüber ein wunderschönes Sanskrit-Gedicht:

Hansa shvetaha, bakaha shvetaha, ko vedo, hansa bakayaho,

Nīrkshīr viveketu, hansa hansa, baka bakaha.

Es bedeutet: Der Kranich und der Schwan sind beide weiß. Aber worin besteht der Unterschied zwischen den beiden? Wenn man Wasser mit Milch vermischt, wird der Schwan (Hansa) nur die Milch heraussaugen. Er kann also zwischen Wasser und Milch unterscheiden. Der Kranich (Bakaha) kann dies nicht. Das zu verstehen ist für Sahaja Yogis eine sehr bedeutende Sache.

Die Unterscheidungsfähigkeit ist etwas, das man sehr tief im Inneren verstehen muss. Und wie man die Unterscheidungskraft entwickelt, ist sehr wichtig in Sahaja Yoga. Aber bevor wir uns dem zuwenden, lasst uns sehen, welche Rolle dieses Unterscheidungsvermögen bei der Manifestation unseres Ausdruckes nach außen spielt.

Wir im Westen sind Leute, die stets versuchen, sich selbst äußerlich ausdrücken. Es ist sehr wichtig, wie man ausschaut, wohin man schaut, worauf man schaut, was man sieht. Es ist sehr wichtig, dass unsere Erscheinung gut wirkt. Man ist sehr wählerisch in diesen Dingen. Die Leute verwenden so viel Zeit darauf, ihre Erscheinung zu verbessern; das ist das Mindeste.

Dann gibt es da die Methode, die Medien einzusetzen. Das Land spricht oder offenbart sich durch die Medien. Die Medienleute müssen eine ganz bestimmte Ausbildung haben. Jedes Land hat seine Besonderheit, eines ‚besser’ als das andere.

Und wenn man sie betrachtet, sieht man, dass ihnen allen völlig das Unterscheidungsvermögen fehlt. Auch in unserer Sprache, in unserem Ausdruck der Literatur, der Poesie, im Ausdruck unserer zwischenmenschlichen Beziehungen, in jeder Form des Ausdrucks, erfordert es Unterscheidungskraft, die ein tief sitzendes Wissen, eine tief sitzende Weisheit darstellt.

Wenn die Leute im Westen nicht so sehr nach außen gerichtet wären, ginge es ihnen sicher viel besser. Wenn man zum Beispiel in England kein Punk werden möchte, wird man von manchen ausgelacht; sie werden denken, dass einem das Geld dazu fehlt, Punk zu werden. Solch eine Mode entsteht in einer Gesellschaft, die keine Unterscheidungsfähigkeit hat und sehr nach außen orientiert ist. Moden können sich nicht in Ländern durchsetzen, die tief verwurzelt sind in Traditionen und in einem echten Verständnis des Lebens.

Natürlich haben sich die alten Kulturen traditionell durch eine Versuch-und-Irrtum-Methode entwickelt, dadurch haben sie eine viel bessere Unterscheidungskraft entwickelt, ein viel besseres Verständnis. Aber die Länder, die nicht durch diese ganze Prozedur gegangen sind, die nicht durch diese Disziplin gegangen sind, haben sich nicht entwickelt, denen mangelt es an Unterscheidungskraft. Und darum sind viele Leute, obwohl sie sehr stark suchen, verlorengegangen. Mit Unterscheidungsvermögen wären sie nicht verlorengegangen, wären sie nicht zu falschen Plätzen gegangen. Aber das Unterscheidungsvermögen fehlte.

Es liegt also an der Unterscheidungsfähigkeit, wie man seinen Ida-Nadi und seinen Pingala-Nadi benützt, und Unterscheidungsfähigkeit, um zu verstehen, was gut und was schlecht ist.

Schauen wir uns einmal den Ida-Nadi an. Der Ida-Nadi ist sehr wichtig, weil die Unterscheidungskraft dort nur aus einem traditionellen Verständnis kommen kann. Ida-Nadi beginnt in Ganeshas Platz, im Mūladhara.

Wenn wir keine Unterscheidungsfähigkeit haben, fehlt es uns zuerst an der größten Stütze, der größten Hilfe, der größten Nährquelle des Heiligen und des Glücks (Auspiciousness), im Mūladhara. Wir wenden uns immer den Dingen zu, die unserem Wachstum entgegengesetzt sind, was uns sogar zerstören kann, und nicht nur uns, sondern auch das ganze Land. Wir sympathisieren mit destruktiven Leuten, wenn uns die Unterscheidung fehlt.

Unterscheidungsvermögen heißt, dass man die Dinge wählt, die gut für einen sind, wohltuend, die gut für das Kollektiv sind, gut für das Wachstum. Im Gegensatz dazu fallen Menschen ohne Urteilskraft den falschen Leuten in die Hände, – wie zum Beispiel Freud. Für Inder ist Freud… Ich meine, keiner dort kann glauben, dass man solchen unsinnigen Ideen folgen kann. Aber die Leute haben Freud mehr akzeptiert als sie Christus akzeptieren konnten, denn das Urteilsvermögen fehlte ihnen völlig. Wenn sie diese traditionelle Urteilskraft in sich gehabt hätten, wären sie beschützt gewesen.

Diese traditionelle Urteilsfähigkeit entsteht durch den Ida-Nadi. Das ist es nun, was die Leute als ‚Konditionierungen’ bezeichnen, und sie sagen, dass Konditionierungen sehr schlecht sind, dass man keine haben sollte, völlig frei von allen Konditionierungen sein sollte. Das ist eine absolut falsche Idee. Auch hier ist Urteilsvermögen notwendig. Welche Konditionierung gut ist und welche nicht gut ist, das muss man sich fragen. Weil es also keine Unterscheidungskraft in Bezug auf Konditionierungen gibt, wird die Tradition regelrecht ausradiert, all das Wissen unserer Vorfahren, alles wird ausgelöscht. Die Geschichte wird ausgelöscht und wir sagen: „Aber nein, wir sind jenseits davon, wir fühlen uns frei!“.

Ich war überrascht, als Mir gestern im Flugzeug jemand erzählte: „Ich fühle mich so frei, wenn ich keine Kleidung tragen muss.“ Ich meine, wenn sich die Leute schon von Kleidung eingekerkert fühlen, was ist dann mit den wirklichen Gefängnissen, wie werden die erst für euch sein? Aber solche komischen Ideen kommen in die Köpfe der Menschen und sie denken dann, dass sie diesen ganzen Unfug, dem sie nachrennen, rechtfertigen können, weil sie keine Unterscheidungsfähigkeit haben.

Intelligenz kann keine Unterscheidungsfähigkeit geben. Es kann einem keine Unterscheidungskraft geben in Bezug auf Konditionierungen. Für Sahaja Yogis ist es wichtig zu verstehen, wie man sein Urteilsvermögen entwickelt.

Gestern erst habe Ich zu den Frauen von Paris, oder besser gesagt, zu den Frauen von Frankreich, eine sehr schöne Rede über die Unterscheidungskraft der Frauen gehalten.

Die Urteilskraft des Ida-Nadi ist die Intuition. Wenn ihr diese Urteilsfähigkeit in euch entwickelt – durch die Kraft der Meditation – entwickelt ihr Intuition. Und Intuition ist nichts anderes als die Kraft der Ganas, die euch umgeben. Wenn ihr lernt, euch von den Ganas helfen zu lassen, könnt ihr sehr intuitiv werden; und auch ohne große Intelligenz könnt ihr dann das Richtige sagen. Wenn man Sahaja Yoga als Ganzes betrachtet, basieren mindestens 50 Prozent davon auf Intuition.

Ihr müsst deshalb den richtigen Sinn für Shri Ganesh entwickeln. Shri Ganesh in Seiner wahren Bedeutung müsst ihr verstehen. Dort beginnt alles, denn Er ist Ganapati, Er ist derjenige, der der Meister ist, der Herr aller Ganas.

Die Ganas also geben euch die Intuition. Angenommen, Ich muss morgen wohingehen, aber dann sage ich: „Nein, ich werde es nicht schaffen, morgen dort hinzugehen.“ Und aus irgendeinem Grund geht es dann auch nicht. Die Leute fragen dann: „Mutter, wie konntest Du das wissen?“ Ich weiß es, weil ich umringt von Ganas bin, und alles was sie sagen, die Wahrheit ist. Sie wissen alles. Und alles, was ich über jemand sage, wird wahr.

Die Leute fragen Mich: „Mutter, wie konntest Du das wissen?“. Ich vertraue auf meine Intuition. Wenn ich zum Beispiel ein Flugzeug erreichen muss, weiß ich intuitiv, was passieren wird. Diese Qualität muss man durch die Verehrung Shri Ganeshas entwickeln.

Stellt euch also vor, dass Shri Ganesha auch einen Teil des Hamsa-Chakras regiert. Wenn wir also ‚ham’ und ‚sa’ sagen: Diese zwei sind eigentlich die Bija-Mantras des Agnya-Chakras; aber wenn das Agnya das Hamsa berührt, beginnt es hier, darum ist also an der Basis, an der Wurzel des Agnya, das Hamsa. Und hier befindet sich das ‚ham’ – ‚ham’ bedeutet ‚Ich bin’.

Wenn ihr unterscheidungsfähig seid, werdet ihr keine Moden oder verrückten Ideen annehmen. Ihr habt eure eigenen Persönlichkeiten, ihr seid Sahaja Yogis. Ihr hört nicht auf Nicht-Sahaja-Yogis. Das ist der ‚Ham’-Aspekt – ‚Ich bin’ – nicht der Ego-Aspekt. ‚Ham’ bedeutet zu verstehen: „Ich bin ein Yogi und ich weiß so viele Dinge, die Leute normalerweise nicht wissen, also habe ich mit denen nichts zu tun. Ich muss mich von denen nicht belehren lassen, sie können mir nichts beibringen. Die wissen nichts; ich weiß viel mehr.“ Sich seiner selbst bewusst sein, das ist ‚ham’.

Das kommt also von der Rechten Seite, würde ich sagen. Die Urteilskraft der Rechten Seite ist ‚ham’, die Urteilskraft der Linken Seite ist ‚sa’. ‚Sa’ heißt „Du“, heißt „Du bist die Eine”. In eurem Fall wisst ihr, wer das „Du“ ist. Aber für jeden anderen Menschen ist dieses „Du“ das Göttliche. „Du bist die Eine.“ Das kommt von der Linken Seite, das ist das ‚sa’. Das Wort Hamsa besteht also aus zwei verschiedenen Arten der Urteilsfähigkeit, wo man sieht „Ich bin“, und wo man sieht „Du bist“. Auf diesen beiden Gleichgewichten sieht man – wie hier so schön gezeigt wird – den Mond und die Sonne, und im Zentrum das Kreuz, das euch Balance gibt, das euch Dharma gibt. Man sieht, wie all diese Dinge verbunden sind, eins nach dem anderen, in Schichten über Schichten. Ihr könnt sehen, wie das Dharma mit dem Urteilsvermögen verbunden ist.

Es gibt Leute, die plötzlich ritualistisch werden. Zum Beispiel habe ich Sahaja Yogis gesehen, die sich beim Puja plötzlich wie wild Bandhan gegeben haben. Unterwegs geben sie Bandhan, egal wo sie hingehen, überall geben sie Bandhan wie verrückt. Das ist nur Konditionierung, das ist kein Urteilsvermögen, das ist nicht Sahaja Yoga. Man muss klar sehen: soll man Bandhan geben oder nicht? In der Präsenz der Mutter ist man in Bandhan! Wieso soll man sich also in diesem Fall selber ein Bandhan geben? Aber Leute geben sich, während ich rede, Bandhan, heben sich ihre Kundalini. Die sind alle verrückt, finde ich.

Gestern habe ich gehört, dass es da so eine Art von Musikaufnahme gibt, die überall in den Ashrams gespielt wird, weil man da herumhüpfen kann, als ob man auf einem Kamel säße. Das ist Kamel-Musik, wisst ihr. Diese Platte wird von allen geschätzt. Warum? Weil man wie ein Kamel hüpfen kann. Wenn man also einmal wie ein Kamel herumzuhüpfen beginnt, können die Menschen nicht mehr damit aufhören, sie formen eine Gewohnheit daraus. Also mögen sie diese bestimmte Art von Musik. Sie werden also weiterhin herumhüpfen wie Kamele, weil sie Kamele geworden sind, und müssen sich jetzt wie Kamele verhalten.

Wenn es nun irgendeine Musik gibt, die wie ein Galopp oder ein Trab von Pferden ist, sobald sie sie hören, werden sie diesem Rhythmus folgen. Jetzt sind sie also zum Pferd geworden, das galoppiert. Das Pferd galoppiert jetzt, sie werden Pferde, die nur noch galoppartige Musik mögen. Und so weiter und so fort, es könnte auch ein Esel sein, irgendwas.

Wir sind keine Tiere, wir sind Menschen, und wir sind ‚ham’ – „wir sind“, „wir sind Sahaja Yogis”. Wir werden nicht dominiert von irgendeiner bestimmten Art von Rhythmus oder Musik. Alle mögliche Vielfalt können wir schätzen und verstehen, so lange sie dharmisch ist, so lange sie balancierend ist, so lange sie glückverheißend und heilig ist. Ihr könnt also sehen, wie viele Dinge auf dem Hamsa entschieden werden. Ich glaube, das gesamte Sahaja Yoga steht auf der Balance des Hamsa.

Es gibt Leute, die sind sehr scharfsinning, Ich meine sehr ehrlich, aber sie übertreiben diese Ehrlichkeit bis zur Lächerlichkeit. Oder es gibt Leute, die sehr hart arbeiten, ebenfalls bis zu einem lächerlichen Ausmaß. Diese Qualitäten, die im Grunde sehr gut sind, sind dann nicht mehr rechtschaffen. Rechtschaffenheit ist erhöhtes/geheiligtes Urteilsvermögen.

Wenn ihr Urteilsvermögen besitzt, erhöht/heiligt ihr dieses Urteilsvermögen und verwandelt es in Rechtschaffenheit.

Nehmen wir zum Beispiel Christus. Christus war selbst höchste Unterscheidungsfähigkeit. Als Maria Magdalena gesteinigt wurde – Er hatte nichts mit Prostituierten zu tun, Ich meine, absolut nichts, keinerlei Beziehung –, aber mit seiner Unterscheidungskraft konnte Er sehen, dass diese Leute keinerlei Recht hatten, sie zu steinigen. Er stand also auf, in Seiner Courage, und Er sagte: „Diejenigen unter Euch, die keine Sünde begangen haben, sollen den ersten Stein auf Mich werfen!“ Dies ist die Kraft seiner Unterscheidung, so dass die Leute ihre eigene Unterscheidungskraft in sich selbst gespürt haben, und sie spürten, dass dieser Mann ein heiliger Mann ist, auf den sie keine Steine werfen können.

Wenn ihr als Sahaja Yogis unterscheidungsfähig seid, werdet ihr auch andere unterscheidungsfähig machen. Andere werden unterscheidungsfähig werden müssen und verständnisvoll. Und dieses nīrakshīra vivek ist die Trennung und Unterscheidung zwischen Wasser und Milch, zwischen Gut und Böse, sie kann sich in euch entfalten, wenn ihr diese Fähigkeit zur Unterscheidung  entwickelt.

In Sahaja Yoga werdet ihr auf jeder Ebene Leuten begegnen mit der Unterscheidungs-Unfähigkeit der Rechten Seite. Und diese rechtsseitige Unfähigkeit zur Unterscheidung kommt von der Ego-Manifestation der Menschen. Dieses Ego, wie ich gesagt habe, ist ‚ham’. Dieses Ego arbeitet nicht, wenn es arbeiten soll. Zum Beispiel erfuhr ich, dass Leute zum Heiraten in die Kirche gingen. Selbstverständlich ist das für Sahaja Yogis falsch, wir glauben nicht in irgendwelche menschlichen Religionen, ihr wisst das. Also gut, ihr seid in die Kirche gegangen, in Ordnung. Aber sie schickten eine Frau nach London, um Laura-Ashley-Kleider zu kaufen; und ich glaube auch, die Männer mussten Fracks tragen, um an der Hochzeit teilnehmen zu können.

Wo hat sich dieses Ego verloren? Das Ego, dass ihr Sahaja Yogis seid, war komplett verloren. Ich glaube, die gingen alle zum Frisör, machten alle möglichen Sachen; und sie wollten dort alle als alte Christen wandeln und zur Kirche gehen, vorbei an den Gräbern von dummen Bischöfen.

Es ist nicht nur hier, in Indien ist es noch viel schlimmer. Was Religion angeht – die Linke Seite –, sind sie sehr, sehr stark konditionierte Leute, und sie versagen darin zu verstehen, was Unterscheidungsvermögen ist. Wir hatten zum Beispiel Dnyanadeva. Er war solch eine großartige Inkarnation und hatte nicht einmal Schuhe an seinen Füßen. Und heutzutage veranstalten sie eine riesige Prozession mit einer Sänfte mit den angeblichen Schuhen Shri Dnyanadevas darin, und Tausende und Abertausende singen sein Lob – stellt euch das vor! Wer kann ihnen sagen: „Dnyanadeva hatte gar keine Schuhe – wessen Schuhe tragt ihr da in der Sänfte?“ Und in welches Dorf oder in welche Stadt sie auch immer gehen, werden sie mit üppigem Essen gefüttert; jeder fällt ihnen zu Füßen. „Die Heiligen sind mit einer Sänfte gekommen!“ – Und die Schuhe darin haben niemals Dnyanadeva gehört. Diese Verrücktheit geht also weiter.

Nun seht ihr all diese Dinge, die um euch herum geschehen. In jedem Land, in jeder Religion, in jedem blödsinnigen Gebiet seht ihr all das vor sich gehen. Aber ihr reicht dem einfach die Hände, macht mit, werdet eins damit. Und dann ist es so schwierig zu verstehen, was mit euch passiert ist. Wenn dieses Ego also in der richtigen Weise verwendet wird, dann handelt es sich um Unterscheidungsvermögen.

Abgesehen von der Religion haben die Leute eine andere sehr, sehr furchtbare Konditionierung, nämlich die der Nationen. „Ich gehöre zu Indien! Ich gehöre zu Deutschland! Ich gehöre zu England! …“ – Dadurch wird alles erbärmlich. Ich meine, so etwas zu sagen bedeutet, dass ihr noch nicht zum Land des Sahasrara aufgestiegen seid.

Diejenigen, die anfangen zu irgendeiner Nationalität zu werden, wissen nicht, dass eure Nationalität transformiert ist. In Wirklichkeit braucht ihr dort, wo das Göttliche regiert, keinen Reisepass. Es steht euch groß ins Gesicht geschrieben.

Aber immer noch ist innen in euch diese tiefe Konditionierung vorhanden: „Ich gehöre zu diesem Land! Mein Land ist so großartig! Euer Land ist nicht gut!“ Aber wenn es um Unterscheidungsfähigkeit geht, muss man sich denken: „Also gut, ich wurde in Deutschland geboren, und Deutschland hat viele Fehler gemacht. Lass es mich ausarbeiten, so dass ich alle meine Deutschen zurückbekomme in das Gebiet, wo Frieden, Freude und Glück herrschen.“ Hier ist diese Konditionierung mit Urteilsvermögen eingesetzt.

In allem, so werdet ihr erkennen, gibt es zwei Seiten. Die Richtung, in die ihr euch bewegt, unterliegt eurem Urteilsvermögen. Zum Beispiel gibt es Leute, die haben die Konditionierung einer bestimmten Religion. Angenommen, sie gehören zur jüdischen Religion und sind nun zu Sahaja Yoga gekommen, oder sie gehören zum Christentum und sind nun Sahaja Yogis. Was ist nun die Urteilsfähigkeit? Wenn nun noch eine jüdische oder christliche Person kommt, dann begeben sie sich sogleich in eine ‚Bruderschaft der Bhūts’ und werden große Freunde, denn „sie ist Jude, ich bin Jude, mein Vater ist Jude, meine Mutter ist Jüdin, mein dieses oder jenes ist Jude…“ Genau dasselbe mit den Christen, dasselbe mit anderen Gruppierungen, dasselbe mit allen Nationalitäten.

Was ist nun diese Unterscheidungskraft, wenn man sehen kann? An diesem Punkt ist es das beste, zu sehen, was sind die Fehler dieser so genannten menschlichen Religionen, die entstanden sind nach dem Tod der eigentlichen Gründer oder wir können sagen, der Inkarnationen oder der Propheten, welche diese Religion begründeten. Dies ist die erste Unterscheidung.

Die zweite Unterscheidung ist, diese Schriften zu lesen und herauszufinden, was die besondere Botschaft dieser Inkarnationen ist. Ich würde also sagen, ein Moslem sollte den Koran lesen, sollte sich anschauen, was steht im Koran, Sahaja Yoga betreffend. Ein Christ hingegen sollte die Bibel lesen und herausfinden, was dort Sahaja Yoga betreffend geschrieben steht, denn Sahaja Yoga ist die Wahrheit, und alle Wahrheit, die geschrieben worden ist, muss ausfindig gemacht werden.

Wenn solch eine Sache entwickelt und gefestigt ist, dann könnt ihr weitergehen, wenn ihr mutig genug seid, und könnt voll Courage zu den Leuten gehen und sagen: „Seht, was folgt ihr so einem Unsinn? So steht es nicht geschrieben, so macht man das nicht. Was immer auch geschrieben steht, dies ist die Essenz des Ganzen!“

Dies ist die dritte Stufe, auf der ihr die Unterscheidungsfähigkeit anwendet, sofern es eine Religion oder eine Nationalität betrifft.

Wenn ich also im Westen bin, muss ich über den Westen sprechen. Aber wenn ich in Indien bin, müsst ihr Mich einmal hören! Ihr versteht die Sprache nicht, das ist gut für euch, denn ihr würdet sonst allen Respekt für die Inder verlieren. Ich gebe ihnen links und rechts und sage ihnen, was verkehrt mit ihnen ist. Aber hier ist wichtig zu verstehen, so viel stimmt mit uns im Westen nicht. Unterscheidungsfähigkeit bedeutet hier also, zu sehen, was ist mit uns verkehrt gelaufen? Worin liegen wir falsch? Haben wir irgendwelche Courage oder nicht?

Zum Beispiel fehlt den Damen manchmal die Courage, außer Haus einen Sari zu tragen. Warum? Manchmal macht das gar nichts. Wenn Inder eure Kleider anziehen können, könnt ihr auch Saris tragen. Oder die Männer wollen keine indische Kleidung außer Haus tragen, da braucht es etwas ‚ham’. Es bereitet ihnen Freude, aber sie wollen es nicht tragen. Sie werden dieselben alten komischen Hosen anziehen. Sie ziehen das ganze punkige Zeug an, aber etwas Sensibles, was gut zu tragen ist, das mögen sie nicht. Es ist etwas, das euch das Gefühl geben muss, dass wir besondere Menschen sind.

Dieses rote Zeichen ist sehr wichtig, weil ihr dann keine Bhūts einfangen könnt, deshalb muss es getragen werden. In der Bibel steht geschrieben, dass ein Zeichen auf ihren Köpfen sein wird, aber weil es so viele dumme Gruppierungen gibt wie ‚Hare Rama Hare Krishna’ – Ich glaube nicht, dass sie irgendwelche Zeichen tragen –, fürchten wir uns zu sehr vor den gesellschaftlichen Konventionen. […] Aber angenommen, jemand sagt: „Du musst zerzaustes Haar tragen!“, dann werdet ihr das tun, weil es von der Gesellschaft erlaubt wird.

Wir sind die Leute, die ohne Furcht vor der Gesellschaft zu sein haben. Wir müssen uns aus dem befreien, wir müssen sie lehren. Was immer gut ist, werden wir tun, egal ob es den anderen gefällt oder nicht. Das ist das Kennzeichen eines Heiligen. Wenn ihr einen Heiligen gesehen habt, irgendwo, sie sind alle in die Öffentlichkeit getreten, um klar zu sagen, was richtig ist, was getan werden muss und was man befolgen soll. Das ist das Kennzeichen eines Heiligen. Sonst geht der Heilige in der Gesellschaft unter, – manchmal in Sahaja Yoga, manchmal hier; – was ist der Nutzen solcher Heiliger?

Nennt mir irgendeinen Heiligen, den ihr kennt, der nicht gegen die Gesellschaft gekämpft hat, der nicht die Fehler der Gesellschaft angeprangert hat, lautstark und furchtlos. Habt ihr jemals von solch einem Heiligen gehört?

Für Sahaja Yogis ist es sehr wichtig, diese Courage innen in sich zu tragen. Wenn ihr eure Urteilskraft entwickelt, dann arbeitet es aus.

Auf der Ego-Seite, welche Art von Urteilsvermögen entwickelt ihr dort, und wie? Auf der Rechten Seite sind alle Devas, alle Gottheiten sitzen um euch. Ihr müsst diese Deitäten verstehen, ihr müßt verstehen, was sie im Begriff zu tun sind. Angenommen, ihr habt euch verirrt. Dann sollt ihr nicht wie ganz gewöhnliche Menschen denken: „Oweh, jetzt hab ich mich verirrt. Wie werde ich an mein Ziel kommen? Was soll ich nur tun?“ Schließlich geht ihr nur zu irgendeiner unsinnigen Arbeit, das ist nicht so wichtig. Ihr müsst hingegen denken: „Aha, Hanumana, Er hat mich sicher aus einem bestimmten Grund hierher gebracht; lasst mich Ausschau halten!“

Akzeptiert das, akzeptiert die Situation. Sobald ihr die Situation akzeptiert, spielt ihr in die Hände der Deitäten und sie führen euch. Eure Deitäten arbeiten es aus. Akzeptiert das, und diese Akzeptanz wird euch eine wunderbare Unterscheidungsgabe über euer Ego geben. Was immer auch falsch läuft: „Es ist in Ordnung, wir akzeptieren das.“

Und vor allem ist es die vibratorische Seite, die ihr sehen müsst. Wenn ihr etwas macht und ihr verliert eure Vibrationen dabei, dann natürlich sagt ihr euch: „Ich bin ein Sahaja Yogi, für mich sind meine Vibrationen und mein spiritueller Aufstieg das Wichtigste.“

Um also die Unterscheidungsfähigkeit auf der Rechten Seite zu entwickeln, müsst ihr euer Ziel kennen, eure Bestimmung. Ihr müsst wissen, auf welchem Weg ihr unterwegs seid und wo ihr heute steht. Ihr seid nicht wie gewöhnliche Leute: Wenn ihr diese Art von Unterscheidungsfähigkeit in euch entwickelt – durch Reine Intelligenz. Dafür braucht ihr Reine Intelligenz. Und Reine Intelligenz in einem Hamsa (Schwan) ist, dass er auf dem Wasser gleitet: Er schüttelt das Wasser ab, er erlaubt nicht, dass ihn irgendetwas überwältigt. Er ist im Wasser, wunderschön, den See verschönernd, erlaubt dem See aber nicht, ihn zu verschlingen, ihn zu dominieren, ihn zu bedecken. Das ist der Teil, wo die Schwäne ‚ham’ sind. Wenn sie wollen, können sie hinuntertauchen, wenn sie nicht wollen, tun sie es nicht. Sie gleiten auf dem Ozean, dem Ozean des Samsara, des Bhavasagara, und es besteht keine Gefahr, dass sie darin untergehen. Das ist der ‚Ham’-Aspekt der Unterscheidungsfähigkeit, die ihr haben sollt.

Auf der einen Seite solltet ihr die Dinge akzeptieren, die zu euch kommen. Der beste darin war Shri Krishna, würde ich sagen, er hatte wirkliche Unterscheidungskraft. Aber Er war schließlich Shri Krishna. Aber seine Methoden zu unterscheiden waren so interessant, dass es Freude bereitet zu erfahren, auf welche Weise Er so viele Rakshasas zerstört hat. Immer, wenn Er Sein Sudarshana-Chakra nicht benützt hat, hat Er Seine Unterscheidungskraft benützt.

Es gab da einen Rakshasa, der die Pandavas, der die guten Menschen terrorisierte. Shri Krishna sagte: „Was machen wir nun mit diesem grauenhaften Kerl?“ Und dieser Kerl hatte Būns (göttliche Gaben) von Brahmadeva und Mahadeva und allen. Aber Shri Krishna ist ja schließlich im Zentrum, Er wollte also eine angemessene Zerstörung dieses schrecklichen Rakshasas herbeiführen. Was er also tat, war folgendes: Es gab da einen großen, rechtsseitigen Heiligen, der meditierte, und der hatte den Būn, dass niemandem erlaubt war, ihn zu stören. Er hatte die Gabe, dass er mit einem simplen Blick denjenigen vernichten kann, der ihn als Erster stört. Dieser Heilige meditierte in einer Höhle.

Shri Krishna rannte also vom Schlachtfeld richtig schön davon. Sein Name ist Ranchordas. Es ist eigentlich beschämend, wenn man von jemandem sagt, dass er vom Schlachtfeld fortgelaufen ist. Shri Krishna lief aber vom Schlachtfeld davon, weil es der einzige Weg war, diesen fürchterlichen Kerl zur Strecke zu bringen. Er rannte und Er trug dabei einen Shawl. Er lief in diese Höhle und bedeckte den Heiligen mit Seinem Shawl. Danach versteckte sich Shri Krishna. Als dieser Dämon nun zur Höhle kam und den Shawl sah, rief er aus: „Aha, jetzt bist Du also müde und schläfst hier, nachdem Du vom Schlachtfeld weggelaufen bist! Steh auf!” Sobald er das gerufen hatte, richtete sich der Heilige auf, schaute ihn an – und der Dämon war nur noch Asche.

Wenn Shri Krishna also Virata ist, zu Seinen Füßen, oder wenn Shri Krishna Vitthala ist, auf Seinem Kopf, residiert zwischen diesen beiden das Hamsa-Chakra. Die Qualitäten der Unterscheidungsgabe sind im Leben Shri Krishnas sehr schön ausgedrückt. Wir können sagen, dass Er eine schelmische Art hatte, seine Urteilskraft zu verwenden. Er hat so viele solcher Taten vollbracht, sie erzeugen jedoch ein großes Drama, sie erzeugen ein Līla. Weil Er das Līla verkörperte, konnte er sein Urteilsvermögen verwenden, um ein Drama zu erzeugen, ein Spiel.

Auf der einen Seite haben wir die Hilfe Shri Krishnas, um uns Unterscheidungsfähigkeit zu geben, und auf der anderen Seite haben wir Christus. Dazwischen ist das Hamsa platziert. Wir haben also zwei große Inkarnationen in uns, die den Inbegriff der Unterscheidungsfähigkeit darstellen.

Auf der einen Seite ist also Shri Krishna, der sich um die Seite der Konditionierungen kümmert. Auf der anderen Seite ist Christus, der die Ego-Seite behütet. Derjenige, der am Kreuz sagte: „O Gott, vergib ihnen, denn sie sind unwissend. O Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!” Er ist auch derjenige, der ein Seil/eine Peitsche in Seine Hand nahm und damit die Leute im Tempel schlug, weil sie sich im Namen Gottes bereicherten.

Seht die Unterscheidungskraft! Das ist Jesus. Dasselbe gilt für Shri Krishna. Mit Seinem Sudarshana-Chakra kann Er Tausende und Abertausende von Rakshasas vernichten, kann aber auch zum Wagenlenker Arjunas werden. Der Kontrast Ihres Verhaltens ist die wundervolle Geschichte Ihrer Unterscheidungsfähigkeit.

Für einen Sahaja Yogi ist es wichtig zu verstehen, dass sie ihre Unterscheidungskraft derart ausarbeiten müssen, dass sie ihre Intuition vollständig entwickeln. Ich würde sagen, der erste Gedanke könnte die Intuition sein, könnte Intuition sein. Probiert es aus, experimentiert damit. Aber in Sahaja Yoga ist es falsch, in allen Dingen ins Extrem zu gehen, ihr müsst alles mit Maß und Ziel tun.

Ich habe euch zum Beispiel gesagt, dass man alles von einem vibratorischen Standpunkt aus sehen soll, aber sie strecken ihre Hände sogleich überall hin: „Soll ich diesen Sarī kaufen oder nicht?“ Sogar noch ärger: „Soll ich dieses Gesichtspuder kaufen oder nicht?“ Das ist völlig lächerlich! Das ist so schlimm, dass ihr zu einem Bhūt werdet, der allen sagt: „Deine Vibrationen sind schlecht!“, dabei sind deine eigenen Vibrationen schlecht. Eure Aufmerksamkeit ist schlecht. Wenn man seine Aufmerksamkeit auf unsinnige Dinge richtet, dann verliert man alle Vibrationen.

Das Urteilsvermögen muss euch also einen gesunden Menschenverstand, eine praktische Vernunft geben. Ich habe gesehen, wie Leute plötzlich angefangen haben, jedem von Sahaja Yoga zu erzählen. Nein, das ist nicht vernünftig. Sahaja Yoga ist ein wertvoller Diamant. Ihr könnt ihn nicht jeder Person geben. Ich habe Leute gesehen, die am Flughafen jedem die Kundalini gehoben haben. Nein! So ist das nicht gemeint. Die sollen von sich aus zu Sahaja Yoga kommen. Die sollen darum bitten, darum betteln. Nur dann können sie ihre Realisation bekommen. Wir wollen nicht Quantität, wir wollen Qualität. In all meinen Lektionen habe ich immer auf die Qualität der Sahaja Yogis und die Qualität der Sucher bestanden.

Aber wenn wir daran denken, bei einer Abstimmung eine Mehrheit für Shri Mataji zu erreichen, dann muss Ich sagen, dass Ich wirklich für keinerlei Wahl zur Verfügung stehe. Ob ihr mich wählt oder nicht, Ich bin sowieso gewählt, ihr braucht das nicht zu tun. Ich brauche nicht so viele Leute. Aber wenn eure Urteilskraft versagt, werden Probleme entstehen.

Ihr müsst nun also selbst herausfinden, welche Dinge ihr aus Mangel an Urteilsfähigkeit begangen habt. Was habt ihr falsch gemacht? Welcher Art war der Fehler, den ihr begangen habt? Es liegt an euch, das herauszufinden. Und dann korrigiert ihr es! Dann sollte es keinerlei Probleme in Sahaja Yoga geben, keinerlei Torturen, nur Freude, Freude und nochmals Freude. Aber die Unterscheidungskraft liegt darin, unsere Schwächen herauszufinden. Worin lag euer Fehler? Wodurch ist es schiefgegangen? Wo, in welchem Teil und wie habt ihr versagt?

Manche glauben, „O, wir haben schon so viel gemacht, wir können es nicht tun.“ Dann habt ihr versagt. Zum Beispiel habe Ich gehört, dass Leute sagen: „Jetzt sind wir hierher gekommen (zum Hamsa-Puja), also werden wir nicht zum Guru-Puja fahren.“ Das ist falsch, völlig falsch. Ihr müsst zum Guru-Puja kommen, gar keine Frage. Das Guru-Puja ist das einzige Puja, das ihr niemals verpassen dürft. Sogar wenn ihr das Sahasrara-Puja versäumt, ist es okay, aber das Guru-Puja ist sehr wichtig. Um jeden Preis müsst ihr zum Guru-Puja kommen. Ich weiß, Ich habe Andorra als Puja-Ort gewählt, aber es ist schließlich nicht der Himālaya!

Sahaja Yoga ist so bequem, dass wir es am liebsten hätten, wenn wir auf dem Flug nicht in ein anderes Flugzeug umsteigen müssen, – wir wollen auf dem Hansa (Schwan) sitzen und direkt Andorra erreichen. – Ihr werdet! Ihr werdet es sehen. Entwickelt ihr die Denkgewohnheit: „O, es wird schwierig werden!”, dann wird es so sein. Aber sobald ihr denkt, „Mutter hat gesagt, es wird ganz einfach werden, alles wird sofort klappen”, wird alles ausarbeiten, alles wird ganz leicht sein. Aber zuerst sollte da der Reine Wunsch sein, es zu tun. Wann immer solche Ideen in euren Kopf kommen, benützt wiederum eure Urteilskraft.

Wir gehen zum Guru-Puja für unser eigenes Befinden. Bei jedem Guru-Puja, wenn ihr euch erinnert, seid ihr viel höher aufgestiegen. Jedes  Guru-Puja hat euch viel geholfen. Ihr sagt, die Maharashtra-Tour ist sehr gut. Natürlich, da stimme Ich zu, das ist sie. Die Maharastra-Tour hilft euch sehr viel. Aber das sind dreißig Tage, ganz intensiv. Guru-Puja ist nur einen einzigen Tag. Wie viele Pujas habt ihr in Maharashtra? Mindestens acht oder neun, manchmal sogar zehn. Das ist der Grund, deswegen ist es natürlich viel effektiver. Aber das Guru-Puja nur für sich, das ist unglaublich effektiv.

Inder haben mich gefragt: „Mutter, gib uns einmal, zumindest ein einziges Mal, das Guru-Puja. Wir würden alles dafür geben. Bitte komm!” Dieses Mal wollten sie auch das Guru-Puja haben. Stellt euch vor! In Indien hättet ihr am Guru-Puja nicht teilnehmen können. Aber mit der Wahl Andorras verfolge Ich einen ganz bestimmten Zweck; es hat einen besonderen Grund. Bitte begreift, dass ich nicht eine Person bin, die zwecklos handelt. Allmählich werdet ihr verstehen, wie Ich den Zweck erfülle – euren, Meinen, und den von Sahaja Yoga, alles zusammen. Ihr werdet verstehen, wie ich alles so wunderbar ausarbeite; und ich hoffe, eines Tages werdet auch ihr all diese wundervollen Wege und Methoden der Unterscheidungskraft entwickelt haben, so dass ihr einfach immer das Richtige tut, niemals das Falsche.

Nun zur Behandlung des Hamsa-Chakras, welches mehr auf der physischen Seite liegt, also außen, weshalb die Behandlung auch viel mehr auf der physischen Seite liegen muss. Wir verwenden Ghī (Butterschmalz), wie ihr alle wisst, um unser Hamsa-Chakra zu reinigen. Für das Hamsa-Chakra ist es auch wichtig, dass man nicht Leute küsst. Ich finde, das Küssen sollte ganz aufgegeben werden, denn beim Küssen fängt man sich die Keime einer anderen Person ein. Innerhalb von Sahaja Yoga ist es in Ordnung. Das heißt aber nicht, dass ihr nun alle wie verrückt küssen sollt; nein, das wäre nicht richtig. Wenn man in Indien jemand einfach küssen würde, der würde wie vom Blitz getroffen dastehen, er wüsste nicht was los ist.

Je mehr ihr eure Liebe mit all diesen Gesten ausdrückt, umso weniger ist sie innen.

Zum Beispiel gibt es eine Praktik, Dank auszudrücken. Ihr sagt also fortwährend „danke, danke, danke…”. Das ist nur ein Lippenbekenntnis. Aber in vielen Ländern ist es überhaupt nicht üblich, danke zu sagen, trotzdem sind sie innerlich sehr dankbar. Die innere Dankbarkeit erzeugt die Tiefe, die notwendig ist. Durch eure Unterscheidungsfähigkeit sollte es also vermieden werden, diese Dinge – und überhaupt alles – oberflächlich zu betreiben und zu übertreiben.

Extreme sollen vermieden werden, aber das Vermeiden von äußerlichem Ausdruck kann wiederum zu Unterscheidungs-Unvermögen führen; – wie zum Beispiel die Engländer, die sprechen nicht, die sprechen einfach nicht. Du fährst jeden Tag mit ihnen 25 Meilen, ihr sitzt zusammen, die werden nichts sagen. Sie werden alles über dich wissen, aber werden einfach still bleiben. Sie halten es nicht für angemessen, zu sprechen. Das ist künstlich.

Der zweite Punkt, den wir begreifen müssen: Wir sollen uns nicht gekünstelt verhalten.  Es ist in Ordnung, wenn jemand – aus einer Spontaneität heraus – Mich einfach aus Liebe umarmen will, das macht mir nichts aus, denn es ist nicht gekünstelt, es geschieht einfach. Kinder sind am allerspontansten. Die sind nicht künstlich, überhaupt nicht künstlich. In derselben Art sollten wir ganz natürlich sein in allen Dingen. Es ist ganz normal, wenn sich Männer beim Reden ein bisschen schlagen, das macht nichts. Das ist keine Beleidigung, sondern geschieht aus Liebe, ist Ausdruck der Liebe. Aber das sollte spontan passieren, nicht künstlich.

In Sahaja Yoga sollten wir uns nicht in Künstlichkeit begeben, in keiner Weise.

Aber es ist nichts Künstliches daran, Kleidung zu tragen. Dezent zu sein, darin ist nichts Künstliches. Würdevoll zu sein, das ist auch nicht künstlich. Künstlichkeit bedeutet, wenn man etwas, was man innen nicht spürt, außen ausdrückt. Das ist Künstlichkeit, ein Sahaja Yogi aber spürt die Sachen richtig, er hat das richtige Maß an Scheu, an Protokoll, und er respektiert seinen Körper. Aus Respekt für seinen Körper wird er nicht irgendetwas machen, was seinen Körper beleidigt. Und das hängt davon ab, wenn ihr versteht, wie weit ihr gehen könnt und wann ihr stoppen müsst.

Dann gibt es noch eine Art von Mangel an Unterscheidungskraft in Sahaja Yoga, und zwar die, dass einige anfangen, Mich für alle möglichen Zwecke benützen zu wollen. Wenn nun zum Beispiel einer ein Gedicht schreibt, dann will er, dass ich das Gedicht korrigiere. Ich korrigiere also ein Gedicht, zwei Gedichte, drei Gedichte, zehn Gedichte, dann verliert er die Fähigkeit, Gedichte zu schreiben.

Ihr sollt Mich also nicht auf irgendeine Art für eure Eigenzwecke verwenden, ich meine, so oder so, ihr verwendet Mich immer. Aber das muss mit dem richtigen Verständnis geschehen: „Mutter ist die ganze Zeit bei mir und hilft mir.“ Es gibt überhaupt keinen Bedarf dafür, dass ihr euch jetzt vordrängen müsst und Meine Zeit in Anspruch nehmen müsst, mir Unannehmlichkeiten bereitet, so dass ich mir denken sollte: „Ach du meine Güte, wann hört der nur wieder zu reden auf?“

Andere wiederum haben so eine Angewohnheit: „Mutter, Du musst uns besuchen; Du musst mein Kind in den Arm nehmen; Du musst meinen Mann kennen lernen…“, der vielleicht sogar noch ein Trunkenbold ist. Meine Aufmerksamkeit auf etwas zu ziehen, das ihr „eure Sache“ nennt, das ist auch Unterscheidungs-Unvermögen.

Ihr müsst eure Aufmerksamkeit auf mich legen, anstatt Meine Aufmerksamkeit auf euch zu lenken. Das ist eine sehr empfindliche Linie, so wie wenn man auf der Klinge eines Schwertes wandelt. Es ist eine sehr, sehr empfindliche Linie des Unterscheidungsvermögens, aber wenn ihr sie erst einmal als einen Zustand in euch erfahren habt, werdet ihr unterscheidungsstark sein; ihr könnt dann gar nicht mehr unterscheidungsunfähig sein, selbst wenn ihr es wollt. Und das ist es, was den (spirituellen) Aufstieg ausmacht.

Wenn ihr also durch dieses Chakra geht und dann das Agnya passiert, gelangt ihr ins Sahasrara, wo ihr unterscheidungsfähig sein müsst. Was immer dann von dort kommt – ist gesegnet, welcher Ausdruck auch immer entsteht – ist gesegnet. Alles, was vom Sahasrara kommt, ist unterscheidungsstark und wunderschön.

Manche Leute haben eine Gewohnheit, sogar Mich zu dominieren. Zum Beispiel wenn Ich spreche, reden sie dazwischen. Wenn ich etwas sage, kommen sie gleich nach vorn. Dann spiele ich Meine Tricks – Ich bin sehr gut darin, Tricks zu spielen –, aber Ich bin sehr unterscheidungsstark, und so ist es gut. Meine Unterscheidungskraft macht Tricks mit euch. Denn wenn ich direkt bin, vertragt ihr es nicht, also ist es besser, die Unterscheidungskraft zu verwenden und Streiche zu spielen.

In allem, was wir tun, drückt sich Urteilsvermögen aus; und wenn ihr ein solider Sahaja Yogi oder eine solide Sahaja Yogini seid, ist eure Urteilsfähigkeit erwiesen, und jeder sieht sie und weiß, dass sie vorhanden ist.

Es ist also für euch alle wichtig, eure Urteilskraft heute zu entwickeln und Mich zu bitten, in eurem Hamsa-Chakra zu residieren, damit ihr jederzeit verankert seid in dieser Kraft der Unterscheidung. Durch Unterscheidungsfähigkeit haben wir den menschlichen Status erreicht, und wenn wir weitergehen wollen, müssen wir unser angeborenes Unterscheidungsvermögen entwickeln, welches, wie ich meine, die Essenz aller Religionen ist, aller Abenteuer, die wir bestanden und aller Leben, die wir erfahren haben. Es ist die Unterscheidungskraft rundum, die alles bewegt.

Möge Gott euch alle segnen.