Ahlad Dayini, Shri Radha Puja

(France)

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Devi Puja, Melun (France), 9 July 1989.

Ich freue mich wirklich außerordentlich, daß wir in Frankreich sowohl so viele Besucher als auch französische Sahaja Yogis bei diesem Puja haben. Das zeigt die Kollektivität, die euch alle von überall her anzieht, und daß ihr versucht, diese Kollektivität zu genießen. Aber die Basis der Kollektivität, ihr Fundament ist sehr tief, und tiefes Verständnis kann euch sagen, daß die Basis von Kollektivität losgelöste Liebe ist. Liebe ist der einzige Weg. Es ist nicht möglich, Kollektivität zu haben, wenn und solange ihr nicht losgelöst lieben könnt. Die Franzosen waren in so viel Arten von Liebe gut, über die sie Gesprochen haben. Und sie haben Bücher über Bücher, Novellen über Novellen geschrieben, und sie haben sehr viel Romantik, Nicht-Romantik und alle Arten von Stimmungen geschaffen, um von Liebe zu sprechen. Aber die reine Liebe, wie wir sie in Sahaja Yoga verstehen soll jetzt von den Sahaja Yogis untereinander ausgedrückt werden. Wir sind schließlich alle Menschen, von einem Gott gemacht, und wir sind alle Sahaja Yogis, von einer Mutter geschaffen. Also sollte es unter uns kein Mißverständnis irgendeiner Art geben. Wir müssen jedoch wissen, was uns gelegentlich ein bißchen unterschiedlich macht. Wenn wir die Probleme, denen wir gegenüberstehen, verstehen könnten, dann wäre es viel einfacher für uns zu erkennen, warum unsere Liebe so verhaftet und nicht losgelöst wird, sie beginnt immer kleiner zu werden. Und dann beginnt ein Mensch nur mehr sich selbst zu lieben.

Eine der Hauptursachen für dieses unser Problem sind unsere Konditionierungen. Wir sind in einer Art konditioniert, daß wir nicht wissen, wie wir lieben sollen. Wenn ich die Werbung im Westen sehe – ich weiß eigentlich nicht wo der Westen beginnt und wo er endet und wo der Osten beginnt. Sie sprechen von Westen und Osten, aber ich weiß nicht, wo die Demarkationslinie ist. Kann mir daß jemand sagen? Wo beginnt der Osten und wo der Westen? Weil es eine runde Welt ist! Aber irgendwie gibt es eine Linie, eine unbekannte, unterschwellige Linie, die manchmal diesen „Osten“ und „Westen“ hervorbringt, zwei Arten von Konditionierung. – Gelegentlich sehe ich also Werbungen und neulich sah ich eine über James Bond, daß er die Erlaubnis hat tu töten, und daß das der Beste Film über Rache ist. So ist die Werbung. Wenn die Rache der beste Weg zur Erfüllung ist, wie können wir dann jemanden lieben? Diese Art von Konditionierung kommt also von außen zu uns. daß wir niemandem verzeihen sollten, Rache nehmen sollen, und wenn man nicht Rache nimmt, *verliert man sein Gesicht (wörtlich: ist man seines Namens nicht würdig). Wie zum Beispiel das Duell zwischen zwei Menschen, das in Frankreich sehr üblich war. Sie nahmen zwei Gewehre und töteten einander. Was das für eine törichte Idee war, stellt euch das nur vor, jetzt, in unserer modernen Zeit! Aber es war so.

Und wenn die Rache nicht genommen wurde, hielt man das für sehr hinterhältig, für ein sehr niedriges Niveau. Also muß ein Mensch sich rächen. Die Geschichte zeigt uns auch daß man an einem anderen, der einen irgendwie verletzt oder einem Schwierigkeiten bereitet hat, Rache nehmen mußte. Ich glaubte, daß das eine Eigenschaft von Schlangen ist, wie man sagt. Wenn man nämlich auf eine Schlange steigt, folgt sie einem ihr ganzes Leben lang, um Rache zu nehmen.

Das einzige, was sie in ihrem ganzen Leben macht, ist, diese Person zu verfolgen, die – unabsichtlich – ihren Fuß auf ihren Körper gesetzt hat. Genauso habe ich in so vielen Novellen eine menschliche Bestrebung beschrieben gefunden, wie ein Mensch hinter jemandem her ist, der ihm in irgendeiner Weise Schaden zugefügt hat. Wenn wir immer so weitermachen, gibt es kein Ende! Zunächst einmal ist es absolut absurd. Dafür will ich euch ein Beispiel von Buddha geben. Ich war sehr beeindruckt von der Art, mit der er einmal gesprochen hat. Jemand hat ihn einmal beleidigt und beschimpft und ihm alle möglichen furchtbaren Worte an den Kopf geworfen. Dann ist Buddha in ein anderes Dorf weitergezogen. Jetzt hat aber dieser Kerl Reue gespürt, kam zurück und sagte: „Mein Herr, es tut mir leid, daß ich Dir gestern diese Dinge gesagt habe, es tut mir wirklich sehr leid.“ Buddha sagte: „Was?“ „Naja“, sagte er, „gestern“. Darauf sagte Buddha: „Das Gestern ist vorbei. Du bist jetzt und heute bei mir, warum sprichst Du also über gestern? Das ist vorbei!“ Mit dieser Vorstellung, daß uns jemand Leid zugefügt hat, daß jemand häßlich zu uns war, bleiben wir also in der Vergangenheit zurück.

Man hat mir gesagt, daß die Französische Revolution gefeiert wird. Wenn ihr mich fragt, war es nicht notwendig, eine Revolution dieser Art zu haben, es war nicht notwendig, Marie Antoinette zu töten. Ob sie sie getötet haben oder nicht, hätte keinen Unterschied gemacht. Aber sie mußten sie töten. Warum? Weil sie ihrer Ansicht nach sehr viel Geld für Versailles ausgegeben hatte und schöne Möbel machen ließ. Heute zeigen sie nur diese Möbel her, was sonst haben sie in diesem Frankreich her zu zeigen? Sobald man kommt, fragen sie, ob man ihren Palast gesehen hat.

Das erste Mal, als ich nach Frankreich kam, war das die erste Frage: „Sie müssen dorthin fahren und das sehen, man kann so schöne Sachen nirgendwo sonst zu sehen bekommen, absolut unmöglich.“ Ich fragte, „unmöglich?“ „Ja, weil man so wunderbare Sachen nicht mehr machen kann. Sie hat so schöne Sachen gemacht, und sie hat sie nicht mitgenommen.“ Zuerst ermordet ihr sie und dann bittet ihr mich, dorthin zu gehen und diese schönen Dinge anzusehen. Aber wir müssen von der Geschichte lernen, daß es dumm war, sie zu töten. Warum war das notwendig? Wenn ihr die Regierung ohnehin schon übernommen habt, in Ordnung, dann hört an diesem Punkt auf, und beginnt dann zu regieren. Denkt ihr, daß sich die Welt mit dieser Revolution irgendwo auf der Erde für uns verbessert hat? Eine Revolution hätte auch nur stattfinden sollen, um die Regierung zu wechseln, in Ordnung, aber so weit zu gehen war nicht notwendig.

Die zweite Konditionierung, die wir dann bekommen, ist, daß wir alle Grenzen der Menschlichkeit überschreiten, wenn wir Rache nehmen. Die Leute wären nicht zufrieden gewesen, wenn sie noch gelebt hätte. „O Gott, wir müssen sie töten.“ Natürlich sage ich nicht, daß jemand, der dem Land, der Nation Schaden zugefügt hat, damit fortfahren sollte, aber man muß sehen, wie weit man dabei geht.

Die Weisheit von Sahaja Yoga liegt im Verständnis der Grenzen, bis zu welchen man gehen kann, um seinen Zorn auszudrücken, seine sogenannte Rache irgendjemandem gegenüber. Das beste wäre allerdings, es der Göttlichen Kraft zu überlassen, weil alles von der Göttlichen Kraft gemacht wird. Wir alle existieren innerhalb der Göttlichen Kraft. Wir können nichts Ähnliches in dieser Art denken, ich kann euch keine Analogie geben, wie die Göttliche Kraft arbeitet. Wenn zum Beispiel aus der Sonne keine Sonnenstrahlen herauskommen, sondern innen bleiben würden, und alles würde trotzdem ausarbeiten, dann würden wir sagen, daß es so etwas wie Göttliche Kraft ist. Nichts ist außerhalb davon, alles ist innerhalb. Und diese Göttliche Kraft ist die Kraft der Barmherzikgeit und Liebe, die allem macht. Aber wenn wir die Verantwortung übernehmen, wenn wir entscheiden, daß wir etwas tun müssen, denken daß wir etwas sind, und wenn wir versuchen, gegen die Göttliche Kraft zu handeln, dann werden wir dumme Leute, wie wir gesehen haben. Also sollte ein Sahaja Yogi so sein, daß er alles der Göttlichen Kraft überläßt und nur ein Instrument von ihr ist. Weil die Barmherzigkeit, die Liebe der Göttlichen Kraft so groß ist, daß sie Weisheit, vollkommene Weisheit ist. Jemand, der keine Barmherzigkeit hat, kann nicht weise sein. Er könnte vielleicht im weltlichen Sinn weise sein, aber nicht wirklich weise. Die also, die glauben, daß sie sehr genau sein müssen, werden von der Göttlichen Kraft herausgefordert werden.

Ein Mensch sollte sehr viel an entspanntem und unbeweglichem Temperament haben. Heute bin ich zum Beispiel plötzlich gekommen. Vielleicht hat man es euch nicht gesagt, die Leute waren nicht bereit und haben sich ganz formell und militärisch in einer Linie aufgestellt. Aber das ist in Ordnung, es macht keinen Unterschied. Ich fühle mich in keiner Weise beunruhigt oder unglücklich. Ich war sehr glücklich, euch alle zu sehen. Denn schließlich liebt ihr mich alle, und ich liebe euch, es ist eine Familie. Und da gibt es nichts, weswegen man formell sein sollte. Es kann keine Formalitäten zwischen euch und Gott dem Allmächtigen geben.

Aber wir müssen verstehen, was wir tun. Plötzlich finde ich daß die Menschen extrem entspannt, extrem faul, extrem konfus werden. Man fragt sie nach ihrem Namen, und sie sagen zehn Mal: „Ich, äh … “ Ich frage sie wie sie heißen. Sie sagen: „Äh …“ „Ich habe Dich nur nach deinem Namen gefragt.“ „Was hast du gefragt, nach meinem Namen?“ „Ja, deinem Namen.“ „Aha, ich verstehe …“ Es kümmert sie überhaupt nicht, sich an ihren eigenen Namen zu erinnern oder ihn zu nennen. Es ist wie wenn diese Person unter Drogen stünde. Das geht zu weit.

Ein anderer Stil ist der mit zuviel Formalität. Angenommen es kommt jetzt Shri Mataji, und wir müssen ihr etwas geben, aber es fehlt etwas. In Ordnung, das macht nichts. Es ist hier schließlich Paris, in früheren Zeiten haben hier viele Dinge gefehlt, wenn also jetzt etwas fehlt, macht das nichts, das ist nicht so wichtig. Ihr solltet nicht unter Spannung stehen. Wenn ihr angespannt seid, könnt ihr Meine Vibrationen nicht absorbieren. Aber auch wenn ihr lethargisch seid, könnt ihr Meine Vibrationen nicht aufnehmen. Also müßt ihr im Zentrum sein, im Zentrum in einer aufnahmebereiten Stimmung wie ein Kind, wissend, daß ihr die Vibrationen mit diesem Gefühl von Erwartung und Freude absorbieren müßt.

Wir müssen Shri Mataji empfangen, aber nicht mit der Spannung, daß dieses oder jenes noch nicht getan ist. Ich sehe, daß alles so wunderbar gemacht ist, diese Blumen sind so schön, alles ist so gut gemacht. Und ich kann eure vielen Ideen so klar sehen. All das drückt nicht eure Spannung, sondern eure Liebe aus. Drücken wir als unsere Liebe oder unsere Spannung aus? Was machen wir? Versuchen wir gespannt zu sein, weil wir übermäßig wachsam sind? Oder vernachlässigen wir alles, weil wir entkommen wollen? Zwischen diesen beiden extremen liegt Sahaja Yoga. Ihr seid sehr besorgt, in Erwartung, ihr wollt etwas mit eurem Herzen machen, und wenn dann die Erfüllung da ist, könnt ihr es genießen. Aber ihr seid angespannt. Ich komme herein und was finde ich – ihr habt alle Kopfweh. Also muß ich euch sagen, daß ihr zuerst einmal euer Kopfweh beseitigen sollt, dann erst werde ich zu euch sprechen. Es muß zwischen uns ein sehr entspanntes Verhältnis sein, aber entspannt heißt niemals lethargisch. Wenn ihr lethargisch seid, dann werdet ihr schlafen und nichts wird zu euren Ohren hineingehen.

Wir sehen also: eine Konditionierung, die wir haben, ist, daß wir entweder übermäßig wachsame Leute wollen oder solche, die überhaupt nicht wachsam sind. Das unter all diesen Dingen liegende Problem ist, daß wir Extreme wollen. In unseren Konditionierungen gehen wir in Extreme, in Extreme von diesem oder jenem. Wenn ihr absolut lethargisch, mild, zerzaust, man kann sagen absolut verwirrt seid, dann seid ihr nicht im Zentrum. Andererseits, wenn ihr sehr gerade seid, wie ein Felsen von Gibraltar und ein Hitler-artiges Benehmen habt – man sollte pünktlich sein, jeder muß richtige Schritte machen, muß anständig gehen etc. – dann ist das auch nicht sahaj.

Schaut euch diese Blumen an, schaut wie schön jede einzelne ist, jede ist anders. Nicht ein Blatt wird identisch mit einem anderen sein, nicht ein Blütenblatt mit einem anderen. Sie sind alle verschieden, aber so entspannt, sie schaffen Schönheit, geben uns soviel Freude, aber alle verschieden, sie sind verschieden plaziert, bewegen sich verschieden, jede in einem anderen Winkel, aber es gibt eine Einheit. Es ist diese Einigkeit in ihnen, daß sie uns alle Freude schenken. Wenn jemand gespannt ist, dann laufe ich vor dieser Person lieber weg. Wenn er gespannt ist, weiß Gott was passiert. Wenn seine Spannung größer wird, könnt es sein, daß er einen schlägt oder hinauswirft oder auch, daß er sich selbst verletzt. Diese Spannung ist sehr verbreitet im Westen. Diese Konditionierung haben wir durch bestimmte Lebensstile bekommen.

Also, es wird keine Schlacht von Waterloo mehr geben. Man kann sagen, daß die Schlacht von Waterloo gewonnen wurde, weil die Leute rechtzeitig dort waren. Das is es nicht. Die Schlacht wurde gewonnen, weil sie von der Göttlichen Kraft gewonnen werden sollte. Sogar wenn sie zu spät gekommen wäre, hätten sie gewonnen. Was immer passiert, es wird von der Göttlichen Kraft getan. Also gibt es keinen Grund, angespannt zu sein. Aber jetzt werdet ihr vielleicht sagen, in Ordnung, setzen wir uns hin und machen wir uns eine schöne Zeit, alles wird von der Göttlichen Kraft gemacht werden. Nein. Die Göttliche Kraft wird durch eure Institutionen arbeiten, durch euch als Medium. Also müßt ihr wach sein. Ich hoffe, ihr versteht, was ich euch zu sagen versuche. Eine Person, die entspannt ist, ist nicht notwendigerweise lethargisch, sondern wachsam. Ihr könnt gleichzeitig wach und entspannt sein, weil ihr Sahaja Yogis seid. Ihr seid nicht wie andere Leute. Wenn ihr bei anderen Leuten das Wort „Flughafen“ erwähnt, dann weiß ich nicht, welche Fehlschaltung in ihren Gehirnen passiert, plötzlich rasten sie aus und verlieren den Kopf. Sie werden verrückt. Heute zum Beispiel sind wir zum Flughafen gefahren. Gottseidank war niemand auf der Straße, die Leute hatten wahrscheinlich alle einen Kater von der letzten Nacht, und so waren die Straßen frei. Ich sagte: „Fahren wir ganz locker, es gibt ohnehin kein Problem.“ Zu Hause haben alle gedacht, daß ich zu spät kommen werde. Ich sagte: „Ich werde nicht zu spät kommen.“, und als wir ankamen, war dort eine riesige Menschenschlange. Und niemand konnte in`s Flugzeug, weil da so eine lange Warteschlange war, es konnte nicht einmal jemand seinen Sitz buchen. Was hätte es also für einen Sinn gehabt, angespannt zu sein? Und angenommen, ihr seid angespannt und erreicht das Flugzeug nicht. Na und? Es gibt höchstens ein Unglück das passieren wird, und das ist unser Tod. Das ist unvermeidlich. Da wir geboren wurden, muß dieser Körper sterben. Das ist alles. Der Rest ist nur ein Scherz. Es macht also keine Unterschied, ob ihr angespannt seid oder nicht. Manchmal glaube ich, die Leute stehen an einem Punkt, beginnen zu laufen, und denken, daß sie zum Flugzeug gehen. Keine Bewegung, nur Spannung.

Zuallererst müssen wir wissen, daß , wenn wir unsere inneren Spannungen reduzieren können, sich unser Herz öffnen wird. Das Herz muß sich öffnen. Schließlich befinden wir uns jetzt im Ozean der Freude und Gnade, warum sollten wir also irgendeine Spannung haben. Aber wenn wir im Ozean der Freude und Gnade sind, ertrinken wir nicht, wir schwimmen, und dieser Teil glaube ich, wird von vielen Leuten nicht verstanden.

Es gibt Konditionierungen ganzer Länder, verschiedener (Lebens-) Stile. Jedes Land hat verschiedene Arten von Konditionierungen. Frankreich hat die Konditionierung, daß man niemals glücklich aussehen sollte. Ich kann einen Franzosen oder eine Französin ausmachen, wenn sie vor mir sitzen. Eine Frau sah einmal so unglücklich aus, daß ich versucht war zu fragen, wer in ihrer Familie gestorben ist. Sie war gut angezogen, mit Make-up, Frisur, alles schön. Aber ihr Gesicht war so unglücklich, daß ich nicht verstand, wie diese beiden Dinge zusammengehen. Sie hat sich für ihr Aussehen so große Mühe gegeben, nett auszusehen, mit ihrem Make-up und all den Sachen, und andererseits sieht sie so unglücklich aus, macht eine Show, daß sie sehr unglücklich ist.
Die Konditionierung ist so dumm, daß nach ihrer Meinung alles Häßliche für schön gehalten wird. Die häßlichste aller Frauen suchen sie aus und geben ihr den 1. Preis beim Schönheitswettbewerb. Ich weiß nicht wofür, aus welchem Winkel sie sie gesehen haben, daß sie sie als Schönheit bezeichnen. Ihr werdet finden, daß diese Frau caught-up ist, bhootish , furchtbare Vibrationen hat, aber sie sagen, daß sie eine Schönheit ist. Wegen die angespannten, schrägen Vorstellungen, entweder in eine Richtung oder in eine andere, sehen wir nie die Realität, und was wir akzeptieren ist immer das, was nicht real ist. Und darüber machen wir uns Sorgen. Das ist wie eine Seifenblase. Wir machen uns Sorgen wegen einer Seifenblase, als ob es eine Atombombe oder eine Wasserstoffbombe wäre. Wir machen uns viel zu viele Sorgen, und als Resultat davon, wenn wir uns dauernd nur Sorgen, Sorgen, Sorgen machen, springen wir die nächstbeste Person, die sich uns nähert, an. Worüber macht ihr euch Sorgen? Was ist das Problem? Ich sage euch, die einzige Sorge, die ich habe – wenn überhaupt – ist, daß meine Kinder einander lieben.

Ich spreche also von Freundschaft, davon, einen Freund oder eine Freundin zu haben. Wenn wir Sorgen haben, erzählen wir sie immer unseren Freunden, nie Bekannten. Wenn wir Probleme haben, werden wir sie nie irgendjemanden erzählen, den wir nur oberflächlich kennen, sondern nur unseren Freunden. Sogar wenn ihr ein Leader seid, seid ihr den Leuten ein Freund. Eine Freundschaft ist, daß man seine Geheimnisse und seine Probleme teilen kann. Ihr macht das mit mir, warum nicht miteinander? Das ist eine Frage des Verständnisses dafür, daß die Sahaja Yogis einander alle wirklich Freunde sind.
Ich glaube, daß die Beziehung von Freundschaft sogar höher steht als alle anderen Arten von Beziehungen, weil man aus einer Freundschaft nichts an Gewinn ziehen kann. Die Freundschaft hört nie auf, und ihr genießt sie einfach – das ist alles. Dann könnt ihr einander gelegentlich auf den Arm nehmen, einander zum Besten halten und miteinander Spaß haben. Das ist in Ordnung, das ist Freundschaft. Aber das ist die reinste Form, in der wir unsere Beziehungen untereinander verstehen können. Und ein Freund ist immer der, der ohne Sinn und Grund um seinen Freund besorgt ist. Vor Sahaja Yoga habt Ihr höchstens einen Freund, oder maximal zwei, drei bedeuteten schon eine Masse. Ihr könnt normalerweise nicht drei Leute als Freunde haben. Aber in Sahaja Yoga sind wir alle Freunde. Und das ist reine Freundschaft, Freundschaft von einer sehr schönen Art. Ihr genießt die Freude eines anderen, ihr tut das in Form von Vibrationen. Wenn ihr die Vibrationen eines anderen Sahaja Yogis spürt, dann genießt ihr das wirklich.
Als wir sehr jung waren, habe ich diese Art von Freundschaft kennengelernt, denn zu dieser Zeit hatten die Leute ein viel offeneres Herz. Mein Vater hatte solche Freunde. Einer seiner Freunde war ein orthodoxer Brahmane und Vorsitzender einer landesweiten Organisation. Diese Organisation hatte unter anderem auch die Schule betrieben, in der ich studierte, und somit war er ein großer Chef an dieser Schule. Eines Tages mußte mein Vater wegen irgendeiner Angelegenheit weit weg, er nahm die ganze Familie mit und sandte mich ins Studentenheim. Er schrieb seinem Freund, daß er wegfahren müsse, seine Tochter aber ihre Abschlußprüfung hätte, es täte ihm leid, aber er müsse weg, das sei eine gute Chance für ihn, und er nehme seine Familie mit. Also schrieb der Freund zurück, es sei schon in Ordnung, er könne wegfahren, und er würde sich schon um seine Tochter kümmern. Er ist ins Studentenheim gekommen und hat im Studentenheim, wo wir waren, ein Zimmer genommen. Er war ein Brahmane und als solcher hat er nie ein Ei berührt. Aber er wußte, daß ich Eier esse und nicht Vegetarierin bin. Damals hatte gerade der Sommer begonnen, aber er zog dennoch immer einen Mantel über, als er hinausging. Ich weiß nicht, woher er die Eier immer bekommen hat, aber er brachte sie heimlich – es war eine Schule von Brahmanen – in sein Zimmer und kochte sie für mich. Und dann hat er mich gerufen und mir die Eier zu essen gegeben. Ich sagte, „ich brauche sie nicht.“ Aber er bestand darauf: „Nein, nein, du mußt sie essen. Du weißt, dein Vater ist weg, und ich muß mich um dich kümmern.“ So reizend, er war dort der oberste Direktor und brach für mich seine eigenen Regeln, indem er Nicht-Vegetarisches kochte. Und dann hat er alle Eierschalen in ein Papier gewickelt, sie in die Manteltasche gesteckt und ging hinaus, um sie irgendwo wegzuwerfen. Dann hat er mich zu meinen Prüfungen begleitet, und am Abend hat er immer auf mich gewartet. Er war so eine wichtige Persönlichkeit, so ein großer, allseits respektierter Mann, er war der oberste Direktor. Er tat das jeden Tag, ich war sehr überrascht über seine Freundschaft. Und ich hatte sie nie über etwas sprechen sehen oder so, sie hatten eigentlich nichts gemeinsam als solches, nur Freundschaft. Mein Vater war ein literarisch interessierter Mensch und mit Politik beschäftigt, und jener ein Mann der sozialen Arbeit. Solche Freunde haben auch gesehen, daß mein Vater ins Gefängnis mußte, also sind sie gekommen und haben uns zu sich genommen. Und ihre Frauen haben sich um uns gekümmert, uns gebadet, ohne daß ich jemals einen Unterschied gespürt hätte zwischen deren eigenen Kindern und uns. Wir hatten sogar den Eindruck, daß sie sich um uns mehr als um ihre eigenen Kinder kümmerten. In der Freundschaft kann man wirklich genießen. Man braucht ein sehr großes Herz, um ein Freund sein zu können. Wenn man sich nur um sein eigenes Kind sorgt, nur sein eigenes Kind unterstützt, dann ist man ein hoffnungsloser Fall für Sahaja Yoga.

Es gibt eine sehr schöne Geschichte über Freundschaft, die uns unser Vater zu erzählen pflegte. Mein Bruder hatte nämlich viele Freunde, ging viel aus, trieb sich herum und so. Und dann pflegte er immer Vaters Freunde zu kritisieren: „Sie kommen vorbei, einer kümmert sich gelegentlich um den Rasen, weil er Rasen liebt, ein anderer macht etwas anderes, und ihr diskutiert nicht, erörtert nicht, ich weiß einfach nicht, wie ihr die Gesellschaft voneinander genießt.“ Also sagte mein Vater, „in Ordnung, ich werde dir eine Geschichte erzählen.“
Es war einmal ein Vater, der hatte einen Freund, und sein Sohn hatte ebenfalls einen Freund, in modernen Zeiten. Modern – ich meine von jetzt betrachtet sind es auch schon alte Zeiten. Also, der Vater sagte zum Sohn: “ Eine Freundschaft ist etwas, wo du dich immer auf deinen Freund verlassen kannst, und ebenso dein Freund auf dich“. „Wirklich?“ „Ja, er hat das gesagt.“ Da sagte der Junge, „auf meine Freunde kann ich mich absolut verlassen.“ „Wirklich?“ fragte der Vater. „Ja“ Also sagte der Vater,“ in Ordnung, laß uns deine und meine Freunde testen.“ So gingen sie, der Vater mit dem Sohn, zu den Freunden des Sohnes. Der Vater sagte dem Sohn, daß er erzählen müsse, er hätte jemanden ermordet und um Hilfe bitten solle. Der Sohn war einverstanden, und so gingen sie zu dessen ersten Freund. Dieser sagte, „du hast einen Mord begangen, warum? Verschwinde!“ und schloß die Tür. Der nächste tat dasselbe. Der dritte sagte, „erzähle ja nur niemanden, daß du bei mir zu Hause warst, ich habe nichts mit dir zu tun.“ Alle seine zwanzig Freunde sagten nein. Der Vater sagte, „in Ordnung, jetzt gehen wir zu einem meiner Freunde.“ Sie gingen hin und klopften, aber die Tür blieb geschlossen, sodaß er schließlich schrie, „ich bin hier!“ Der Sohn sagte,“da siehst du, dein Freund kommt nicht einmal an die Tür.“Darauf der Vater:“Nein, nein, warten wir und schauen, was passiert.“ Ungefähr 10 Minuten später kam der Freund, öffnete und brachte sie herein. „Was ist los?“ fragte er. Der Vater sagte, „Ich habe jemanden ermordet, und so sind wir jetzt zu dir um Hilfe gekommen.“ „Ich wußte, daß etwas passiert sein muß, warum sonst würdest du um diese Uhrzeit kommen, und so habe ich schon allen Schmuck meiner Frau zusammengesammelt. Wenn du nämlich Geld brauchst, ist es besser, wenn ich dir den Schmuck gebe. Deshalb habe ich so lange gebraucht. Und wenn du einen Mord begangen hast, dann macht das nichts. Du hast Kinder, ich nicht, also sage besser, daß ich es war. Erzähle mir, wie der Mord passiert ist, ich nehme ihn auf mich.“ Der Sohn war überrascht. Und der Vater sagte, „schau, das ist mein Freund. Du hattest 20 Freunde und ich nur einen. Das ist Freundschaft.“ Und diese Art von Freundschaft sollten wir Sahaja Yogis haben.

Mit einem Freund kann man einfach nicht angespannt sein, das ist das erste Zeichen. Und wenn euer Freund bei euch sitzt, werdet ihr nicht einnicken oder schlafen, sondern genießen. Ich bin einmal mit dem Zug gefahren, und in diesem waren 2 benachbarte Abteile. In einem Abteil waren ich und eine alte Dame. Das heißt, ich war älter als sie, aber sie dachte, sie sei älter. Und sie versuchte zu schlafen. Im anderen Abteil waren 2 Freunde. Sie hatten sich nach langer Zeit getroffen und so genossen sie es. Der eine schlug den anderen, hin und her, und er sagte, „Hey, du! „und so fort. Und die Frau sagte, „sehen Sie sich diese Leute an, sie lassen uns nicht schlafen,“ und ging hinüber und schrie sie an: „Werdet ihr jetzt mit diesem Blödsinn aufhören? Was macht ihr da ?“ Sie sagten: „Wir haben einander nach einer sehr langen Zeit wiedergesehen, und so freuen wir uns!“ „So geht das aber nicht!“ sagte sie, „wenn ihr euch freut, wieso schlagt ihr einander dann? Und sprecht nicht mehr so laut!“ Dann ging sie. Daraufhin ging ich hinüber und sagte:“ Seid nur laut, aber sagt nicht, daß ich da war, ich werde zusperren und diese Frau wird nicht mehr herüberkommen.“ Sie waren überrascht.Ich sagte:“Ich habe Freude an der Art, wie ihr aneinander Freude habt.“ Sie fragten, „wollen Sie nicht schlafen?“ Ich sagte, „nein, nein, ich möchte hören, was ihr zueinander sagt.“ Und sie waren überrascht, wie ich ihre Art, einander zu stoßen und einander Freude zu haben genießen konnte.
Und so müssen wir Freunde sein. Wir müssen teilen und das Teilen genießen. Da gibt es keine große Ernsthaftigkeit. Wie könnt ihr mit eurem Freund so ernst sein? Nur entspannt, die Gesellschaft des anderen genießend. Auch wenn ihr streiten müßt, streitet, das macht nichts. Auch wenn ihr verschiedene Ansichten habt, ist das in Ordnung. Aber ihr solltet euch eurem Freund nicht aufdrängen und umgekehrt, sondern ihr solltet versuchen, einander zu verstehen. So lernen wir soviel. Wir müssen soviel voneinander lernen. Ihr werdet zu Beispiel überrascht sein, aber ich habe so viel von den Franzosen gelernt, viele Dinge, ihre Art von Kunst, ihre Ideen über Kunst, ihre Musik, ihre Kultur – man kann vieles lernen. Und ihr habt Freunde in Indien, ihr habt Freunde überall, jetzt sogar in Südamerika. Überall habt ihr Freunde. Ihr tragt einfach nur meinen Badge, das ist alles, alle werden sich um euch bemühen, alles für euch tun.
Haltet Euch einmal so eine Art von Freundschaft in dieser Welt vor Augen. Wo wir auch hingehen, überall haben wir Tausende von Freunden. Und wir in uns selbst müssen wissen, daß wir selbst sehr, sehr freundlich zu sein haben. Zwischen Freunden herrscht Offenheit, kein Zumachen, keine Spannung, keine Formalität. Und Vertrauen. Soviel, daß ihr mit ihnen über alles sprechen könnt, was eure Bedürfnisse sind und welche Probleme ihr habt.

Ich hoffe, ihr versteht, daß Liebe völlige Freiheit bedeutet, für euch selbst und für die anderen. Wenn ihr jemanden liebt, dann heißt da völlige Freiheit und Verständnis. Diese Liebe muß jedoch sehr, sehr rein sein. Ihr müßt diese Freundschaft spüren, dann werdet ihr sehr stolz darauf sein, so viele Freunde, wirkliche Freunde zu haben. Ihr werdet so viele Freunde haben, die wirkliche Freunde sind. Ihr werdet euch intensiv als große Persönlichkeit fühlen, die auf dieser Welt so viele Freunde hat. Ihr seid nicht allein.

Stellt Euch die Situation in früheren Zeiten vor. So viele Heilige, so viele großartige Seelen wurden geboren, aber sie wurden als Einzelpersonen behandelt, gequält, getötet, vergiftet, sie waren allein. Ihr seid es nicht. Ihr seid einander alle Freunde, aber der großartigste Freund, den ihr habt, ist die göttliche Kraft, die für euch sorgt und alles für euch tut. Wenn ihr diese Art von entspannter, schöner Wachheit in euch habt, werdet ihr das Leben genießen, Sahaja Yoga dazugewinnen. Wenn ihr das aber untereinander nicht habt, dann werden die Leute sagen: „Oh, Shri Mataji, was immer du auch sagst, die Sahaja Yogis sind aber nichts wert.“
Also laßt uns heute in diesem Land Frankreich, wo wir Befreiung bekommen haben, wo wir für Befreiung gekämpft haben, mit der wirklichen Befreiung beginnen, der Befreiung unserer Seele, unseres Geistes, um zu genießen, alles Vorhandene mit Verständnis genießen zu können.

Möge Gott euch segnen.