Shri Mahasaraswati Puja

Auckland (New Zealand)

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Shri Mahasaraswati Puja, Auckland (New Zealand), 23 February 1992.

Ich sehe nun viel mehr Neuseeländer und freue Mich, euch alle hier zu sehen. Heute sollten wir ein Mahasaraswati-Puja haben. Das wäre eine gute Sache, denn wir hatten Mahalakshmi, also lasst uns Mahasaraswati haben.
Wie ihr alle wisst, befindet sich das Mahasaraswati-Prinzip auf der Rechten Seite. Zuerst ist das Brahmadeva-Prinzip, welches das Saraswati-Prinzip ist; dann trägt uns Mahasaraswati zum Prinzip von Mahabrahmadeva, das Hiranyagarbha genannt wird. Dieses Hiranyagarbha-Prinzip ist sehr wichtig für Sahaja Yogis.

Jene, die zu viel denken oder über die Maßen kreativ sind, ohne die Realisation zu haben; jene, die sich in Poesie, Literatur, Musik oder Malerei ausdrücken, in allen Arten der Kunst, wenn sie keine Realisierten Seelen sind, dann gehen sie in das Extrem der Linken oder der Rechten Seite. Wenn da zum Beispiel ein Künstler ist, der auf die Rechte Seite geht, dann werden seine Bilder mit der Zeit einen extrem brutalen Ausdruck bekommen. Er wird vorzugsweise etwas sehr Gewalttätiges darstellen, und er wird eher ein Mann sein, der unflexibel ist. Er wird seinen eigenen Stil haben und nicht in einen anderen Stil hinüberwechseln können. Stets wird er denselben Stil benutzen und sich nicht einem anderen Stil zuwenden. In seinen Werken wird er einen strengen Charakter entwickeln. Und wenn er dessen schließlich überdrüssig ist, wird er sich einer Art Abstrakter Kunst zuwenden – doch ohne Realisation kann die Abstrakte Kunst sehr absurd und seltsam werden.

Ich habe diese Extreme gesehen. Zum Beispiel Leute, die große Leintücher auf den Boden legten, eine Menge Ölfarben darauf gossen und sich dann darüber rollten, – das sollte dann ein Gemälde sein. Sie sagen, das sei spontan, weil sie darauf gefallen sind oder sich darin gewälzt haben, also sei das Ergebnis ein spontanes Gemälde.
Aber die spontane Malerei muss aus einer spontanen Persönlichkeit entstehen, und nicht dadurch, dass man sich darüber wälzt oder so was in der Art. Ich meine, sie tun alles Mögliche und es gibt keine Grenzen für die unsinnigen Dinge, die sie sich ausdenken. Und sie glauben, dass sie eine Menge erreicht haben und viel geleistet haben. Und sie verkaufen es auch an solche Leute, die zu sehr auf der Rechten Seite sind, die mögen das. Sie betreiben großen Aufwand, um solche Bilder zu schaffen.

Ebenso ist es mit der heutigen Popmusik, die sehr aggressiv ist, sie führt zum gleichen Ergebnis. Weil ihr nicht aufsteigen könnt, bewegt ihr euch nach ‚rechts’. Und diese Popmusik wurde nun so fürchterlich laut, Ich weiß nicht wie Ich das nennen soll. Sie kann euch absolut taub machen, wenn ihr sie hört. Und die ganze Sache, die ganzen Gesten und all das sind so hässlich und so aggressiv –, als ob sie das Mikrophon fressen würden, so kommt es mir manchmal vor, und was sie alles mit dem Mikrophon aufführen. Diese Leute beeindrucken dann solche, die ebenfalls ‚rechtslastig’ sind, und so werden sie berühmt. Aber Popularität ist nicht das Zeichen für echten Erfolg. Dieser Erfolg wird kommen und wieder gehen.

Alle diese Künstler und Maler kommen und gehen, sie haben keine Bedeutung, sie sind nur von kurzer Dauer. Die Geschichte spricht dann von denen, die im Zentrum waren, und nie von jenen Leuten, die ins Extrem gegangen sind. Gott allein weiß, wie viele schon gekommen und verschwunden sind. Und diejenigen, welche heute in dieser Art malen und singen, werden morgen vergessen sein.
Es kommt einer nach dem anderen. Seht, eine Verrücktheit entsteht, eine kommt und wieder geht, – es sind also verrückte Leute, die diese Verrücktheiten kreieren, und diejenigen, die so verrückt sind wie sie, erfreuen sich an diesen Verrücktheiten. Es läuft also auf etwas hinaus, das nutzlos ist, und das hinterlässt keinen Eindruck in der Geschichte. Das ist also der ‚rechtsseitige’ Unsinn, hervorgegangen aus der ‚Rechts-Bewegung’ des Sympathikus, indem man zu weit geht in der Kreativität und im Schreiben.

Da gab es viele Schriftsteller der Englischen Sprache, wie ihr wisst. Man kann bei Shakespeare beginnen, der die Sinnlosigkeit der menschlichen Unternehmungen aufzeigte wie jemand, den man avadhūta nennt, also einer, der in seinem spirituellen Leben einen hohen Grad der Entwicklung erreicht hat. Er kann die Vergeblichkeit der menschlichen Bestrebungen sehen und bringt sie an einen Punkt, wo sie über die dummen und menschlichen Anstrengungen hinauswachsen müssen und sich solchen Bemühungen zuwenden, die etwas Höheres einbringen und auch etwas schaffen, das dauerhaften Wert hat.

Dann haben wir auch – in der Englischen Sprache meine Ich – [..] Somerset Maugham und alle diese. Sie sind sehr zentrierte Leute, auch Cronin war so, würde Ich sagen. Doch dann kam Hemingway, und er bewegte sich auf die Rechte Seite. Über die Gegenwart kann Ich nichts sagen, denn Ich lese keine modernen Romane, weil sie voll von Schmutz sind. Also geht man auf die Rechte Seite.
Zum einen geht man auf die Rechte Seite und spricht über alle Arten von Gewalt und all das, was für den menschlichen Genuss absolut nicht angenehm ist, das sage Ich euch. Aber sie schreiben weiter und die Leute mögen das. Die Leute wollen über Hitler lesen; sie wollen lesen, wie Menschen umgebracht wurden, Geschichten vom Krieg, dieses und jenes. Sie wollen Filme sehen, die voller Gewalt sind, wo getötet wird und all das, damit ihr eigenes Verlangen nach Gewalt befriedigt wird, indem sie solche Dinge in den Filmen sehen, oder sie lesen Bücher von solcher Art.

Wenn Künstler auf die Linke Seite gehen, dann ist es so wie mit den Musikern, über die Ich gesprochen habe: Sie leiden die ganze Zeit an einer Art ‚Griechischer Tragödie’. Fortwährend weinen sie und erzählen über die Tragödie des Lebens und wie traurig sie sind. Ich meine, sie weinen immerzu und bringen andere ebenfalls zum Weinen. Es gibt keine Hoffnung für sie und sie fahren fort, solche dummen Dinge zu tun.

Wir haben viele Künstler dieser Art, speziell Franzosen. Französische Schriftsteller und auch Poeten und Maler, die sind sehr linkslastig, denn sie trinken viel. Wenn man in irgendein französisches Dorf geht, findet man nach sieben Uhr keine einzige Person auf der Straße. Und wenn man sich nach dem Weg erkundigen will und an eine Tür klopft, um nach einer Straße zu fragen, sind sie bereits um sieben Uhr betrunken.
Dadurch werden sie extrem überromantisch, singen romantische Lieder, haben aber nichts Romantisches in ihrem Leben. Es ist nur eine Art imaginärer Romantik und sie leben in dieser imaginären Welt von Schmerz und Leid, und sie haben ihre eigenen Vorstellungen über ihre eigenen romantischen Modelle, die sie in ihren Köpfen formten mit ihrer Linken Seite.

Die Dichter und Schriftsteller gehen also auf die Linke Seite, so wie wir zum Beispiel in Indien solche Moslems hatten, die viel tranken und eine Sache begannen, die man ghazal nennt, – und dieses ghazal ist nichts als Weinen. Ihr seht das in bestimmten Poeten, wir haben solche an einem anderen Platz, wo es viele Dichter gab, die Gott suchten und schrien: „O Gott, wann werde ich Dich treffen?“ Sie singen in der Getrenntheit von Gott, nicht in Einheit; nicht im Yoga, sondern in der Getrenntheit singen sie: „Wann werde ich Dich treffen, o Gott?“ und diese Dinge. Und all die Leute, die noch immer suchen, mögen solche Lieder.

Bis hierher ist es in Ordnung, aber dann gibt es eine Menge grotesker Typen von Schriftstellern, die so abscheuliche Dinge schreiben, dass man meint, in der Hölle zu sein; die Art ihrer Beschreibungen ist einfach grauenhaft. In Sanskrit nennt man das bibhatsa. Es ist die Beschreibung von sehr schmutzigen Dingen, die es früher nicht einmal in der englischen Sprache gab. Nie sah Ich so etwas, aber jetzt sind manche Bücher voll von Schmutz und schrecklichen Sex-Beschreibungen, dass man es nicht aushält.

Dies alles kommt mit der Bewegung auf die Linke Seite. Seht ihr, die Gesellschaft bewegt sich manchmal nach ‚rechts’, manchmal nach ‚links’. Wenn sie sich auf die Rechte Seite bewegt, mögen die Leute die ‚rechtsseitigen’ Dinge, wenn sie sich auf die Linke Seite bewegt, mögen sie ‚linksseitige’ Dinge. Es gibt also auch diese zwei Typen von Naturell, daher schätzen sie diese Dinge, und überflüssigerweise glauben sie, dass sie tragisch sind.

Ihr wisst über die Griechische Tragödie, dass sie eine sehr fundamentale Sache ist. Ich würde sagen, für die westliche Literatur ist es eine Griechische Tragödie, wenn eine Frau einen Mann heiratet, sie aber ihren Mann nicht liebt und sie daher einen anderen liebt, da hat man die Tragödie. Ich meine, es ist eine künstlich erzeugte Tragödie, die zeigen (sollte), dass man mit einem Mann verheiratet ist und mit ihm glücklich sein soll. Ich meine, wenn der Mann schlecht ist und schwer zu ertragen, dann kann man ihn selbstverständlich aufgeben. Aber was bringt es, sich nach einem Mann zu verzehren, aber mit einem anderen leben?
Ihr habt sicher von Tolstoi gehört, der ebenfalls eine große Realisierte Seele war. Er schrieb Anna Karenina, und er sah, dass die Figur der Anna Karenina letztendlich Selbstmord begehen würde. Denn was sie tat, war falsch. Er zeigte sie ganze Sache so schön auf, und auch die Selbstbeobachtung, die die ganze Zeit über herrscht, und auch die Sinnlosigkeit dieser Art von Romanze.

All dies zeigt uns also, dass es zur gleichen Zeit Leute gibt, die im Zentrum sind. Ich würde sagen, von den französischen Schriftstellern war auch Maupassant einer von denen, die Ich dem Zentrum zuordnen würde. Er zeigte beide Seiten und zeigte auch die Rechte Seite. Wir hatten Goethe, wir hatten verschiedene Leute in Europa und England, in der englischen Sprache, denn Ich spreche über die englische Sprache. Aber auch in Sanskrit, in Hindi, in jeder Sprache haben wir Leute dieser Art, vermehrt in Sanskrit. Da haben wir nicht so viele Leute mit dieser Rechten oder Linken Seite. Der Grund dafür ist der, dass es für Literatur einige Regeln und Richtlinien gibt. In Indien gibt es nicht die westliche Idee vom unabhängigen Künstler. Das ist nicht akzeptiert.

Sogar in der Literatur gibt es eine gewisse Beschränkung. Was ist Literatur? Sahitya, man nennt es sa-hita, das bedeutet wohlwollend. Sahita bedeutet, dass etwas wohlwollend ist. Ist etwas nicht wohlwollend, dann ist es nicht sahitya, ist es nicht Literatur. Dann ist es Schund. Diese Beschränkung gibt es also, die von großen Heiligen und Sehern gegeben wurde, und sie ist immer noch üblich und akzeptiert. Natürlich weichen manche ein wenig ab, ein Bisschen weichen sie ab, aber wenn sie abweichen, geht die Sache außerhalb der Gesellschaft, die Leute lesen es einfach nicht.

Beispielsweise müssen einige Leute das Kamasutra oder so etwas vor langer Zeit geschrieben haben, aber wir kannten es nicht, wir lasen nie darüber, bis die Deutschen kamen und ein Getue darum machten; wir wussten nicht, dass es solche Bücher gab. Sogar heute weiß Ich nicht, wer es geschrieben hat und Ich habe nie so ein Buch gelesen, Ich habe es nie mit eigenen Augen gesehen, wir haben nur darüber gehört, dass Leute so etwas geschrieben haben. Eigentlich ist es so, wenn man einen normalen Menschen in Indien fragt – auch wenn er ein Gelehrter ist –, wird er sagen: „Was ist das? Ich habe nie davon gehört.“ Aber die Deutschen oder die Japaner sind sehr darauf spezialisiert, sie wollen all diese Sachen finden.

Diese Kreationen der Hässlichkeit oder Unsitte, all das ist auch eine Kompensation für Leute, die sehr ‚rechtsseitig’ sind, denn ein ‚rechtsseitiger’ Mensch wird sich immer dem Trinken hingeben. Er will kompensieren, also wird auch der ‚rechtslastige’ Mensch diese schrecklichen Dinge mögen, nur um seinen Durst nach Macht zu stillen. Er ist so wild und möchte dann diese Bewegung ein bisschen neutralisieren, so dass das ‚rechtsseitige’ Verhalten ein wenig von der Linken Seite ausgeglichen wird. Die Leute auf der Rechten Seite wenden sich also dem Trinken zu.

Ihr könnt sehen, Leute arbeiten hart, und an zwei Nächten, Samstag und Sonntag, sind sie bloß betrunken. Am Montag kommen sie dann mit einem Katzenjammer. Seht, es ist sehr interessant zu beobachten, wie Menschen sind. An fünf Tagen schuften und schuften und schuften sie, und dann verbringen sie zwei Tage in einer Art Winterschlaf und sind für die ganze Welt verloren. Ob sie Ärzte sind oder gebildete Fachleute, kümmert sie nicht. Was sie in fünf Tagen verdienen, verprassen sie in den zwei Tagen beim Trinken. So kommt der totale Gewinn, der in all dieser Kreativität steckt.

Wenn diese extremen Dinge Wirkung zeigen, dann bekommt der Künstler all die Dinge satt, die ringsum vorgehen. Dann erwächst in ihm eine subtilere/höhere Einstellung zur Kreativität, zu Kunst, zu Büchern und all dem, und er beginnt, über wahres und reines Wissen zu lesen. Er will Malerei sehen und Musik hören, die von der Göttlichkeit, vom Göttlichen sprechen. Diese ganze Verrücktheit veranlasst ihn zu denken, dass wir nun etwas Besseres tun sollten, und dann arbeitet das Mahasaraswati-Prinzip aus. Aber auch dann, wenn sie an Gott denken, geraten sie in Fallen.

Zum Beispiel, wenn jemand einer gewissen Art von Religion verfällt. Wie ihr wisst, sind diese so genannten Religionen bloß an Geld oder an Macht interessiert. Sie sind in keiner Weise am Geist interessiert. Weil sie nicht am Geist orientiert sind, geben sie den Menschen eine Persönlichkeit, die bloß mental ist. Wenn ihr sie nach den Upanishaden fragt, werden sie Verse über Verse rezitieren. Über die Gita werden sie stundenlange Vorträge halten. Wenn ihr diesen Chinmoy anhört, er spricht viele Stunden über die Gita, bis ihr zu Tode gelangweilt seid von seinen Lektionen. Er kann darüber sprechen, aber nichts ist innen. Innen ist nichts, und was immer sie sprechen, hat auch keine Wirkung auf andere, denn sie sind keine erwachten Menschen, sie sind nicht mit dem Göttlichen verbunden, und was immer sie tun, ist bloß mental.

Wenn also das Mahasaraswati-Prinzip erweckt ist, seht ihr klar: „Dies ist mental, dies ist nicht die Wahrheit, es muss etwas Höheres geben!“ Sie lesen alle spirituellen Werke ihrer eigenen Religion, in die sie hineingeboren wurden, dann gehen sie hinaus und lesen auch über andere Religionen. Wenn man dann zu dem Punkt kommt, dass alle Religionen dasselbe sagen, dann kommt man zum Agnya-Punkt. Erst an diesem Agnya-Punkt wird einem plötzlich klar, dass da etwas falsch läuft, dass die Leute die Religion nur mental erfassen, und dass jenseits davon etwas sein muss. Wenn an diesem Punkt jemand seine Realisation erhält, nimmt er sie leicht an.

Aber das Mahasaraswati-Prinzip muss in allen Leuten erweckt werden, die Musiker sind, Künstler sind und so weiter. Jene, die diesen Status erreicht haben, können leicht die Realisation bekommen. Ich habe so manche Leute gesehen, die heute große Künstler sind, aber als sie das erste Mal zu Mir kamen, überhaupt nicht bekannt waren. Als sie zu Mir kamen, erhielten sie nur vom Singen die Realisation, nur beim Singen. Oder es gab da einen Herrn, der einmal für Mich Tabla spielte, nicht sehr gut, – und später sah Ich ihn wieder in Pune, da spielte er sehr gut, und Ich sagte: „Das ist dieser Herr!“ Aber jemand sagte: „Nein, Mutter, er ist es nicht, denn jener war nicht so ein guter Spieler!“ Ich sagte: „In Ordnung!“

Ich hatte einige Blumen für diese Musiker mitgebracht, die Ich überbringen ließ. Er kam angerannt und berührte Meine Füße: „Mutter, hast Du mich nicht erkannt?“ Ich sagte: „Das habe Ich, deshalb brachte Ich dir die Blumen!“ Ich wusste nicht, was Ich sagen sollte. Aber die Art und Weise, wie er sich verbessert hat! – Nun ist er ein weltberühmter Tabla-Spieler, weltberühmt.
Es geschah mit vielen Leuten, auch mit Sarod-Spielern, mit Sitar-Spielern, so viele haben eine Menge erreicht. Musiker, die zu Mir kamen, sagten nachher: „Bitte hilf uns, unsere Kreativität zu fördern!“ Ich sagte nur: „Kommt einfach zu Sahaj – das ist alles!“

Und als sie erweckt wurden – überraschenderweise sind die meisten davon heute sehr bekannte Musiker und in Indien sehr berühmt. Die westlichen Musiker natürlich – Ich weiß nicht, wohin Ich Meine Hände legen soll… Die Art, wie sie schreien heutzutage, Ich glaube, ihre Kehlen werden versagen oder so etwas in der Art. Dann werden sie vielleicht zu Mir kommen.

Aber im Ganzen ist Meine Vorstellung die, dass jene, welche die Mahasaraswati-Ebene durch Lesen, durch Kreativität, durch Schreiben oder irgendetwas erreicht haben, wenn sie einen bestimmten Zustand des Agnya erreichen, sie entweder enttäuscht werden und auf die Linke Seite gehen und absolut denken, dass das alles nutzlos ist; – oder wenn sie die Realisation bekommen, dass sie sehr dynamische Künstler werden, dynamische Schriftsteller, die etwas schaffen, das ewigen Wert hat.
Viele Sahaja Yogis, die nie auf einer Bühne gesprochen haben, die nie auf der Bühne standen, sie sagten: „Wir hatten Lampenfieber!“ Überraschenderweise wurden sie alle große Redner und sprechen sehr gut und wissen so viel.

Das ist also das Mahasaraswati-Prinzip. Es macht euch zu einer feinsinnigeren Person und ihr werdet gewahr, dass das grobe Verständnis, das wir über die Kunst und die Kreativität haben, feiner werden muss, und dass wir subtilere Menschen sein müssen. Und nur solche Schriftsteller, die subtilere Menschen sind, werden die Leute ansprechen.
William Blake zum Beispiel wurde als verrückter Poet betrachtet. In Indien habe Ich nie über ihn gelesen. Ich habe ihn aus eigenem Antrieb gelesen, aber im College oder auf der Universität hat man nie von ihm erfahren, in den Büchern gab es keinen William Blake.

Aber wenn ihr zu diesen Leuten geht und mit ihnen sprecht… Da gab es einen, der Mascaró hieß – er übersetzte die Gita ins Englische –, er ist ein großartiger Mensch. Ich glaube, er war Italiener; nun lebt er nicht mehr. Er lebte in der Nähe von Cambridge. Ich habe ihn besucht, er war sehr bestrebt, Mich zu treffen. Und als Ich hinkam – ihr werdet überrascht sein – begrüßte er Mich mit einem Aarti und sagte ein Mantra in Sanskrit: „O Gott, Du bist in mein Haus gekommen! Was habe ich in meinen vorigen Leben getan, dass Du in mein Haus kamst?“

Was für ein bezaubernder Poet er war, seht ihr, und er sprach in Sanskrit, er war ein Meister des Sanskrit. Also fragte Ich ihn: „Von welchem Buch hast Du dieses Gedicht?“ Er sagte: „Ich dichtete es selbst!“ Wie schön das war. Und dann sprach er einige Dinge von der Gita und so weiter. Zu dieser Zeit war er schon recht alt, er war 80 Jahre alt. Er sagte: „Mutter, vielleicht vermagst Du es, die Engländer zu ändern, denn ich glaube nicht, dass ich etwas erreicht habe. Sogar die Gita, die ich übersetzt habe, lesen sie nur – sie lesen die Gita, das ist alles. Was nützt meine Übersetzung? So wie die Bibel lesen sie jetzt die Gita nach Wort und Buchstaben. Somit ist es darum geschehen. Wozu habe ich diese Arbeit gemacht?“

Er war sehr enttäuscht über die ganze Sache. Und er sagte: „Was willst Du ausarbeiten? Wie willst Du das bewerkstelligen?“ Ich sagte: „In Ordnung, Ich werde es versuchen.“ Er sagte: „Natürlich, Du bist da. Du bist eine Inkarnation. Ich weiß, Du wirst es ausarbeiten.“ Er erkannte Mich. Er schrieb Mir auch einen sehr netten Brief, dann starb er. So ein netter Mann, der einiges erleiden musste. Niemand versuchte ihn zu verstehen. Er sagte: „Ich sprach zu vielen Wissenschaftlern, doch sie sind zu nichts zu gebrauchen und sehr oberflächlich. Ich glaube nicht, dass Du in diesem England viel tun kannst, es ist ein sehr oberflächliches Land.“

Da waren mindestens 20 englische Sahaja Yogis bei Mir, die das auch hörten. Er sagte: „Sie sind extrem oberflächlich, diese Sprache ist oberflächlich, sie wissen nichts über den Spirit oder über die Kundalini.“
Und er war ein sehr belesener und sehr tiefer Mensch und er erzählte Mir, dass er während seines Studiums allmählich das Mahasaraswati-Prinzip spürte… Er sagte nicht „Mahasaraswati“, aber er spürte, dass es ein subtileres Wissen gibt.

Er wandte sich also Büchern zu wie der Gita, und dann merkte er, dass es wieder bloß beim Lesen blieb. Es ist dasselbe wie eine Übersetzung, und besonders nachdem er die Gita übersetzte, erstaunte es ihn, dass die Leute sie genauso lasen wie sie es von der Bibel gewohnt waren.
Dann sagte er: „Ich weiß nicht, wie, aber eines Tages betete ich zu Mutter Maria und zum Heiligen Geist und ich bekam meine Realisation.“ Er war eine Realisierte Seele und er sah Mich im Traum, seht ihr. Er sagte: „Im Traum kamst Du und gabst mir die Realisation!“ Es ist erstaunlich, er sah Mich im Traum und bekam (die Realisation).
Es gibt noch ein paar andere Leute, die sie bekamen, aber er war besonders. Ich war sehr überrascht, als Ich in sein Haus kam und er Mich sofort erkannte und sagte: „Ich habe Dich in meinem Traum gesehen. Du bist gekommen und hast mir die Kundalini erweckt und mir die Realisation gegeben.“

Ihr könnt euch also vorstellen, wie bewundernswert dieser Herr gelagert war, wie subtil, – er befand sich am Agnya-Punkt. Er hatte einfach einen Traum und bekam die Realisation. Und er sagte: „Das ganze Wissen hat sich mir nun um vieles mehr enthüllt.“ Und dann setzte er sich zu Mir und sagte: „Kannst Du noch eine Weile bleiben?“ Ich sagte: „Ich reise nun ab.“ Aber er hat mindestens fünf Stunden lang zu Mir gesprochen. Er wurde nicht müde und wollte Mich nicht gehen lassen. Dieser alte Mann saß bei Meinen Füßen, – Ich sagte zu ihm: „Setz dich doch auf den Stuhl!“ „Nein, es geht mir sehr gut, wenn ich mit Dir hier sitze.“

Dies geschieht also mit uns, wenn sich das Mahasaraswati-Prinzip in uns entwickelt. Jedoch müssen wir es zulassen, dass es in uns wächst. In Sahaja Yoga heißt es nicht, dass wir keine Bücher lesen sollen, überhaupt nicht. Wir sollen lesen, aber wir müssen in den Büchern die subtilen Stellen erkennen und für uns selbst erkennen.

Ich lese keine Schriften, denn für Mich ist es nicht notwendig zu lesen. Aber als Ich begann, diese Intellektuellen zu lesen, um zu sehen, was sie zu sagen haben, erstaunte es Mich, dass sie dasselbe sagen. Da ist nichts Neues. Was Ich weiß, was Ich sage, das sagen sie auch. Da ist nichts Neues darin, da ist nichts Besonderes daran. Was diese Leute sagen, ist dasselbe, was in all den Schriften gesagt wurde. Indem man aber diese Dinge bloß sagt, wie sollen sie sich ausbreiten? Nichts geschieht. Es wird wieder nur etwas sein, das außen geschieht, und es wird verschwinden. Es wird nicht zu einem Teil eures Wesens, es muss aber verinnerlicht werden. Das ist nur möglich, wenn der Geist in eure Aufmerksamkeit kommt. Es gibt keinen anderen Ausweg.

Glücklicherweise seid ihr alle Realisierte Seelen und euer Mahasaraswati(-Prinzip) ist stark vorhanden. Jedoch würde Ich sagen, dass ihr lesen sollt. Lest Bücher von Wert und versteht, wie genau Sahaja Yoga darin vorhanden ist. Welche Schriften ihr auch hernehmt, werdet ihr überrascht sein, dass alle diese Bücher von Sahaja Yoga sprechen. Vielleicht nicht über das ganze, aber Teile von Sahaja Yoga befinden sich dabei. Alle sprechen sie von irgendeinem Teil von Sahaja Yoga, nicht vom ganzen, denn sie entstanden zu unterschiedlichen Zeiten. Und nun in Sahaja Yoga ist die Zeit, wo ihr das komplette, ganzheitliche Wissen der bereits vorhandenen religiösen Idee haben müsst. Komplett ganzheitlich. Dadurch versteht ihr, dass alle Religionen ganzheitlich sind.
Dass man nicht mehr lesen soll, nachdem man in Sahaja Yoga gekommen ist, ist eine falsche Meinung. Man sollte lesen und verstehen, was andere gesagt haben und worin sie falsch liegen. Aber ihr solltet nicht diese unsinnigen Leute lesen, von denen ihr wisst, dass sie unsinnig sind.

Unlängst bekam Ich dieses Buch über ‚Christliche Wissenschaft’. Es beinhaltet nichts anderes als die Bibel, es ist nichts Besonderes daran. Sie sagen, ihr sollt dieses nicht tun und jenes nicht tun und so weiter. Das steht alles in der Bibel. Was Neues erzählen sie? Nichts. Dafür braucht man keine Wissenschaft, es ist schon alles da. Aber sie machen Geld damit, indem sie dies und jenes erklären. Keine Erklärungen sind nötig, denn der Punkt ist, dass das in einem selbst entstehen muss, aber das tut es nicht.

Das Mahasaraswati-Prinzip ist also in uns erweckt, und wir müssen lesen und die subtile Seite des Wachsens des Gedankens sehen, wie er aufkam und wie er subtiler und subtiler wurde, und wie so viele Leute in der Welt daran mitgearbeitet haben. Es gibt so viele Künstler, so viele Musiker, so viele Schriftsteller, die zum zentralen Weg des Sushumna wirklich beigetragen haben, denn sie wurden Realisierte Seelen oder waren Realisierte Seelen. Manche waren so geboren – manche wurden es, und schrieben dann vollkommen über das Yoga.

Zum Beispiel Rabindranath Tagore. Zu Beginn schreibt er: ‚Wie kann ich dich treffen, und wann, mein Freund?’, und so weiter. Lieder des Getrenntseins, wie ihr sie nennt. [unhörbar] Später bekam er seine Realisation, denn er wurde immer subtiler und subtiler und subtiler. Und dann schrieb er über das Zusammentreffen, seine Begegnung mit dem Geist, davon schrieb er dann. Diese Dinge entwickeln sich für manche Menschen in solcher Weise, dass sie durch ihre Feinsinnigkeit einen Punkt der Realisation erreichen.

Dasselbe geschah auch mit Buddha. Er tat es ebenso. Er entsagte allem, entsagte Seiner Familie, ging hinaus, studierte die Upanishaden und viele andere Schriften. Alles las Er und letztendlich erreichte Er Gaya, wo Er unter einem Banyan-Baum schlief. Er war müde und hatte genug von alldem – und während Er schlief, bekam Er Seine Realisation. Und das ist es, was sehr bedeutsam ist! Aber für die Buddhisten ist das wichtig, was Er zuvor getan hat. Sie wollen auch allem entsagen und sanyasis werden. Doch indem man das wird, wird nichts geschehen. Auch wenn man nach Gaya geht und dort schläft, wird es nicht geschehen. Es geschah (mit Buddha), denn Er war ein reiner Sucher, ein wahrer Sucher, deshalb geschah es.

Sahaja Yogis hingegen brauchen nichts dergleichen zu tun, sie bekommen einfach die Realisation. Denn Ich denke, die meisten von ihnen haben in ihren früheren Leben den Großteil ihrer Probleme überwunden und haben erkannt, dass all diese Dinge nichts wert sind, dass sie unsinnig sind. Oder vielleicht haben sie auch in diesem Leben erkannt, dass das alles Unsinn ist. Und dann müssen sie zu Sahaja Yoga gekommen sein. Es ist also ein großes Glück für euch, dass ihr hier seid und eure Realisation erhalten habt und Spaß habt.

Möge Gott euch segnen!

Eine andere Seite habe Ich übrig gelassen, die politische Seite – auf der Rechten Seite, seht ihr. Sogar in der Politik wird das Wachstum immer subtiler. Wie in Russland, kann man sagen, wo man so sehr auf Macht ausgerichtet war, nicht auf Geld ausgerichtet. Der Kommunismus in seiner Machtorientiertheit erreichte eine Stelle, dass jemand wie Gorbatschow kommen musste, um ihn auf ein ordentliches Maß zu bringen, – und er kam auf einem ‚zentralen Weg’. Er wollte keine vollständige Demokratie wie es sie in Amerika gibt – das ist eine Dämonokratie –, sondern er wollte eine ausgeglichene Sache. Bis jetzt war es ihm nicht möglich zu bewerkstelligen – doch Ich bin sicher, dass er es eines Tages schaffen wird –, aber er wird in der ganzen Welt berühmt sein für seinen großen Gedanken und sein großes Werk der Entschärfung der Spannungen zwischen den zwei Ideologien. Und er hat so etwas Gutes getan, dass es keinen Krieg geben wird; – Ich meine keinen großen Weltkrieg, aber es könnte da und dort ein kleiner entstehen. Diese Gefahr besteht nämlich durch das Problem des Fundamentalismus, – nicht wegen der Politik, sondern wegen des Fundamentalismus.

Das Problem heute ist der Fundamentalismus, und der kommt ebenfalls von der Rechten Seite, absolut. Die Fundamentalisten sind allesamt ‚rechtsseitige’ Leute, und diese Rechtslastigkeit bringt sie in jedes Extrem der Gewalt, oder in manchen Fällen ist es wirklich Verrücktheit und Irrsinn.

Aber eine neue Krankheit ist nun aufgetaucht bei solchen, die zu sehr auf die Rechte Seite gehen, sie wird Yuppie-Krankheit genannt. Dabei fällt der gesamte bewusste Verstand aus und man wird wie ein Reptil. Ich habe Leute gesehen, die wie ein großer Fisch auf den Schultern getragen wurden und in einen Stuhl gesetzt wurden. Sie bekommen alles mit. Das Gehirn ist intakt und sie verstehen alles. Sie können gut sprechen, aber sie können ihre Hände nicht bewegen, ihre Füße nicht bewegen, wenn sie es wollen. Unbewusst könnten sie es, bewusst können sie es aber nicht, – und diese Krankheit ist eine Warnung für alle.

Wir müssen auch in Sahaja Yoga vorsichtig sein, denn wenn wir zu sehr auf die Rechte Seite gehen, ist das auch sehr gefährlich. Manche Leute werden sehr fanatisch und beginnen, Sahaja Yoga in einer sehr fanatischen Art zu lehren, und sie veranstalten … Ich weiß nicht, wie Ich das nennen soll. Aber manchmal sehe Ich, wie Leute in einer Art sprechen, wie man es niemals soll, denn wir sind Sahaja Yogis.

Die Hauptsache sind Liebe und Mitgefühl, die eine lebendige Kraft sind. Man muss alles mit dieser Kraft verrichten, die so eine wunderbare, lebendige Kraft ist, welche diese Blumen erschafft und alle möglichen konstruktiven Dinge verrichtet. Es sollte keine Unterdrückung oder Herrschaft oder Befehligung irgendwelcher Art geben; das sollt ihr nicht tun, und auch keine Organisation bilden, nichts dergleichen. Es ist etwas sehr Spontanes, Wunderbares, das einfach Dinge bewirkt.
So wie die Bäume in der Mutter Erde eingebettet sein müssen, so müsst ihr im Prinzip von Sahaja Yoga eingebettet sein, welches Mitgefühl, Liebe und göttliche Gnade ist. Wenn das fehlt, werdet ihr Probleme haben mit der Führerschaft und so weiter […]. Ein gewalttätiger Mensch kann nicht in Sahaja Yoga bleiben. Er muss verschwinden. Entweder er ändert sich gänzlich oder er muss verschwinden. Es funktioniert nicht mit Leuten, die rabiat sind.

Man muss verstehen, dass es für einen Sahaja Yogi keinen Unterschied macht, egal ob man in einer höheren Position ist oder nicht, ob man sehr arm ist oder sehr reich ist. Die beste Art, sich selbst zu beurteilen, ist zu prüfen, ob es wohlwollend oder gewalttätig ist, wie wir einen anderen behandeln oder ansprechen. Ist es für unsere eigene Ausbreitung oder aus einer Ich-bin-heiliger-als-du-Einstellung, oder ist es aus Güte dem anderen gegenüber? Wenn ihr euch einmal auf diese Art beurteilt, werdet ihr erstaunt sein, dass sich eure ganze Veranlagung ändern wird, eure Art zu sprechen, eure Art zu wirken.

Zum Beispiel war da heute eine Dame, die Mich überhaupt nicht zu Wort kommen ließ. Sie sprach unentwegt über etwas, das nicht wichtig war. Trotzdem hatte Ich Erfolg, denn Ich wusste, dass es jetzt nicht nötig war zu sprechen. Mit diesem Herrn kann Ich es ausarbeiten.
Es ist stets so, dass ihr versuchen solltet, die gesamte Sache als ein komplettes Spiel zu sehen und es als bloßer Zeuge zu betrachten. Wenn ihr alles im Zeugenzustand betrachtet, dann könnt ihr die ganze Situation leicht in den Griff bekommen, auch wenn ihr nicht sprecht. Wenn ihr auch gar nichts sagt, trotzdem werdet ihr im Zeugenzustand sehr mächtig, und in diesem Zustand könnt ihr mühelos viele Probleme lösen.

Möge Gott euch segnen!