Guru Puja 1992

Campus, Cabella Ligure (Italy)

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Guru Puja. Cabella Ligure (Italien), 19 Juli 1992.

Ihr habt mich gestern über den Status eines Gurus gefragt. Es handelt sich eigentlich mehr um einen Zustand, als um einen Status, weil ein Status eigentlich etwas Äußeres symbolisiert. Einen Status kann man erwerben, und auf Grund dessen kann jedermann eingestuft werden.
Hier aber handelt es sich um einen Zustand, welcher angeboren und evolviert ist und einem zum Meister macht, vorausgesetzt, daß man vorerst sein eigener Meister ist.
Wenn ihr nicht einmal euch selbst Herr seid, wie könnt ihr dann diesen Zustand erreichen! Wie schon gesagt, es ist uns angeboren, und wenn es in einer sahajen Weise in uns ist, wie können wir es dann aktivieren? Zu allererst geht es darum, gewisse Fähigkeiten zu entwickeln.
Die erste Fähigkeit ist jene, die es uns ermöglicht, gedankenfrei zu werden. Während der Meditation kann man für kurze Zeit gedankenfrei werden, aber nach und nach sollte diese Fähigkeit der Gedankenfreiheit zunehmen. Auch das kann man dann als Zustand bezeichnen. Wie aber erreichen wir diesen Zustand? Hier können die Menschen wiederum nicht begreifen, daß alles Mögliche spontan geschehen kann. Sie glauben immer, daß irgend eine Handlung dafür erbracht werden muß.
Nun, wir haben etwas sehr einfaches und zwar ein Mantra namens NIRVICHARA! Was immer man während des rezitieren dieses Mantras (Twameva Sakshat, Nirvichara…..) beobachtet, beginnt man zu bezeugen, ohne dabei zu denken! Das reine SEHEN, nur bezeugen ohne dabei zu denken, läßt diese Fähigkeit der Zeuge zu sein in uns reifen. Es ist sehr wichtig, daß ihr der Zeuge (Sakshi) werdet!
Sobald ihr der „Zeuge“ werdet, könnt ihr das Geschehene voll ermessen, subtil und grobstofflich. Ihr seht und bezeugt und es wird für einen Sahaja Yogi zu seinem Wissen.
In moderner Terminologie könnte man es folgendermaßen ausdrücken: Ihr seht etwas, es wird von eurem Verstand aufgezeichnet und manifestiert Freude, Barmherzigkeit, Wissen oder was immer die Situation verlangen mag. Ihr befindet euch nun in vielen Dimensionen und diese müßt ihr nun weiterentwickeln.
Nehmen wir an, ihr müßt mit jemandem verhandeln, der unentwegt auf euch einredet! Was macht ihr in so einem Fall? Ihr müßt gedankenfrei werden, denn somit kann sein Redeschwall euch nichts mehr anhaben, wenn ihr euch in einem anderen Bewusstseinsbereich befindet. Eure Kraft wird sich aber in diesem Bereich manifestieren und diese Person entweder abkühlen, oder dazu beitragen, daß er eine starke Zuneigung für euch verspüren wird.
Das Wort GURU bedeutet „Liebe, Anziehungskraft“ genau wie „Mutter Erde“ Anziehungskraft hat, muß auch eine Person, welche ein Guru sein will, Tiefe und Anziehungskraft aufzuweisen haben.
Wie entwickelt man nun diese Tiefe? Es gibt Leute, die sich sehr ernst und humorlos geben, das ist aber kein Anzeichen von Tiefe, den Tiefe befindet sich in einer Person und die zweite Fähigkeit besteht darin, diese Tiefe zu manifestieren. Sobald ihr zum Zeugen werdet, beginnt diese Tiefe sich zu manifestieren. Sie wird sich nicht in Form von Temperament, Ernsthaftigkeit oder ähnlichem zeigen, sondern sich so manifestieren, das das gesamte Verhalten Würde ausstrahlt. Der Zustand, den ihr erreicht habt, wird von ganz alleine wirksam werden.
Das war vor Sahaja Yoga nicht der Fall! Ihr musstet euch immer durch Worte ausdrücken, dies und jenes sagen, ja Manipulationen vornehmen etc. Nur in eurer gedankenfreien Stille könnt ihr eure Tiefe manifestieren. Diese Tiefe hat die Wirkung eines Magnets!
Den Magnet der Mutter Erde bezeichnet man als Gravitation. Durch diese Gravitation werden die Menschen angezogen. Wir befinden uns auf Mutter Erde auf Grund ihrer Anziehungskraft. Auch ihr werdet eine magnetische Persönlichkeit und Charakter entfalten, welche sofort ihre Kraft manifestiert, versucht dies zu verstehen.
Nehmen wir das Licht, welches gerade auf mich gerichtet ist, es manifestiert nichts, es spendet nur Licht. Die Sonnenstrahlen sind das beste Beispiel! Wenn die für selbstverständlich genommenen Sonnenstrahlen auf die Blätter fallen, manifestieren sie ihre Kraft, indem sie Photosynthese betreiben. Wenn ihr diese Stufe erreicht habt, wird sich alleine ein Blick von euch manifestieren, ohne dass ihr etwas gesagt oder getan habt. Nicht nur das, ihr nehmt alles auf, es entgeht euch nichts!
Viele von euch haben bemerkt, daß mir kaum etwas entgeht! Auf einer meiner Reisen in der Nähe von Sangamner sah ich rotes Gestein. Als ich zur Sprache brachte, daß wir rote Steine für Pratishthan verwenden könnten, bekam ich zur Antwort, daß es in ganz Maharashtra keine solchen gebe. Ich machte darauf aufmerksam, daß sie in der Nähe von Sangamner welche finden können, was sie bezweifelten. Manche meinten, daß sie ihnen trotz ausgedehnten Reisen nie aufgefallen wären. Als sie aber auf meinen Rat hin nach Sangamner fuhren, fanden sie Berge von diesem roten Gestein. Ich fragte mich, wohin die Leute schauen, wenn sie unterwegs sind.
Wenn ihr nun im gedankenfreien Zustand etwas bezeugt, besteht keine Blockade, das Wissen um das Gesehene zu absorbieren. Es wird aufgenommen und manifestiert. Das ist die Art und Weise, wie die göttliche Kraft in uns arbeitet. Unsere Anziehungskraft ermöglicht es uns, jene Tiefe zu erreichen, welche die göttliche Kraft berührt und manifestiert! Bis zu dem Zeitpunkt, wo wir diese Tiefe in uns manifestieren, ist Sahaja Yoga keinerlei besser als Hare Krishna, Hare Rama! Ich finde, daß dies auch der Grund ist, warum Sahaja Yogis oft ganz plötzlich entgleisen. Es ist deshalb, weil es ihnen an Tiefe fehlt, jene Tiefe, welche es ihnen ermöglicht in sich zu gehen um ihre innere Schönheit und Herrlichkeit zu entdecken und zur Manifestation der göttlichen Kraft zu benützen. Es verhält sich so, wie bei einem wackeligen, unvollständig zusammengefügten Fahrzeug, welches nicht belastbar ist, besondere Aufgaben zu erfüllen. Das Wesentlichste in eurem Leben ist diese göttliche Kraft, welche so leicht erscheinen mag. Man verspürt weder eine Last noch einen Druck! Sie kann jedoch nicht fließen, wenn man nicht rein ist und verlegte Kanäle hat. Obwohl wir nun an das göttliche Netz angeschlossen sind, können wir als Instrument nur funktionieren, wenn wir in Ordnung sind. Sind wir das nicht, können wir das, was wir hier sind um es zu vollbringen nicht manifestieren. Wir stehen weit über all diesen gewöhnlichen Instrumenten, welche die Wissenschaft hervorgebracht hat, sogar über den hochentwickeltsten und fortschrittlichsten, weil wir ein Stadium erreichen, wo wir selbst zur Wissenschaft werden. Die Wissenschaft der Wahrheit, der absoluten Wahrheit!
Das, was demnach ein Guru benötigt, ist Selbstachtung. Die Menschen begreifen nicht, wie wichtig „Selbstachtung“ ist. Um diese Selbstachtung zu erlangen, müssen wir Introspektion betreiben und verstehen, daß wir heute nicht das sind, was wir gestern waren, nämlich REALISIERTE SEELEN. Wir müssen uns dessen bewußt sein, daß wir über Kräfte verfügen, die Kraft der Liebe und Barmherzigkeit, die Kraft zur Aufnahmefähigkeit und Kreativität und vor allem die Kraft Leuten die Selbstverwirklichung zu geben. Niemand hatte je zuvor diese Kräfte und trotzdem sind wir in Sahaja Yoga nicht befangen und sollten es auch nicht sein, denn davon könnten wir ein Ego entwickeln. Aber was wir haben sollten ist Selbstachtung, wir sollten wissen, daß wir Gurus sind und keine gewöhnlichen Menschen, wir sind besondere Leute, Leute welche bei der Wahrheit angelangt sind! Unsere Aufgabe ist es, jene zu retten die blind und verrückt sind. Die Welt befindet sich heutzutage in einem äußerst chaotischen Zustand. Zu so einer Zeit wird sich eine bestimmte Ruhe in uns breit machen, jede Art von Krise, wird Ruhe in uns verbreiten. Auch das ist ein Zustand! Wenn euch etwas beunruhigt oder unglücklich macht, versucht diesen Zustand zu erreichen, welcher in euch jene Stille hervorruft und diese Stille wird eine enorme Stärke in euch wecken, denn diese Stille ist nicht nur eure, es ist die Stille des Kosmos. Die Stille des Kosmos arbeitet für euch, ihr seid verbunden mit der Stille des Kosmos, welche eigentlich die „Göttliche Energie“ ist! Es ist die Göttliche Energie, welche alle Kosmosse funktionieren läßt. Wenn ihr nun diese Stille in euch manifestiert habt, wißt, daß ihr euch im Königreich Gottes befindet!
Man könnte sagen, es verhält sich so, als würde einem die große Ehre zuteil, zum König gekrönt zu werden. Ihr würdet auf euren Thron zugehen, euch setzen, um euch blicken und die immense Stille spüren, welche euch bestätigt, daß ihr den Status eines Königs erreicht habt. Diese innere Stille ist der sichere Beweis, daß ihr in Verbindung mit dem Göttlichen seid. Ihr manifestiert diese Stille, weil ihr wißt, daß das Göttliche sich um alles kümmert, ihr braucht euch um nichts zu sorgen, nur diese Stille wahren, aber nicht mit Gewalt oder gekünstelt, denn auch hier handelt es sich wiederum um einen Zustand! Eure Aufmerksamkeit wird im Falle einer Katastrophe oder in Problemstellungen ganz plötzlich auf diesen Zustand der Stille zurückgreifen und somit seid ihr in Verbindung mit dieser alles durchdringenden Kraft Gottes. Ihr seid euch aber noch immer nicht im Klaren darüber, was diese alles durchdringende Kraft von der ich spreche bedeutet. Handelt es sich dabei um irgendeine Energie die herumschwirrt, ist es eine Ätherart, oder eine Art von Fluß!
Diese alles durchdringende Kraft ist die KOMPLETTE, ABSOLUTE WIRKLICHKEIT! Andere Dinge sind unwirklich und die Realität ist unvergleichbar effizient und macht nie Fehler, wie z. B. dieses Mikrofon hier (das Mikrofon hatte gerade versagt)! Man könnte es als einen verflochtenen Prozeß bezeichnen, dessen Funktions- und Kontrollfähigkeit wir mit diesem, unserem menschlichen Verstand unmöglich nachvollziehen können. Sehen wir uns z. B. die Bäume an oder einen Rosenstrauch, er wird uns Rosen schenken und keine Äpfel, er wird nur zu einer bestimmten Höhe heranwachsen und nicht so hoch werden wie eine Kokospalme! All die Eigenschaften dieser Natur werden zur Gänze erhalten und zur richtigen Zeit versorgt und kontrolliert. Alles passiert zur richtigen Jahreszeit! Auf Sanskrit sagt man [Rutambara pragnya ?]! „Ruto“ bedeutet die Jahreszeit und gleichzeitig das erleuchtete Wissen, welches die Jahreszeiten koordiniert. Ganz einfach, aber es erklärt nichts, denn es ist viel zu kompliziert für den menschlichen Verstand, das zu erfassen. Ich habe gesehen, wie ihr so viele Wunder beschrieben habt, und es gibt noch viele mehr, welche es gilt niederzuschreiben. All diese Wunder sind nur ein „Spiel“ dieser Energie, welche denkt, versteht, koordiniert, liebt und euch umsorgt! Sie steht euch jederzeit zur Verfügung!
Wo auch immer ihr hingeht, die Verbindung bleibt bestehen, wie bei einem Gouverneur, der immer seine Sicherheitsbeamten bei sich hat! Diese göttliche Energie ist nicht nur mit mir, sondern auch mit euch, ihr seid bereits dort gebucht und sie weiß daß ihr diejenigen seid, die sie beschützen soll! Sie wird sich um niemand anderen kümmern, sondern um euch! Ihr seid Sahaja Yogis und daß bedeutet, daß ihr besondere Leute seid! Ob ihr nun schlaft oder wach seid, unter einem Baum sitzt oder zu Hause seid, die Verbindung mit dieser göttlicher Energie ist immer vorhanden, man könnte sie vielleicht mit einem „Walkie-Talkie“ vergleichen, nur ihr braucht weder sprechen noch befehlen, sie steht euch immer zur Verfügung, denn ihr seid bereits Gouverneure des Königreich Gottes. Jeder der versucht euch zu belästigen, oder Schwierigkeiten zu bereiten, muß dafür bezahlen, deshalb braucht ihr euch auf der weltlichen Ebene niemals Sorgen zu machen, ja ihr solltet nicht einmal an solche Dinge denken, im Gegenteil, vergebt lieber, denn Gott alleine weiß, was einer Person passieren wird, die euch Probleme bereitet. Diese göttliche Energie ist nicht nur Barmherzigkeit, sie kann auch zornig sein. Ihr seid besondere Leute, ihr müßt euch lediglich ausbalancieren und an Selbstachtung gewinnen. Wenn ihr balanciert seid, ist es eure Aufgabe andere zu balancieren, das ist die Aufgabe eines Gurus und somit wird auch alles andere ins Lot gebracht, die Natur, die Atmosphäre, das Klima, die Gesellschaft und die Menschen. Die göttliche Energie ist dazu da, um euch zu balancieren und diese Kraft, des ausbalancieren kommt vom Guru-Prinzip. Wenn ihr das Guru-Prinzip in euch erweckt habt, werdet ihr automatisch ins Gleichgewicht gebracht. Ihr entwickelt eine ausgeglichene Persönlichkeit, niemand braucht euch darauf aufmerksam zu machen, daß ihr balanciert seid, ihr seid balanciert.
In früheren Zeiten wurden strenge, asketische Methoden angewandt, wie z.B. Fastenkuren, Kopfstehen und ein Eremitendasein im Himalaya führen. Damit erreichten sie das Gegenteil, sie kamen dadurch völlig aus der Balance. Wenn ihr eine strenge, nüchterne Persönlichkeit entwickelt, wird niemand eure Nähe suchen. Ich möchte damit sagen, daß die asketischen Ideen nicht dazu dienen, die Leute in die Balance zu bringen. Vielleicht entspringen sie dem Versuch, die Aufmerksamkeit der Menschen mehr auf ihren Geist zu lenken. Aber von Natur aus ist ein Guru nicht asketisch, aber er ist so losgelöst, daß er asketisch erscheint. Ob er ein König ist, ein Bettler, eine angesehene Persönlichkeit oder ein einfacher Mensch, wenn er ein wirklicher Guru ist, ist er in jeder Lage im Gleichgewicht, nichts kann ihn aus der Ruhe bringen. Nehmen wir an, ihr krönt ihn, ob die Krone nun aus Gold, Diamanten oder lediglich Papier besteht beeindruckt ihn keineswegs und er wird dadurch nie aus der Balance gebracht werden können. Nehmen wir z.B. das Essen, dies scheint mir ein Schwachpunkt zu sein. Ein Guru kann meinetwegen viel oder wenig essen, gewisse Speisen ablehnen, was auch immer, aber er kann von nichts dominiert werden. Es geht darum, daß ein Guru weder von Speisen, Macht, Ruhm, Geld oder anderen Dingen dominiert werden kann, er steht über diesen Dingen, das ist das Zeichen eines Gurus! Wenn ihr einmal wißt, daß ihr über diesen Dingen seid, dann habt ihr keinerlei Furcht mehr, ihr werdet völlig furchtlos, ihr könnt weder geschwächt, dominiert, noch abhängig gemacht werden. Für euch gibt es keine Versuchungen mehr, wenn ihr diesen Zustand erreicht habt, seid ihr jenseits von Lust und Gier, dadurch gibt es auch keine Probleme mehr, nichts kann euch zu Fall bringen. Ob ihr nun Perlen, Diamanten oder nur eine einfache Blumengirlande tragt, es berührt euch nicht, aber ihr lauft auch vor nichts weg, denn durch das Fernhalten von Dingen werdet ihr zum vorgetäuschten Asketen. Auch Askese ist angeboren.
Aber was die Leute falsch machen ist folgendes. Sie sagen mir beispielsweise, daß sie nicht glauben ein Guru zu sein, weil sie manche Punkte, von denen ich spreche nicht erfüllen können. So legen sie z.B. doch noch viel Wert auf gewisse Speisen, oder auch andere Dinge. Sie deuten dies als ein Zeichen, daß sie noch bei weitem kein Guru sind. Nun ihr macht das verkehrt! Ihr solltet nicht auf die Waagschale legen, was ich euch sage, oder euch selbst richten. Richtet euch nicht, würdigt euch selbst, ihr werdet nach und nach wachsen und dann in der Position, die ihr erreicht habt, zur Ruhe kommen. Wenn ihr immer über euch selbst urteilt, weil ihr glaubt, dem nicht folgen zu können, was Mutter sagt, werdet ihr nur unsicher und depressiv werden, es wird euch nicht helfen vorwärts zu kommen .Seid selbstsicher und verurteilt euch nicht selbst. Ich bemerke manchmal, daß Leute sagen, Mutter hat dies oder jenes gesagt! Nun vielleicht habe ich es gesagt, vielleicht aber auch nicht! Oft trägt so eine Bemerkung viel dazu bei andere zu beunruhigen. Z.B., Mutter hat gesagt, man sollte nicht jeden Tag seine Mahlzeiten zu sich nehmen! Das habe ich nie gesagt! Aber auf diese Weise zirkulieren oft unsinnige Behauptungen, völlig ungerechtfertigt! Aber, nehmen wir an ich hätte es gesagt, macht nichts, was habt ihr dazu zu sagen? Vertraut auch auf eure eigenen Erfahrungen!
Ihr würdet es nicht für möglich halten, aber als menschliches Wesen bin ich unbrauchbar, wirklich, es war sehr schwer für mich Menschen zu begreifen. Eigentlich war es mein Vater, der mir sagte, wie ich mich zu verhalten habe. Es ist nicht einfach, ein menschliches Wesen zu sein. Es war mir anfänglich unverständlich, warum Leute so oder so reagieren und wie ich mit ihnen umgehen sollte. Man könnte fast sagen, daß sich William Blake mit denselben Problemen konfrontiert sah, aber wenn man dieses bestimmte Stadium erreicht hat, erlebt man nur Freude. Besonders ihr, eure Freude ist viel größer als meine, weil ihr seid bereits menschliche Wesen und ihr wißt alles über menschliche Wesen und könnt demnach euren Aufstieg viel mehr beurteilen und würdigen. Für mich, die ich nie Versuchungen etc. gekannt habe, ist es sehr schwer zu beurteilen, welche Segen diese Veränderung in sich selbst gebracht hat. Wenn man nie Probleme, Versuchungen etc. gehabt hat, wenn ihr seid, was ihr immer ward, wie könntet ihr dann diese Freude empfinden. Aber ihr seid von der menschlichen Ebene auf eine höhere Ebene gekommen, deshalb könnt ihr auch die Freude und die Vorteile dessen viel mehr schätzen, als zum Beispiel ich, Jesus Christus oder Shri Krishna. Derjenige, der gewachsen ist, kann die Früchte seiner Qualitäten und Tugenden viel mehr beurteilen und sich darüber freuen. In ihm manifestiert sich ein besonderes Verständnis im Bezug auf diese Veränderung und er versteht andere Menschen, welche sein Wissen, seine Tiefe und Anziehungskraft nicht haben viel besser, weil er ein Mensch mit solchen Schwächen war. Nun seid ihr „göttlich“, aber weil ihr menschlich und mit Fehlern behaftet ward, versteht ihr andere Menschen.
Die Situation mit mir als Guru ist eine völlig andere, weil ich eine Mutter bin! Ich habe diese wirklichen Gurus gesehen, sie sind sehr harte, strenge Leute. Es war mir unverständlich, wie sie es zuwege bringen Leute zu schlagen und zu mißhandeln, es war mir unbegreiflich. Aber sie stammen von der menschlichen Ebene und sie haben gekämpft und mit sich gerungen, um dorthin zu gelangen, wo wir heute sind. Sie können es nicht verstehen, warum andere es so ohne jegliche Anstrengung erfahren dürfen. Ihr aber seid ganz anders als diese Gurus, ihr habt es sahaj, spontan erhalten, ohne euch dafür anstrengen zu müssen. Eure Rolle als Gurus ist demnach eine ganz andere, als die derer, die ringen und kämpfen mußten, um eine evolvierte / entwickelte Seele zu werden. Aus dem Grund muß auch eure Einstellung der Sache mehr Mitgefühl, Barmherzigkeit, Liebe und Verständnis entgegenbringen. Sie wie ihr es spontan bekommen habt, sollen es auch andere spontan von euch bekommen. Ihr braucht nicht mit den anderen zu schimpfen oder sonst etwas machen.
Ich habe etwas sehr Trauriges erfahren, und zwar hat ein Sahaja Yogi sehr streng und unüberlegt zu manchen gesprochen, daraufhin sind die Betroffenen aus Sahaja Yoga ausgeschieden. Ein Sahaja Yogi hat nicht das Recht andere schroff zu behandeln. Ihr habt eure Realisation ohne etwas zu erbringen und völlig frei erhalten. Wenn nun jemand die Realisation von euch bekommen möchte, dann müßt ihr es genauso halten! Ihr habt auch kein hartes Training durchmachen müssen, um eure Realisation zu erhalten. Diese Einstellung müßt ihr ändern, denn damit könnt ihr wohl ein Guru sein, aber nicht sahaj! Ihr müßt verstehen, daß ein Unterschied besteht zwischen einem Sahaj- und nicht Sahajen Guru. Nicht sahaje Gurus haben ein sehr hitziges Temperament während ein Sahaj-Guru nicht das leiseste Recht hat aufgebracht zu sein. Alles ist so nett und schön, wir alle genießen diese wunderbare Atmosphäre, wo soviel Liebe, Barmherzigkeit und Respekt füreinander zu spüren ist. Es existieren weder Machtkämpfe noch Wettbewerbe untereinander, alles geschieht auf sahaje Weise, und auf dieselbe Weise müßt ihr auch anderen begegnen.
Ihr wißt, daß ihr alle Kräfte bekommen habt und Gurus seid ihr habt soviel erreicht, alles widerfuhr euch sahaj, ihr habt kein Recht aufgebracht, unangenehm und streng zu sein. Aber ich habe bemerkt, daß es sich immer wieder einschleicht, dieses militärische Verhalten, auch in Sahaj Yoga. Das darf nicht sein, keine Art von disziplinären Maßnahmen sind notwendig, sie werden von sich aus diszipliniert, sie sind schließlich Gurus. Wer kann einen Guru disziplinieren, noch dazu einen sahajen Guru?
Ich sage euch ehrlich, daß keiner dieser früheren Gurus die Realisation geben konnte, sie wußten nicht, dass die Kundalini durch ihre Hände aufsteigen konnte. In der gesamten Geschichte gab es nur ganz wenige, welche die Realisation geben konnten. Aber ihr realisiert Leute in allen Richtungen, ihr habt die Grenzen der Wissenschaft durchbrochen, ihr selbst seid nun das Wissen des Göttlichen. Ihr wißt alles über die Chakras, wie sie funktionieren und wer wo blockiert ist. Die Art und Weise wie wir mit anderen umgehen ist auf das Guru-Prinzip in uns zurückzuführen. Verständnis Anteilnahme und Freundlichkeit hat eure Mutter euch entgegengebracht. Es ist die Besorgnis für andere, welche fließt, Anteilnahme und Besorgnis für jedermann, die müßt ihr haben. Nicht wie diese harten, unfreundlichen Gurus, denen es völlig egal ist ob ihr Gras esst und euch dabei umbringt. So geht es nicht! Sahaja Yoga zu verbreiten, andere und die ganze Welt zu emanzipieren ist unsere Aufgabe und Verantwortlichkeit. Wenn ihr verantwortlich seid, wie benehmt ihr euch dann? Das Priestertum haben wir schon, wir wollen nichts mehr davon, nicht einer allein entscheidet. Was gesagt werden muß sagt ihr, und ihr werdet selber sehen, wie eure Persönlichkeit auf andere wirkt, wie der Andere reagiert und sich verhält.
Es ist mir nicht entgangen, daß nach und nach, unserer Kollektivität diese Dinge bewußt werden, und daß all diese unmöglichen, dominanten Leute Sahaja Yoga verlassen haben. Ich finde auch, daß die Leute sich lieb und nett untereinander und auch mit anderen sind. Ihr seid die Verkörperung von Rechtschaffenheit, Nettigkeit, Barmherzigkeit und Liebe. Es geht nicht mehr darum, wie ihr es sein könnt, ihr seid es bereits!
Ihr dürft nicht aufgeben! Seht etwas an und beobachtet, niemand schafft das! Habt Selbstvertrauen und nehmt eure Kräfte an, wenn ihr ein Guru sein wollt, müßt ihr eure Kräfte annehmen. Ihr zweifelt noch immer an euren Kräften! Das deutet darauf hin, daß ihr noch immer Anfänger seid! Sagt euch selbst: „Ich bin der Guru!“ Wir sagen doch: „Mutter, ich bin mein eigener Guru!“ Wenn es nur so dahingesagt wird, hat es wenig Sinn, Ihr seid nicht nur euer eigener Guru, sondern auch von der ganzen Welt!
Man könnte es als kollektives „Guru-tum“ bezeichnen! Es kann uns nichts entgehen, wir sind beachtlich, daß müssen wir verstehen.
Wenn wir das verstanden haben und unsere Kräfte annehmen, dann kann es nicht mehr vorkommen, wie jetzt, wo man einen Mann wählt in einkleidet und als Papst präsentiert. Aber er ist es nicht wirklich, nicht innerlich, er gibt nur vor fehlerfrei zu sein, aber er ist es nicht, er ist fehlerhaft. Mit uns verhält es sich nicht so, wir tragen all diese Dinge in uns! Wir besitzen diese Kräfte, sie sind da, wir brauchen sie nur anzunehmen und uns ihrer bedienen. Wenn wir das tun, werden alle bösen Geister und alles Negative davonlaufen, wer kann sich schon vor einem Guru behaupten, noch dazu vor einem, der weiß, daß er einer ist. Niemand kann das, alle werden sie davonlaufen!
Aber ihr müßt Introspektion (Selbsterkenntnis) betreiben, damit euer Selbstwertgefühl völlig in Ordnung kommt. Ihr sollt nicht nur denken, daß ihr ein Guru seid !
Ich kannte einen so genannten wirklichen Guru, und ich würde euch nie erlauben, einen aufzusuchen. Wer weiß, ob er euch in einem Stück lassen würde! Ich habe auch einigen gesagt, daß es sich hier um wirkliche Gurus handelt, ihnen aber untersagt ihnen nahe zu kommen. Denn was ihnen fehlt, ist die Barmherzigkeit nach Sahaj-Art. Es geht nicht darum, was ihr seid, oder was ihr macht, ob ihr arm, reich, gebildet oder ungebildet seid, das macht überhaupt keinen Unterschied, es geht nur darum, daß ihr wißt ihr, daß ihr Gurus seid und eure Kräfte einsetzt.
Genau wie ein wirklicher Koch weiß, daß er kochen kann, ein Musiker weiß, daß er spielen kann und ein Verwalter weiß, daß er verwalten kann, obwohl die sich eventuell überschätzen, und nicht das absolute Wissen auf ihrem Gebiet haben. Ihr aber habt das absolute Wissen über die Wahrheit! Die Wirklichkeit steht euch zur Verfügung, ihr müßt sie nur annehmen, ihr seid keine gewöhnlichen Leute, ihr seid außergewöhnlich und doch normal! Dadurch wird alles Unsinnige von euch abfallen. Andere werden sich wundern, was für Leute ihr seid und was für ein Leben ihr lebt, wie nett und freundlich ihr seid, und euer Wissen ist so enorm und subtil, das Höchste vom Höchsten. Trotzdem seid ihr nicht von euch eingenommen, ich habe noch nie einen Sahaja Yogi getroffen, der mit seinem Wissen angegeben hat. Im Gegenteil, dieses Wissen macht euch bescheiden, genau wie sich der Baum unter dem Gewicht seiner Früchte zur Erde neigt! Es ist diese Bescheidenheit, die euch die Gabe gibt, jedes Herz zu erwärmen. Dadurch werdet ihr zu Aposteln der Wahrheit, oder Propheten, wie William Blake! So viele Dinge werden sich durch euch manifestieren, daß ihr es selbst kaum glauben werdet.
Aber ihr müßt daran glauben, daß ihr EINS seid, mit dieser großartigen Energie, welche GOTT der ALLMÄCHTIGE ist!!!
Jahrzehntelang hat man über die unbefleckte Empfängnis herumdiskutiert. Ich kann mir so blöde Leute nicht vorstellen! Er ist GOTT, GOTT der ALLMÄCHTIGE, es gibt nichts was er nicht tun könnte, wie könnt ihr euch erlauben, ihn und seine Kräfte zu beurteilen! Wie könnt ihr über Gott diskutieren, habt ihr seinen Verstand! Das ist genau dasselbe, als wenn ich über das Bankwesen diskutieren wollte, nach ein bis zwei Sätzen in dieser Richtung gebe ich auf. Genauso ist es, wenn ihr über Gott diskutieren möchtet, es muß euch einleuchten, daß euch die Kapazität dazu fehlt. Wer seid ihr, um über Gott und seine Arbeitsweise diskutieren zu können? Nur durch Demut könnt ihr euch Gott nähern und ermessen, wer Gott der Allmächtige ist! Er ist allmächtig und es gibt nichts, was er nicht tun könnte. Der Glaube, aber nicht blinder Glaube, sondern der allwissende Glaube, das uneingeschränkte Vertrauen, daß Gott allmächtig ist, macht euch zu seinem Verkünder. Er gibt euch die ganze Kraft und den ganzen Mut, den ihr dazu benötigt und dazu noch seine Liebe, Barmherzigkeit, Aufmerksamkeit und sein Verständnis. Dieser Glaube und dieses Vertrauen muß „EINS“ MIT IHM WERDEN.
Ich besuchte einmal einen wirklichen Guru. Er hat Leute geschlagen und von den Hügeln gestoßen, und ist zweifellos ein schrecklicher Kerl, aber mich schätzt er immens. Als ich ihn aufsuchte, sprach er zu mir, wie mit einer Göttin. Er fragte mich, wie ich die Menschen finde und ich antwortete ihm, daß ich sie in Ordnung fände, ich hätte sie schließlich erschaffen! Er bestand darauf, daß ich sie doch ein bißchen ändern könnte, wo ich doch Gott sei! Ich erklärte ihm, daß ich ihnen die Freiheit gegeben habe, und daß sie selber darüber entscheiden können ob sie sich transformieren wollen, oder nicht. Ich kann sie nicht dazu zwingen. Er bestand wiederum darauf, daß ich ja Gott der Allmächtige sei und es nichts gebe, was ich nicht tun könnte! Ich sagte ihm, daß es wohl nichts gebe, was ich nicht tun könnte, aber, daß ich gewisse Dinge nicht tun möchte, und eins davon ist, daß ich den Menschen die Freiheit nicht nehmen möchte! Es geht um ihre Freiheit und sie können darüber verfügen, denn wenn sie eines Tages ihre endgültige Freiheit bekommen, sollte diese beschränkte Freiheit intakt sein. Er haderte mit mir darüber und ich beteuerte ihm, daß ich seine Besorgnis verstand, weil er ein Guru sei, aber nehmen wir an, ich bin Gott der Allmächtige, dann ist mein Stil bestimmt ein anderer, ich kann nicht sein wie er. Er stimmte mir bei und sagte: „Nein, du kannst nicht so sein wie ich!“ Ich möchte damit sagen, daß er zu mir sprach, als würde Gott, der Allmächtige vor im stehen, und er verlangte von allen seinen Jüngern, daß sie mich preisen sollten, weil Gott es gerne hat, wenn man ihn lobpreist. Ich sagte: „Wirklich, ist das so!“ Er antwortete: „Ja, es ist so, wenn man ihn preist, kann man alles von ihm haben, ich weiß das, denn wenn immer ich etwas erledigt haben möchte preise ich ihn, und dann erfüllt er mir meine Wünsche!“ Ich stimmte ihm bei!
Ihr könnt nicht zu Mutter finden, wenn ihr nicht echtes, von Herzen kommendes „Bhakti“ für sie empfindet. Es ist wie eine eingebaute Einschränkung und nicht zu ändern! Wenn ihr dieses Bhakti nicht empfindet, könnt ihr Mutter nicht erreichen. Es steht auch so niedergeschrieben. Wenn nun jemand kommandiert: „Hebe meine Kundalini!“ Dann kann ich ihm sieben Leben lang die Kundalini nicht heben, aber wenn jemand bittet: „Bitte Mutter könntest du mich realisieren“, dann passiert es sofort! Nicht nur Demut ist dazu notwendig, sondern auch Bhakti und Bhakti kann man wiederum nur durch den Glauben haben. Der Glaube ist notwendig, und gerade der ist heutzutage bei allen möglichen stumpfsinnigen Leuten, wie Intellektuellen, Wissenschaftlern und der katholischen Kirche, sowie auch anderen Kongregationen in Frage gestellt. Euer Glaube und euer Vertrauen muß uneingeschränkt und vollkommen sein, nichts, gar nichts darf diesen Glauben schwächen. Ihr habt die Wunder gesehen, die Gott vollbracht hat und ihr seht, wie ihr mit seinen Kräften arbeiten könnt, alle diese Dinge sind euch bekannt, und trotzdem fehlt euch der Glaube an ihn. Es wird gesagt, daß jene Person, welche vollkommen auf Gott vertraut, wie Gott selbst ist. Man nennt es Brahma Chaitanya! Der Guru ist beschrieben, als der eine, der selbst Brahma Chaitanya ist. Wenn dieser vollkommene Glaube an Gott zur Gänze in euch etabliert ist, dann ist Gott wirklich da und er ist allmächtig und wenn ihr wißt, daß ihr der Bote dieses Gottes seid dann verwirklicht ihr das Guru-Prinzip. Nur dann, wenn dieses Verständnis völlig in euch manifestiert ist.
Ich segne euch alle, so daß ihr dieses Stadium erreichen könnt, wo ihr euch ausschließlich im Guru-Pada befindet, egal wo und in welcher Lage ihr euch befindet, daß der Glaube an Gott den Allmächtigen so wahrlich in euch ist, daß es sich von selbst ausdrückt. Und nicht nur das, es wird sich manifestieren und genau wie Gott selbst agieren.
Es gibt so vieles zu sagen, und ich habe schon so vieles gesagt, aber heute müssen wir uns darauf besinnen, daß wir völliges Vertrauen in das Königreich Gottes, in seine Kräfte und auch in uns haben müssen!

Gott segne Euch!